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Herbstsonne. Wolken. Die Birke
Biegt sich im böigen Wind.
Durch dünneres Baumlaubgewirke
Kühleres Sonnenlicht rinnt.
Levkoyen und Astern im Strauße
Duften nicht. Und Amaryll
Und letzte Geranien vorm Hause
Blühen so herbstspät und still,
So schweigend gegen den Tod hin –
Die Trauben blaun am Balkon.
Eine Krähe krächzt, warnende Botin
Des Winters, der wartet schon.
Soll nun das Würgen des Jahres
Wieder in Winter gehn?
Herbstsommer, Herbstwinter schon war es,
Wir sahen kein Ostern aufstehn.
Der Sommer ging, und die Nacht sank,
Der Tag kam und der Tod.
Wir waren des Blühens unachtsam,
Und des Singens war uns nicht not.
Wohl hörten wir Lieder von Lippen
So rot, die sind nun bleich:
Kerzen und Christkinderkrippen,
Und ein Schneefeld schmerzenreich.
Und ein Acker mit blutroten Raden,
Und ein Feldrain mit Knabenkraut;
Tausend tote Soldaten
Hat jeder Tag geschaut.
Tausend im Tag und im Volke,
Wie lang, oh wie lang ist ein Jahr!
Über der Welt eine blutrote Wolke,
Überm Feld eine Aaskrähenschar.
Und ein Kreuz am Himmel, das weitet
Seine Arme nach Ost und nach West,
Darunter aber schreitet
Der Krieg, der Tod, die Pest.