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Aufs neu mit goldnem Schimmern
Will sich die Sonne zeigen,
Die Vöglein baun und zimmern
Sich hier und da ihr Nest in grünen Zweigen.
Aufschlug der Sommer schon sein Zelt im Walde,
Er wohnt in Busch und Felde,
Auf Au und Anger schon und grüner Halde.
Voll Freude und Entzücken
Seh ich mit Blumenkränzen
Sich Au und Anger schmücken,
Wo hell der Sonne Strahlen wieder glänzen.
Und fröhlich von den Bergen schallt hernieder
Der kleinen Vögel Singen,
Die sich in Liebe jetzt vereinen wieder.
Es sucht ein jedes Vöglein
Ein Weibchen zu erhalten,
Sie zittern mit den Flüglein,
Wie es vor Zeiten auch getan die Alten.
Es preist mit Sang und Dank des Schöpfers Güte,
Und alles singt und schmettert
So gut es kann mit freudigem Gemüte.
Manch Bächlein sieht man gleiten
Durch grüne Wiesenauen,
Und wo sich Klippen breiten,
Da sprudeln laut die Wellen, die sich stauen.
Vom hohen Bergeshaupt zum Tal hernieder
In süßen Trillern schallen
An Wohllaut reich die Nachtigallenlieder.
Allum ist eitel Wonne,
Ist Freude, Lust und Lieben,
Seitdem die milde Sonne
Den Winter hat mit Frost und Eis vertrieben.
Des freu sich von Geschöpfen, was da lebe:
Mensch, Vogel, Fisch, Gewürme,
Was da nur laufe, krieche, schwimm und schwebe.
Reinminnigliche Herzen,
Die Gottes Huld erstreben,
Erfreut es jetzt zu scherzen,
Wo sie in so beglückten Tagen leben,
Mit denen Gott in minniglicher Weise
Sie hat beschenkt so gütig,
Daß man ihn heut und ewiglich drum preise.
Ists nicht der Minne Meister,
Der Minne hat geschaffen?
Der Minnespender heißt er!
Drum laßt uns nicht nach Erdenminne gaffen,
Laßt niemals seiner Minne uns vergessen,
Die er uns hat erwiesen;
Laßt uns nicht minnen, was die Würmer fressen!
Ach, Kaiserin meiner Sinne,
Maria, Mutter, Reine,
Hilf, daß auch ich nur minne
Dein holdes Kind, weil du mein Trost alleine.
Begeistre mich, daß ich, um dich zu loben,
Auch davon jetzt kann singen,
Wie wunderschön es ist bei dir dort oben!