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Ich und ein Weib, wir stritten sehr
Schon eine lange Zeit;
Ihr Zürnen gab mir viel Beschwer,
Und noch besteht der Streit.
Sie wähnt, ich ginge fort von hier,
Um sie zu fliehen gar;
Doch Gott verlaß mich dort und hier,
Wenn dies mein Wille war.
Mag wüten der Sturm, mag das Meer sich empören,
Die Liebe will ich nimmer verschwören!
Zwar wäre ein leichter Donnerschlag
Genug schon, daß mich die Holde verließe.
Nun sagt, wer des besseren Loses genieße;
Sie bleibt mir im Herzen bei Nacht und bei Tag.
Ob ich sie jemals wiederseh,
Das weiß ich nun und nie;
Doch daß mir aus dem Herzen geh
Mein Wort, das glaube sie.
Sie ist mir lieb vor jedem Weib,
Ich schwör vor Gott den Eid:
Ich steh zu ihr mit Seel und Leib
In treuer Dienstbarkeit.
Mein Morgengebet ist für sie nur ein Bitten,
Gott möge sie schützen bei all ihren Schritten
Und Ehre ihr wahren und Tugendzier;
Daß einstmals der Herr ihr möge geben
In seinem Reiche das ewige Leben –
Und was ihr zuteil wird geschehe auch mir!
Wie gern ich scheide, kränkt michs doch,
Wie hier es geh und steh;
Anders ward viel und wird es noch,
Drum tut der Abschied weh.
Die ich verlasse jetzt gesund,
Seh ich sie wieder so?
Tagtäglich wird viel Neues kund,
Wer lebt, wird dessen froh.
In Jahresfrist sterben viel wackere Streiter,
Gott zürnt offenbar uns und zürnt uns noch weiter,
Drum prüfe sich jeder, der treu und gerecht.
Die Welt ist falsch und falsch ihr Getriebe,
Und doch geschiehts, daß die Falschheit man liebe:
Zuletzt kommt die Einsicht, die Welt tut doch schlecht!