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Einst, als wir noch Kinder waren,
Aber groß genug an Jahren,
Daß wir liefen kreuz und quer
Durch die Fluren hin und her:
Dort, wo wir uns bückten,
Veilchen pflückten,
Wandeln jetzt die Rinder schwer.
Wie wir in den Blumen saßen
Und zu streiten nie vergaßen,
Welche wohl die schönste sei!
Flochten fröhlich allerlei
Bunte Blumenkränzchen
Für ein Tänzchen –
Ach, wie ging die Zeit vorbei!
Liefen, Erdbeern uns zu suchen,
Von den Tannen zu den Buchen;
Über Stock und über Stein
Gings im warmen Sonnenschein.
Da rief ein Waldweiser
Durch die Reiser:
Kinder, auf! und laßts nun sein!
Ob wir Fleck und Riß empfingen,
Als wir durch die Sträucher gingen,
Wars uns doch ein köstlich Spiel;
Hörten rufen, als vom Ziel
Weitentfernt wir irrten,
Unsern Hirten:
Kinder, hier giebts Schlangen viel!
Grade war ein Kind im Kraute
Und schon riefs mit bangem Laute:
Eine lief hier just hinein,
Ach, wenn die uns sticht ins Bein,
Heilt es nun und nimmer;
Täglich schlimmer
Wird die Wunde schmerzhaft sein!
Nun wohlan! nach Hause eilet,
Rief der Hirt – nicht länger weilet,
Sonst geschieht, was ich gesagt.
Wenn ihr nicht, solang es tagt,
Das Gebüsch verlasset,
Dann verpasset
Ihr die Zeit und weint und klagt!
Wißt ihr nicht, daß fünf Jungfrauen
Sich versäumt in diesen Auen,
Bis den Saal der König schloß?
Da war Not und Schade groß.
Königs Wächter nahmen
Fort den Damen
Kleid und Hemde, bis sie bloß!