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Hawkins begab sich geradeswegs nach dem Telegraphenamt und entlastete sein Gewissen. Er sagte sich: »Sie wird diesen galvanisierten Leichnam nicht aufgeben, das ist klar. Selbst wilde Pferde können sie nicht von ihm losreißen. Ich habe das meinige getan, nun ist es an Sellers, einzugreifen.« – Er sandte also folgende Botschaft nach Neuyork:
»Komm zurück. Nimm Extrazug. Sie will den Materialisierten heiraten.«
Zu derselben Zeit kam ein Billett nach Kastell Roßmore, welches sagte, daß Lord Roßmore soeben aus England angekommen sei und sich das Vergnügen machen werde, noch heute abend vorzusprechen. Sally sagte sich: »Schade, daß er nicht in Neuyork blieb, aber es tut nichts, er kann morgen dahin gehen, um meinen Vater zu sprechen. Wahrscheinlich ist er herübergekommen, um die Streitaxt gegen Papa zu schwingen, oder um ihm seine Ansprüche abzukaufen. Vor kurzem noch würde mich die Sache erregt haben, jetzt aber hat sie nur ein Interesse, nur einen Wert für mich. Ich kann zu – zu – Spine – Spiny – Spinal – keine einzige Form dieses Namens gefällt mir – ich kann ihm morgen sagen:
»Versuche nicht, es noch aufrechtzuerhalten, sonst muß ich dir sagen, mit wem ich gestern abend gesprochen habe, und dann wirst du in Verlegenheit geraten.«
Tracy konnte nicht wissen, daß er für den nächsten Morgen eingeladen werden sollte, sonst hätte er sich vielleicht in Geduld gefaßt; so aber war er zu unglücklich, um länger zu warten, denn seine letzte Hoffnung – auf einen Brief – war fehlgeschlagen. Er hätte spätestens heute ankommen müssen; er war nicht gekommen. Hatte sich sein Vater wirklich von ihm losgesagt? Es sah fast so aus. Es glich seinem Vater nicht, aber es sah entschieden so aus. Sein Vater war eine ziemlich harte Nuß, aber seinem Sohn gegenüber hatte er das nie gezeigt; doch dieses unerbittliche Schweigen sah bedenklich aus. Jedenfalls wollte Tracy nach dem Kastell gehen, und – was dann? Er wußte es nicht; sein Kopf war müde vom Denken – er wollte nicht darüber nachsinnen, was er sagen oder tun mußte, das würde dann schon von selbst gehen. Wenn er nur Sally noch einmal sah, wollte er zufrieden sein, mochte dann geschehen, was wollte, ihn sollte es nicht kümmern.
Er wußte kaum, wie und wann er nach dem Kastell kam. Er wußte und empfand nur, daß er mit Sally allein war. Sie war gütig, sie war sanft, ihre Augen hatten einen feuchten Schimmer, und in ihrem Gesicht lag ein sehnsüchtiges Bangen, das sie nicht ganz verbergen konnte – aber sie hielt sich zurück. Sie plauderten eine Weile; dann sagte sie, sein Gesicht, das er gebeugt hielt, von der Seite beobachtend:
»Es ist so einsam hier – seit Mama und Papa fort sind. Ich versuche zu lesen, aber es scheint mir, als ob ich mich für kein Buch recht interessieren könnte. Ich versuche es mit den Zeitungen, aber es steht solcher Unsinn darin. Man nimmt ein Blatt zur Hand und fängt an, etwas zu lesen, was man für interessant hält, aber es handelt dann fort und fort von jemand – nun, von Doktor Snodgraß zum Beispiel.«
An Tracy war keine Bewegung, nicht das leiseste Muskelzittern zu sehen. Sally war erstaunt – welche Selbstbeherrschung er besitzen mußte. Aus der Fassung gebracht, pausierte sie so lange, daß Tracy aufblickte und sagte:
»Nun?«
»Oh, ich dachte, du hörtest nicht auf mich. Ja, es handelt immer und immer wieder von diesem Doktor Snodgraß, bis man dessen ganz überdrüssig wird; und von seinem jüngeren Sohn – dem Lieblingssohn, Zylobalsamum Snodgraß.«
Wieder kein Zeichen von Tracy, der das Haupt gebeugt hielt. Welche übernatürliche Selbstbeherrschung! Sally heftete ihre Augen fest auf ihn und fing wieder an, entschlossen, ihn diesmal aus seinem Gleichmut aufzurütteln. Wüßte sie nur, wie sie das Dynamit verwenden sollte, das in gewissen Worten verborgen ist, wenn dieselben gehörig mit unerwarteten Bedeutungen geladen sind!
»Und dann handelt es sich wieder und wieder um den ältesten Sohn – nicht den Liebling – und wie er in seiner traurigen, öden Kindheit vernachlässigt wurde und ohne Unterricht, unwissend, roh und gemein aufwuchs, ein Gefährte des Abschaums in der Gemeinde, und als Mann ein roher, gottloser, leichtsinniger Schurke wurde.«
Der Kopf blieb immer noch in der früheren Stellung. Sally stand auf, näherte sich Tracy langsam und feierlich um einen oder zwei Schritte, und blieb dann vor ihm stehen – jetzt erhob er den Kopf, seine müden Augen begegneten ihrem gespannten Blick – dann sagte sie mit größter Eindringlichkeit:
»– namens Spinal Meningitis Snodgraß.«
Tracy ließ nur Anzeichen zunehmender Ermüdung blicken. Das Mädchen war entsetzt über seine eherne Gleichgültigkeit und Unempfindlichkeit und rief aus:
»Aus welchem Stoff bist du gemacht?«
»Ich? Weshalb?«
»Hast du gar kein Gefühl? Erwecken diese Dinge nicht einen armseligen Rest von zarteren Empfindungen in dir?«
»N– nein,« sagte er erstaunt, »ich merke nichts davon. Weshalb sollten sie auch?«
»O Gott, wie kannst du so unschuldig und töricht und gut und harmlos und sanft und alles das aussehen, beim Anhören von Dingen wie diesen! Sieh mir ins Auge. So – nun antworte ohne Ausflucht: Ist nicht Doktor Snodgraß dein Vater und Zylobalsamum dein Bruder?« (Hier war Hawkins im Begriff in das Zimmer zu treten, er besann sich aber eines andern, als er diese Worte hörte, und glitt leise hinweg, um einen Gang in die untere Stadt zu machen.) »Und ist dein Name nicht Spinal Meningitis; und ist nicht dein Vater Arzt und blödsinnig, wie die ganze Familie seit Generationen; und nennt er nicht alle seine Kinder nach Giften und Seuchen und anatomischen Abnormitäten des menschlichen Körpers? Antworte mir, so oder so – aber rasch. Weshalb sitzest du da und siehst aus wie ein Briefumschlag ohne Adresse und siehst mich vor deinen Augen halb wahnsinnig werden vor Spannung.«
»Oh, wie wünschte ich, etwas tun – etwas sagen zu können, irgend etwas, das dir wieder Friede geben und dich glücklich machen könnte, aber ich weiß nichts – ich kenne keinen Weg. Ich habe nie von diesen entsetzlichen Leuten gehört.«
»Oh, du siehst so ehrlich aus, wenn du das sagst! Es muß wahr sein – gewiß, du könntest so nicht aussehen, du würdest so nicht aussehen, wenn es nicht wahr wäre – könntest du?«
»Ich könnte nicht und würde nicht. Es ist wahr. Oh, laß uns diesem Leiden ein Ende machen – nimm mich wieder in dein Herz und dein Vertrauen auf.«
»Warte – noch eins. Sage mir, daß du aus bisher Eitelkeit jene Lüge gesagt, und daß es dir leid ist; daß du nicht erwartest, jemals eine Grafenkrone zu tragen.«
»Wahrhaftig, ich bin geheilt – geheilt seit heute – ich erwarte es nicht.«
»Oh, nun bist du mein! Ich habe dich wieder in der Schönheit und dem Ruhm deiner unbefleckten Armut und deiner ehrbaren Niedrigkeit; und niemand soll dich mir je entreißen, als der Tod. Und wenn –«
»Der Graf von Roßmore aus Englan–«
»Mein Vater!« Der junge Mann ließ das Mädchen aus seinen Armen und hing den Kopf.
Der alte Herr stand an der Tür, die beiden betrachtend – die eine mit dem freundlich blickenden rechten Auge – den andern mit einem gemischten Ausdruck des linken. Das ist schwer und kommt nicht oft vor. Bald zeigte sich in seinem Gesicht vorherrschend Sanftmut, und er sagte zu seinem Sohn:
»Meinst du nicht, du könntest mich auch umarmen?«
Der junge Mann tat das mit wahrem Eifer.
»Also Sie sind doch der Sohn eines Grafen,« sagte Sally vorwurfsvoll.
»Ja – ich –«
»Dann will ich Sie nicht.«
»Oh, aber du weißt –«
»Nein, ich will nicht, du hast mir wieder eine Unwahrheit gesagt.«
»Sie hat recht. Geh und laß uns allein, ich habe mit ihr zu reden.«
Berkeley mußte wohl gehen, aber er ging nicht weit weg, er blieb in der Umgebung. Um Mitternacht dauerte die Konferenz zwischen dem alten Herrn und dem jungen Mädchen noch lustig fort, aber sie nahte sich ihrem Ende, und der erstere sagte:
»Ich unternahm die ganze Reise herüber nur, um Sie zu sehen, meine Liebe; im allgemeinen mit der Absicht, die Verbindung aufzuheben, wenn ihr alle beide Narren wäret, da es aber nur eine ist, können Sie ihn haben, wenn Sie ihn nehmen wollen.«
»Ja, ich will. Darf ich Sie küssen?«
»Das dürfen Sie. Ich danke. Von nun an sollen Sie dieses Vorrecht immer haben, wenn Sie brav sind.«
Unterdessen war Hawkins schon lange zurückgekehrt und in das Laboratorium hinaufgegangen. Er war unangenehm überrascht, seine neueste Erfindung, Snodgraß, dort zu treffen. Er erfuhr die Neuigkeit: »Der englische Lord Roßmore ist angekommen, und ich bin sein Sohn, Lord Berkeley, nicht mehr Howard Tracy.«
Hawkins war entsetzt. Er sagte:
»Gütiger Himmel, dann sind Sie ja tot!«
»Tot?«
»Ja, das sind Sie, wir haben Ihre Asche.«
»Hole der Kuckuck die Asche, ich bin ihrer überdrüssig. Ich werde sie meinem Vater geben.«
Langsam und mit Mühe nahm der Kopf des Staatsmannes die Wahrheit auf, daß dies wirklich ein junger Mann von Fleisch und Blut war und nicht die wesenlose Ausgrabung, für die er und Sellers ihn so lange gehalten hatten. Dann sagte er mit Gefühl:
»Ich freue mich, freue mich sehr um der armen Sally willen. Wir hielten Sie für einen verkörperlichten Bankdieb aus Thalequah. Für Sellers wird es aber ein harter Schlag sein.« Er erklärte nun die ganze Sache Berkeley, welcher sagte:
»Nun, der Prätendent muß den Schlag zu ertragen suchen, so hart er auch ist. Aber er wird seine Enttäuschung schon überwinden.«
»Wer? – Der Oberst? Er wird sie überwinden, sowie er ein neues Wunder erfindet, um jenes zu ersetzen. Und er ist bereits dabei. Aber lassen Sie hören – was, vermuten Sie, ist aus dem Menschen geworden, den Sie die ganze Zeit vorgestellt haben?«
»Ich weiß es nicht. Ich rettete nur seine Kleider, das war alles, was ich tun konnte. Ich fürchte, er verlor das Leben.«
»Nun, dann müssen Sie zwanzig oder dreißigtausend Dollar in jenen Kleidern gefunden haben in Geld und Depositenscheinen.«
»Nein, ich fand nur fünfhundert und eine Kleinigkeit. Ich entlehnte die Kleinigkeit und legte die fünfhundert in einer Bank nieder.«
»Was werden wir damit anfangen?«
»Sie dem Eigentümer zurückgeben.«
»Das ist leichter gesagt als getan. Lassen wir die Sache ruhen, bis wir Sellers Ansicht darüber kennen. Das erinnert mich aber daran, daß ich Sellers entgegen gehen und ihm erklären muß, was Sie nicht sind und was Sie sind. Sonst kommt er zornig hierher, um seine Tochter von der Heirat mit einem Gespenst abzuhalten. Aber, angenommen, Ihr Vater wäre herübergekommen, um die Verbindung aufzulösen?«
»Ist er denn nicht unten und lernt Sally kennen? Da ist nichts zu fürchten.«
Hawkins ging, um die Sellers zu treffen und sie vorzubereiten.
Roßmore-Kastell erlebte große Zeiten und späte Stunden während der nächsten Woche. Die beiden Lords waren ihrer Natur nach solche Gegensätze, daß sie bald Brüderschaft schlossen. Sellers sagte den Seinigen im Vertrauen, daß Roßmore der außergewöhnlichste Charakter sei, der ihm noch vorgekommen – ein Mann, dessen ganzes Wesen Sanftmut, Geduld und Nächstenliebe atme, aber mit einer so großen Schlauheit und einer so merkwürdigen Geschicklichkeit, eine zweifache Rolle zu spielen, begabt, daß manche Person von bedeutendem Verstand jahrhundertelang mit ihm zusammenleben könnte, ohne das Vorhandensein dieser charakteristischen Eigenschaften in ihm zu vermuten. Zuletzt fand eine stille Hochzeit in Roßmore-Kastell statt, nicht eine glänzende in der britischen Botschaft, mit der Miliz, den Feuerwehrbrigaden und den Mäßigkeitsvereinen im Fackelzug, wie einer der Lords zuerst vorgeschlagen hatte. Die Kunstfirma und Barrow waren bei der Trauung zugegen, und der Zinngießer und Puß waren eingeladen worden, aber er war krank, und sie pflegte ihn, denn sie waren miteinander verlobt. – Die Sellers sollten mit ihren neuen Verbündeten auf einen kurzen Besuch nach England reisen, aber als es Zeit war, mit dem Zug Washington zu verlassen, fehlte der Oberst. Hawkins begleitete die Gesellschaft bis Neuyork und sagte, er werde die Sache unterwegs erklären. Die Erklärung war in einem Brief enthalten, den der Oberst in Hawkins' Händen zurückgelassen hatte. In demselben versprach er, Mrs. Sellers nach England zu folgen und sagte dann folgendes:
»Die Wahrheit ist, mein lieber Hawkins, eine gewaltige Idee ist innerhalb einer Stunde in mir erwacht, und ich darf mich nicht damit aufhalten, meinen Lieben Lebewohl zu sagen. Die höchste Pflicht eines Mannes geht allen seinen weniger bedeutenden vor und muß mit möglichster Raschheit und Energie erfüllt werden, welche Opfer dies auch seinen Neigungen und seiner Bequemlichkeit auferlegt. Und die erste Pflicht eines Mannes ist die gegen seine eigne Ehre, die muß er fleckenlos erhalten. Die meinige ist bedroht. Als ich meiner großen zukünftigen Zahlungsfähigkeit sicher war, ließ ich dem Zar von Rußland – vielleicht etwas voreilig – ein Anerbieten für den Ankauf von Sibirien zugehen und nannte eine ungeheure Summe. Seitdem hat mich eine Episode erkennen lassen, daß die Methode, durch welche ich dieses Geld zu erlangen dachte, Verkörperlichung in einem Maßstab von grenzenloser Ausdehnung – durch einen Schatten vorübergehender Ungewißheit in Frage gestellt ist. Seine Kaiserliche Majestät kann mein Anerbieten jeden Augenblick annehmen. Wenn dies jetzt geschähe, wäre ich in peinlichster Verlegenheit, in der Tat finanziell unzureichend. Ich könnte Sibirien nicht nehmen. Das würde bekannt werden, und mein Kredit würde leiden.
In der letzten Zeit sind meine einsamen Stunden wirklich trübe gewesen, aber die Sonne scheint jetzt wieder; ich sehe meinen Weg vor mir, ich werde imstande sein, meinen Verpflichtungen nachzukommen, ohne eine Verlängerung der ausbedungenen Frist verlangen zu müssen. Diese meine große neue Idee – die erhabenste, die ich je gefaßt – wird mich vollständig retten, des bin ich gewiß. Ich reise in diesem Augenblick nach San Franzisko, um sie mit Hilfe eines großen Lick-Teleskops zu prüfen. Wie alle meine bemerkenswerten Entdeckungen und Erfindungen ist auch diese auf strenge, praktische, wissenschaftliche Gesetze gegründet, alle andern Grundlagen sind ungesund und deshalb nicht vertrauenswürdig.
Kurz also – ich habe den großartigen Gedanken gefaßt, die Klimaverhältnisse der Erde den Wünschen der beteiligten Bevölkerungen entsprechend zu reorganisieren. Das heißt, ich will auf Bestellung Klimas liefern, für bar oder für gangbare Papiere, das alte Klima als Teilzahlung annehmen, natürlich mit einem ansehnlichen Diskonto, da, wo es mit geringen Kosten ausgebessert werden kann, und es an arme und entlegene Gemeinden vermieten, die kein gutes Klima bestreiten können und sich aus einem kostspieligen zu bloßer Schaustellung nichts machen. Meine Studien haben mich überzeugt, daß die Regelung der klimatischen Verhältnisse und die willkürliche Züchtung neuer Abarten aus dem alten Vorrat eine ausführbare Sache ist. Ja, ich bin überzeugt, daß es schon früher geschehen ist, in vorgeschichtlichen Zeiten durch nicht ausgezeichnete, jetzt vergessene, hervorragende Größen. Überall finde ich Spuren von der künstlichen Behandlung des Klimas in vergangenen Zeiten. Nimm die Eiszeit! Wurde diese durch Zufall hervorgerufen? Durchaus nicht; es geschah für Geld. Ich habe tausend Beweise dafür und werde sie eines Tages enthüllen.
Ich will Dir einen Umriß meiner Idee im Vertrauen mitteilen. Sie besteht darin, die Sonnenflecken nutzbar zu machen, sie in der Gewalt zu haben – verstehst Du – und die ungeheure Kraft, die sie ausüben, zu wohltätigen Zwecken in der Reorganisation der Klimaverhältnisse anzuwenden. Gegenwärtig verursachen sie nur Störungen und stiften Böses durch die Hervorbringung von Zyklonen und andern Arten elektrischer Stürme, aber sind sie einmal unter menschlicher intelligenter Kontrolle, so wird dies aufhören, und sie werden ein Segen für die Menschheit werden.
Ich habe den Plan vollständig aufgezeichnet, durch welchen ich unumschränkte Gewalt über die Sonnenflecken zu erlangen hoffe und erwarte, auch die Einzelheiten der Methode, durch welche ich dieselben kaufmännisch zu verwenden denke; aber ich wage nicht auf Einzelheiten einzugehen, ehe die Patente ausgegeben sind. Ich hoffe und erwarte, den kleineren Ländern das Verkaufsrecht zu einem vernünftigen Preise gewähren zu können und den größeren Staaten zu besonderen Raten einen guten Geschäftsartikel in Klima zu liefern, zugleich mit Feuerwerken für Krönungen, Schlachten und andre große und besondere Gelegenheiten. In diesem Unternehmen stecken Billionen, eine kostspielige Anlage ist nicht erforderlich, und ich werde in einigen Tagen, spätestens in einigen Wochen die Sache zu Geld machen. Ich werde dann bereit sein, Sibirien zu bezahlen, sowie es übergeben wird, und so meine Ehre und meinen Kredit retten. Darauf baue ich.
Es wäre mir lieb, wenn Du Dich mit einer passenden Ausrüstung versehen und nach dem Norden abreisen könntest, sobald ich Dir telegraphiere, sei es bei Tag oder bei Nacht. Ich wünsche, daß Du das ganze Land übernimmst, das vom Nordpol sich auf allen Seiten durch manche Breitengrade südlich erstreckt, und Grönland und Island kaufest zu dem günstigen Preis, den Du jetzt, wo sie billig sind, erzielen kannst. Es ist meine Pflicht, eine von den tropischen Zonen da hinaufzubringen und die kalte Zone nach dem Äquator zu versetzen. Ich werde den ganzen arktischen Kreis als Sommeraufenthalt für das nächste Jahr auf dem Markt haben und den Überschuß des alten Klimas benutzen, das abgerechnet, was für den Äquator gebraucht wird, um die Temperatur der entgegengesetzten Orte zu mäßigen. Aber ich habe nun genug gesagt, um Dir einen Begriff von der wunderbaren Natur meines Planes, von seiner Ausführbarkeit und dem ungeheuer nutzbringenden Charakter desselben zu geben. Ich werde zu Euch, Ihr glücklichen Menschen, in England stoßen, sobald ich einige meiner Hauptklimate verkauft und mit dem Zar wegen Sibirien abgeschlossen habe. Unterdessen sei auf der Wacht nach einem Zeichen von mir. Nach acht Tagen von heute an werden wir weit auseinander sein, denn ich bin dann an der Küste des Stillen Ozeans, ihr aber seid weit draußen auf dem Atlantischen, in der Nähe von England. An diesem Tage, wenn ich am Leben bin und meine erhabene Entdeckung bewiesen und eingerichtet ist, werde ich Euch einen Gruß senden, und mein Bote wird ihn abgeben, wo ihr Euch auch befindet, selbst in der Einsamkeit des Meeres, denn ich werde einen mächtigen Flecken über die Sonnenscheibe zeichnen lassen, wie aufsteigenden Rauch, und Ihr werdet darin ein Liebeszeichen von mir erkennen und sagen: Mulberry Sellers wirft uns über das Weltall hin einen Kuß zu.«