C. Cornelius Tacitus
Die Germania
C. Cornelius Tacitus

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Die Sueven.

Nun zu den Sueven; ein Name welcher nicht wie der der Chatten oder Tenkterer ein einheitliches Volk bezeichnet. Sie haben die größere Hälfte Germaniens inne und sondern sich in verschiedene selbständige und eigens benannte Stämme, obwohl der Gesammtname Sueven ist.

Eine Eigenthümlichkeit dieser Völkergruppe ist das zurückgekämmte und in einen Knoten geschlungene Haar. Dies unterscheidet den Sueven von den andern Germanen, den suevischen Freien vom suevischen Knecht. Auch bei andern Völkerschaften, vielleicht auf Grund einer Stammesverwandtschaft, vielleicht, wie so oft, nur die nachahmende Mode, erscheint jener Brauch, jedoch nur selten und auf die Jugend beschränkt. Der Sueve aber zwängt noch als Graukopf das widerspenstige Haar zurück und selbst auf kahlem Scheitel wird oft noch dieser Schopf gebunden. Noch sorgfältiger erscheint dieser Kopfputz bei fürstlichen Personen. Es ist Eitelkeit, aber eine unschuldige; denn nicht um Minnedienst und Minnesold handelt es sich, sondern riesengroß und furchtbar in die Schlacht zu schreiten; ein Modeschmuck ist es für das Auge des Todfeinds.

Caput XXXVIII.

Nunc de Suevis dicendum est, quorum non una ut Chattorum Teneterorumve gens; maiorem enim Germaniae partem obtinent, propriis adhuc nationibus nominibusque discreti, quanquam in commune Suevi vocentur. Insigne gentis obliquare crinem nodoque substringere; sic Suevi a ceteris Grermanis, sic Suevorum ingenui a servis separantur. In aliis gentibus, seu cognatione aliqua Suevorum seu, quod saepe accidit, imitatione, rarum et intra iuventae spatium, apud Suevos usque ad canitiem horrentem capillum retro sequuntur, ac saepe in ipso solo vertice religant; principes et ornatiorem habent. Ea cura formae, sed innoxia; neque enim compti ut ament amenturve, in altitudinem quandam et terrorem adituri bella ut hostium oculis ornantur.


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