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Volkssagen. Auch unser Herkules, meldet ihre Sage, habe unter den Germanen geweilt, und allen Heldennamen voran wird im Schlachtgesang der seine genannt, wenn es zum Kampfe geht. Uebrigens haben sie noch eine andere Art von Kriegsgesang, dessen Vortrag, Baritus genannt, sie zum Kampfe begeistert und dessen bloßer Klang schon als Wahrzeichen für den Ausgang der Schlacht gilt; ein Schrecken dem Feind oder ihnen, je nachdem es durch die Schlachtreihen dröhnte. Es ist als ob sie nicht Menschenstimmen, sondern die Geister des Krieges selbst in diesem Klange vernähmen. Die Hauptsache ist schauerliche Wildheit und dumpf dröhnender Widerhall, und diesen erzeugen sie, indem sie die Schilde vor den Mund halten, so daß der Ton in der Wölbung sich brechend mit verdoppelter Kraft und Tiefe zurückhallt. Auch Ulisses, glauben manche, habe auf jener langen, märchenhaften Irrfahrt in das Nordmeer verschlagen das germanische Festland betreten; Asciburg, noch heutzutage eine Stadt am Rhein, verdanke ihm Gründung und Namen; ebendort sei vor Zeiten sogar ein dem Ulisses geweihter Altar mit dem Namen seines Vaters Laertes gefunden worden, und Grabhügel und andere Denkmäler mit griechischen Inschriften sollen heute noch auf der rätisch-germanischen Grenzmark stehen. Lauter Vermuthungen, die ich mit eigenen Gründen weder zu stützen noch zu widerlegen gedenke; mag das jeder nach persönlichem Urtheil für Wahrheit oder Dichtung nehmen. |
Caput III. Fuisse apud eos et Herculem memorant primumque omnium virorum fortium ituri in praelia canunt. Sunt illis haec quoque carmina, quorum relatu, quem baritum vocant, accendunt animos, futuraeque pugnae fortunam ipso cantu augurantur; terrent enim trepidantve, prout sonuit acies, nec tam vocis ille quam virtutis concentus videtur. Affectatur praecipue asperitas soni et fractum murmur obiectis ad os scutis, quo plenior et gravior vox repercussu intumescat. Ceterum et Ulixem quidam opinantur longo illo et fabuloso errore in hunc Oceanum delatum adisse Germaniae terras, Asciburgiumque, quod in ripa Rheni situm hodieque incolitur, ab illo constitutum nominatumque; aram quin etiam Ulixi consecratam adiecto Laertae patris nomine eodem loco olim repertam, monimentaque et tumulos quosdam Graecis literis inscriptos in confinio Germaniae Raetiaeque adhuc extare. Quae neque confirmare argumentis neque refellere in animo est; ex ingenio suo quisque demat vel addat fidem. |