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Spiel und Spielwuth. Von theatralischen Darstellungen ist nur eine einzige bekannt die sich bei jeder geselligen Vereinigung gleich bleibt. Junge Leute, denen die Sache Freude macht, tummeln sich nackt zwischen Schwertern und drohenden Speeren umher. Uebung führt zur Gewandtheit, die Gewandtheit zur Anmuth. Von Gewerb oder Bezahlung ist keine Rede, es wäre denn das Vergnügen der Zuschauer, welches die verwegenen Springer lohnt. Wohl aber mag ihr Würfelspielen auffallen. Bei nüchternem Kopf, in geschäftsmäßigem Ernst treiben sie es mit solch toller Leidenschaft für Gewinn und Verlust, daß, wenn alles verloren ist, Freiheit und Person auf den letzten verzweifelten Wurf gesetzt wird. Der Verlierende fügt sich freiwillig der Knechtschaft; er selbst vielleicht der Jüngere, Stärkere läßt sich geduldig binden und verkaufen. Das ist Charakterfestigkeit in verwerflicher Sache; sie selbst nennen es Ehre. Einen also gewonnenen Sklaven schafft übrigens sein Herr selbst auf dem Verkaufswege fort, um der Beschämung über seinen Sieg ledig zu werden. |
Caput XXIV. Genus spoctaculorum unum atque in omni coetu idem: nudi iuvenes, quibus id ludicrum est, inter gladios se atque infestas frameas saltu iaciunt, – exercitatio artem paravit, ars decorem – non in quaestum tamen aut mercedem, quamvis audacis lasciviae pretium est voluptas spectantium. Aleam, quod mirere, sobrii inter seria exercent, tanta lucrandi perdendive temeritate, ut, cum omnia defecerunt, extremo ac novissimo iactu de libertate ac de corpore contendant. Victus voluntariam servitutem adit; quamvis iuvenior, quamvis robustior, alligari se ac venire patitur; ea est in re prava pervicacia; ipsi fidem vocant. Servos condicionis huius per commercia tradunt, ut se quoque pudore victoriae exsolvant. |