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Brief von Theobald Burner an den am 2. November 1921 in Benefeld verstorbenen Herrn Rektor Hausser, Dokument Hausser frühern Aumônier von Saint-Charles.
Während der jüngere Bruder Joseph, der beim Beginn seiner Besessenheit erst 8 Jahre zählte, kaum lesen und schreiben konnte, war sein älterer Bruder schon etwas fortgeschritten und konnte, wenn auch sehr unvollkommen und nicht fehlerfrei, deutsch und französisch lesen und schreiben. War aber die Krisis eingetreten, so redeten sie oft stundenlang mit den Besuchern in tadellosem Französisch.
Es wird unsere Leser interessieren, einen Dankbrief zu lesen, den Theobald noch im Monat seiner Befreiung an den damaligen Herrn Aumônier Hausser schrieb. Wir geben ihn mit dem Original vollkommen übereinstimmend wieder:
M. J. Illfurth,
le 31 Oktobre 1869
La sainte volonté de Dieu
Monsieur l'abbé aumônier
J'ai l'honneur de vous montrer mes reconnaissances de tous les bienfait que j'ai reçu chez vous dans votre maison sacré par la grace de notre Seigneur Jésus Christ et sa très sainte Mère. C'est chez vous que j'ai a remercié mon bonheur de la délivrance mes maux surnaturell, je suis très heureux maintenant heureux comme jamais je me réjouis maintenant avec mon Frère Josephe qui avait la même maladie comme moi et qui est guéris depuis le 27 octobre par notre cher Monsieur le Curé et aujourd'hui dimanche nous avons célébré l'actions de grace avec tout le monde à L'Eglise avec le Te Deum et les sonnes des gloches et bénédiction du sainte sacrément pour ce boneheur infini.
Maintenant nous allons à l'Eglise et à l'Ecole comme si nous aurions été jamais malade, mais je crois que vous avions eu une trole de maladie parce que nous rapelons nous a aucune souffrance, mais grace à Dieu encore une fois nous sommes guérie.
Je finix en Dieu et en me recommandant dans vos priéres recevez mes respectueux Salutation
Thiébaud Bourner
et aussi bien des compliment pour la Mère Superieure et pour la sœur Damas un bonjour de mes Parents pour toutes les sœurs:
Zu deutsch:
Der heilige Wille Gottes
Herr Abbé Almonsier!
Ich habe die Ehre, Ihnen meiner Erkenntlichkeit Ausdruck zu geben für alle Wohltaten, die ich Ihrem heiligen Hause durch die Gnade unsers Heiligen Jesus Christ und seiner heiligsten Mutter erhalten. Bei Ihnen habe ich das Glück meiner Befreiung von meinem übernatürlichen Leiden gefunden. Ich bin heute so glücklich wie noch nie. Ich freue mich jetzt mit meinem Bruder Joseph, der dieselbe Krankheit gehabt hat wie ich und der am 27. Oktober durch unsern Herrn Pfarrer geheilt worden ist. Am heutigen Sonntag haben wir mit der ganzen Pfarrei einen Dankgottesdienst in der Kirche gefeiert mit einem Te Deum und Glockengeläute und feierlichem Segen zum Danke für das grenzenlose Glück.
Nun gehen wir in die Kirche und Schule, wie wenn wir niemals krank gewesen wären; ich glaube, wir hatten eine sonderbare Krankheit, denn wir erinnern uns keinerlei Leidens, aber nochmals Gott sei Dank, wir sind geheilt.
Ich endige in Gott, indem ich mich in Ihre Gebete empfehle. Empfanget meine ehrerbietigen Grüße
Theobald Burner.
Auch viele Grüße an die Ehrw. Mutter Vorsteherin und an Schwester Damas. Ein Gruß von meinen Eltern für alle Schwestern.
Es fragt sich vielleicht der Leser, was aus den zwei unglücklichen Kindern geworden ist. Beide sind im jugendlichen Alter gestorben. Theobald starb bereits zwei Jahre nach seiner Befreiung, nämlich am 3. April 1871, erst 16 Jahre alt. Sein Bruder fand Arbeit in Zillisheim und starb daselbst im Jahre 1882, im Alter von 25 Jahren. Herr Pfarrer Brey eilte eigens herbei, um ihm die Sterbsakramente zu spenden. Dieser eifrige Seelenhirt, der beinahe 30 Jahre lang die Pfarrei Illfurt überaus segensreich verwaltete, starb im Rufe der Heiligkeit am 26. September 1895 im Alter von 68 Jahren. Wie die Leute von Illfurt heute noch erzählen, hatte er, wie einst der hl. Pfarrer von Ars, zeitlebens von den Plackereien der höllischen Geister, hauptsächlich des nachts, viel zu leiden. Mit Weihwasser machte er dann jedesmal dem Spektakel ein Ende. Diesen Rat gab er auch den seltenen Besuchern, die es wagten, bei ihm eine Nacht zuzubringen.
Breys Nachfolger war Pfarrer August Soltner, der im Jahre 1901 das alte Pfarrhaus veräußerte und in der Nähe der Kirche eine prächtige Pfarrwohnung erbaute, vor deren Hauptfront er das herrliche Denkmal des Abbé Bochelen, des letzten elsässischen Märtyrers der Revolution, errichten ließ.