Johann Gabriel Seidl
Gedichte
Johann Gabriel Seidl

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Nach dem Balle

      Von des Balls bewegten Freuden
Wankt der Tänzer matt nach Haus,
Ruht mit halbgeschlossnen Augen
In der stillen Kammer aus.

Manchmal taucht's in wirren Bildern
Zuckend noch vor ihm empor,
Und der Bässe dumpfes Murren
Tönt noch immer durch sein Ohr.

Und mit Bildern und mit Tönen
Ringt er, noch im Traum gestört,
Bis er endlich, losgerungen,
Selbst sich wieder angehört. –

Jugend, Freudenball des Lebens,
Längst schon ruh' ich aus von dir,
Manchmal zuckt es nur im stillen
Wirr und bunt vorm Auge mir.

Und von deiner Melodien
Überschwenglich lautem Chor
Tönt nur mehr der Bässe Summen
Ernst und mahnend mir im Ohr.

Regt es gleich in meiner Seele
Sich wie Wehmut dann und wann,
Wo gehör' ich, losgerungen,
Bald mir selbst doch wieder an.

 


 


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