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Der Meßner hat bei seinem Herrn Pfarrer gebeichtet.
Aber der alte Beichtstuhl im Kirchlein zu Pfännen hat seine Mucken: der sieht aus wie ein Käfig und in dem sitzt der Herr Pfarrer drinnen; und du kniest außen am Gitter, so daß dich alle Leut sehen, wie du von deiner Sündhaftigkeit erzählst. Mußt schon hübsch leis reden, daß die Ministranten nichts inne werden; aber wann du gar zu leis redest und denen Ministranten nicht einmal etliche leichte Sünden vergunnst, dann haben sie eine Wut auf dich und werden recht laut in ihrem Hantieren. Und dann verstehst du schier den Herrn Pfarrer nicht: hat er dich von deinen Sünden absolviert oder hat er dich nicht absolviert.
Also: an diesem Gitter ist der Meßner gekniet und hat gebeichtet. Fragt der Herr Pfarrer plötzlich: »Wer trinkt mir denn immer meinen Meßwein aus, he?«
»Ha?« sagt der Meßner verständnislos.
»Wer mir immer meinen Meßwein stiehlt, das sollst Du mir beichten!«
»Kein Wörtel könnt ich nit verstehen, hochwürdiger Herr, nit ein Sterbenswörtel. Die Ministranten machen halt wieder soviel Lärm!«
»Und ich glaub's Dir aber nit recht!« hat der Herr Pfarrer mißtrauisch gesagt.
»Wann aber der hochwürdige Herr an meiner Stell knien tät, dann möcht er halt auch kein Sterbenswörtel nit verstehen.«
»Alsdann so will ich mich da hinknien an Deine Stell und zusehen, ob Du nicht ein arger Lugenschippel bist!« hat der Pfarrer gebrummt und hat den Meßner aufstehen heißen. Aber: der Meßner ist nicht faul und geht an des Herrn Pfarrer Platz und sagt: »Kann mich alsdann der hochwürdige Herr verstehen?«
»Ich schon!« schreit der Pfarrer zornig.
»So muß ich dann den Herrn Pfarrer fragen: Wer hat sich mit dem Meßner seinem Weib so unterhalten, daß es eine scharfe Sünd ist?«
»Hast recht«, hat der Pfarrer gesagt, »kein Wörtel kann man nicht verstehen, so einen Lärm machen sie wieder, die Ministrantenbuben!«