Stanislaw Przybyszewski
Homo Sapiens
Stanislaw Przybyszewski

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XIV.

Falk trieb sich den ganzen Tag ruhelos in der Stadt umher.

Er blieb endlich in einem Café sitzen und verbrachte dort mehrere Stunden. Er war so müde, daß er keine Kraft finden konnte, aufzustehen und sich die Zeitungen zu holen. Einen Kellner darum bitten? Nein, es tat weh, nur den Mund aufzumachen.

Ein bißchen Freude empfand er doch, wie schön sich Alles arrangierte ... und Kunicki ist ja ein berühmter Schütze. Morgen ist Alles zu Ende. Gut so.

Er wunderte sich eigentlich, daß die ganze Sache ihm so gleichgültig war, und es handelte sich doch um das Leben ... das Leben! Er kicherte vergnügt. Das Leben!

Endlich raffte er sich auf. Als er nach Hause kam, fühlte er sich so ermattet, daß er sich gleich auf das Bett legte; er war im Begriff einzuschlafen.

Da richtete er sich jäh auf.

Er mußte doch mit Isa sprechen. Wer weiß, ob er morgen zurückkommen werde. Er mußte sie doch auf jeden Fall, ohne ihr Mißtrauen zu wecken, über die wichtigsten Affären unterrichten.

Das konnte er aber auch schriftlich tun. Und wieder legte er sich hin. Sie würde doch sonst auf schlimme Gedanken kommen können. Nein! Besser einen Brief schreiben.

Plötzlich wurde er sonderbar wach. Sein Gehirn war aufgerüttelt und kam ins Arbeiten.

Es wurde ihm jetzt endlich klar, daß ihm morgen sein Todesgang bevorstehe. Ein leiser Schauer durchfuhr seine Glieder. Es war etwas wie Angst ... Ganz sicher Angst und Unruhe, obwohl ja sonst die Revolverhelden keine Angst zu haben pflegen ...

Der ganze Vorgang wurde in ihm mit einer so ekelhaft aufdringlichen Klarheit lebendig.

Er wird ruhig dastehen müssen, vor seinen Augen wird die Pistolenmündung wie ein schwarzer Punkt flirren, dann wird er deutlich den Hahn knacken hören, ganz deutlich, ja, vielleicht sogar als ein starkes Geräusch.

Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn.

Mühsam schob er Alles in sich zurück.

Er gähnte. Aber sein Gähnen kam ihm selbst affektiert vor.

Er mußte zu Isa gehen und mit ihr Piquet spielen, das würde ihn beruhigen. Nachher könnte er sich ja die ganze Geschichte überlegen ...

Aber die Angst kroch in ihm hoch und sein Herz schlug entsetzlich.

Kunicki hat ja den armen Russen sofort über den Haufen geschossen ... Und dies Alles zurücklassen: Isa und die ganze Zukunft ...

Er stutzte.

Woher kroch nur jetzt plötzlich die Selbstlüge von der Zukunft hervor? Das war ja eine lächerliche Lüge. Ha, ha, ha ... Wie man sich doch unbewußt belügen kann ... Sonderbar ... Natürlich wollte es in mir dann weiter so argumentieren: Alles sei ja nicht so schlimm, wie es aussehe ... Es könne ja Alles noch gut werden.

Und plötzlich fuhr er wie wahnsinnig in die Höhe.

Kruk kann ja doch nicht nach Deutschland zurückkommen. Er ist ja zu fünf Jahren verurteilt.

Er lief wie besessen umher.

Dann kann ja Isa niemals es erfahren. Die Briefe öffnete er ja immer selbst.

Einen Moment von einem so unmittelbaren, tierischen Glücksgefühl hatte er nie vorher gefühlt.

Er kam ganz von Sinnen vor Freude, eine entsetzliche Lebensbrunst stieg in ihm hoch. Er dachte an nichts, nur eine einzige, fixe Idee brauste und wirbelte in seinem Hirn. Nur jetzt schnell fort!

Kunicki? Kunicki? Was geht mich Kunicki an, was kümmert mich die Ehre, was kümmert mich die Schande. Jetzt schnell fort, fort.

Sein Gehirn klammerte sich mit der letzten Verzweiflungskraft an diesen Strohhalm.

Dann fing er plötzlich an in Raserei und Wut zu lachen.

Ha, ha, ha ... Nun fang ich an vor mir selbst Komödie zu spielen. Als ob mir das über den Ekel und die Lüge hinweg helfen könnte! Ha, ha, ha: es kann ja noch Alles gut werden.

Er dachte plötzlich an den komischen, kleinen Juden, von dem er einmal Geld borgen wollte. Der Jude hatte natürlich kein Geld, aber Falk solle sich trösten, es werde ja noch Alles gut werden.

Und da kam über ihn eine so herzliche Heiterkeit, wie er sie schon lange nicht mehr empfunden hatte.

Ja, so konnte er nun zu Isa gehen, er war ja wirklich fröhlich und heiter.

Als er in den Salon trat, fiel sein Blick zufällig auf das Bild und diese wahnsinnige Verzweiflungsorgie des Himmels ...

Aber er war fröhlich und heiter.

In der Speisestube horchte er auf. Von Isas Zimmer kam ein Schluchzen und Stöhnen ...

Es durchfuhr ihn wie ein Blitz, er taumelte zurück. Sein Herz blieb stehen.

Er trat an die Tür und klopfte furchtsam.

Keine Antwort. Nur ein jäher heftiger Schrei.

Er klopfte nun heftig und rüttelte an der Tür.

Isa! Isa! schrie er verzweifelt.

Ein tiefes Stöhnen war die Antwort.

Er wurde in einem Nu wie besessen. Eine unerhörte Raserei bemächtigte sich seiner.

Mach auf! schrie er.

Wieder keine Antwort.

Da packte ihn eine tierische Wut. Die Sinne schwanden ihm. Er warf sich plötzlich mit seiner ganzen Kraft gegen die Tür, brach sie auf und fiel taumelnd ins Zimmer hinein.

Isa sprang vom Sofa auf, wild und verstört.

– Was willst Du hier? Geh doch! Geh doch zu Deiner Maitresse, schrie sie rasend.

Falk stand und zitterte so heftig, daß er sich am Tisch festhalten mußte.

– Geh doch! Geh doch! schrie Isa und lief verzweifelt auf und ab, als fürchtete sie, daß er sie fassen wollte.

– Isa! vermochte er endlich hervorzubringen.

– Laß mich! Laß! schrie sie sinnlos und verstopfte sich die Ohren mit den Fingern. Ich will nichts hören. Geh doch! Ich kann Dich nicht sehen! Ich habe Ekel vor Dir!

Falk stand da und starrte sie irrsinnig an. Er hörte nur diese heisere, schreiende Stimme, in der ein hysterisches Lachen und Weinen durcheinanderkämpfte. Es fiel ihm ein, daß er Isa nie vorher schreien gehört habe.

Isa kam in Raserei. Sie stampfte mit den Füßen, schrie ein paar unartikulierte Laute, dann lief sie um den Tisch herum der Tür zu.

Falk kam zur Besinnung. Er hielt sie an den Armen fest. Sie rang verzweifelt mit ihm, aber er hielt sie immer fester, biß sich förmlich mit seinen Fingern in ihre Arme.

– Laß mich los! schrie sie mit einer unnatürlichen Stimme.

Er ließ sie los und stellte sich vor die Tür.

– Ich werde gehen, aber erst sollst Du mich hören, brauste er wütend auf.

– Ich will nichts hören. Ich hasse Dich! Ich bitte Dich! Ich habe Ekel vor Dir. Du beschmutzt mich! Geh doch zu Deiner Maitresse.

Plötzlich fiel sie rücklings aufs Sofa in einem wilden Weinkrampf.

In sinnloser Angst sprang Falk auf sie zu.

Der schlanke, schmächtige Körper zuckte und wand sich in seinen Armen, als würde er von einer fremden Macht geknetet. Aus der Kehle des gequälten Weibes kamen stoßweise Schreie und Schluchzen, die unnatürlich waren, als hätte sie ein Tier ausgestoßen.

Falk trug sie auf den Balkon, faßte eine Karaffe Wasser, benetzte ihre Stirn und Schläfe, aber plötzlich erhob sie sich wieder und stieß ihn wütend zurück.

Im nächsten Moment sank sie zusammen, sie warf sich auf das Sofa, atmete schwer; die Kräfte schienen sie zu verlassen, denn sie kroch immer mehr zusammen.

Da warf sie sich wieder mit jähem Ruck in die Höhe und stellte sich stolz und kalt vor Falk.

– Was willst Du also noch?

– Nichts, nichts mehr. Er stammelte und sah sie mit irren, verglasten Augen an.

– Nichts, nichts, wiederholte er leise.

– Du mußt Dir klar machen, daß zwischen uns Alles aus ist, daß ich nicht eine Stunde länger mit Dir zusammen unter einem Dache verbleiben will ... Ich will nicht, schrie sie rasend ... Laß mich doch gehen.

Sie warf sich auf ihn und wollte ihn von der Tür wegdrängen.

Es wurde ihm ganz dunkel vor den Augen, er war nicht mehr Herr seines tierischen Wutanfalls, er packte sie und warf sie mit ganzer Kraft auf das Sofa.

Sie sprang auf, wollte fliehen, ihre Haare hatten sich aufgelöst, er faßte sie an den Haaren, zerrte halb verrückt an ihnen und schleppte sie wieder zurück.

– Ich werde Dich töten, ich werde Dich töten, grinste er in einer Sekunde von völliger Sinnesverwirrung.

Sie sträubte sich nicht mehr, Alles brach in ihr – sie wurde einen Augenblick stille.

Falk fuhr in gräßlicher Angst in die Höhe.

Plötzlich hörte er sie weinen und schluchzen, müde, leise, herzzerreißend wie ein Kind.

– Wie konntest Du das nur tun, wie konntest Du es nur, jammerte sie.

Falk sank vor ihr hin. Er faßte ihre Hände, hielt sie krampfhaft an seinen Lippen, sie fühlte Tränen über ihre Hände fließen ...

– Wie konntest Du das nur tun ...

Er sprach kein Wort, sondern preßte noch krampfhafter ihre Hände an seine Lippen.

– Steh auf! Steh auf! Quäl mich doch nicht ... bat sie flehend!

Er stand auf. Er schien plötzlich ruhig zu sein. Nur sein Körper zuckte.

– Geh nicht von mir, stammelte er plötzlich, ich ... ich habe Dich zu sehr geliebt.

Da hielt er inne. Nein! Das durfte er ihr nicht sagen, aber es kam unwillkürlich über seine Lippen.

– Ich habe den Verstand verloren. Der Mann stand immer vor meinen Augen. Er stand immer zwischen uns ...

Sie starrte ihn erschreckt an, schien aber nichts zu begreifen.

– Was? – Wer?

– Wer? fragte Falk mechanisch und besann sich wieder.

– Nein, nichts ... Er wich ein paar Schritte zurück ... Hab ich etwas gesagt? Nein, nein! Du sollst nur nicht gehen ... Du kannst mit mir machen, was Du willst ... Nur geh nicht!

Seine Stimme versagte.

– Es hilft nichts mehr. Sie sprach müde und wie abwesend. Du bist mir ein fremder Mensch. Das, was ich an Dir liebte, ist zerstört. Jetzt bist Du mir ebenso lächerlich, wie die Anderen. Lächerlich bist Du mir mit Deinen tierischen Begierden. Du bist auch nur ein Tier, eine Bestie, wie die anderen Männer. Und ich glaubte ... Aber quäl mich nicht, geh jetzt. Ich verachte Dich. Ich habe Ekel, grenzenlosen Ekel vor Euch Allen ... Laß mich gehen, bat sie, laß mich ... sie wandte sich zur Tür.

Falk vertrat ihr den Weg. Er bekam wieder einen Wutanfall.

– Du darfst nicht gehen. Du mußt bleiben bei mir! Du mußt! Ich befehle es Dir, ich werde Dich zertrümmern, zerschlagen, wenn Du gehst.

Er ging auf sie zu.

Sie wich zurück.

Er wollte sie fassen. Sie riß sich los, sie lief um den Tisch herum in entsetzlicher Angst.

– Bist Du wahnsinnig? schrie sie gellend.

Endlich faßte er sie und preßte sie in wahnsinniger Leidenschaft an sich. Sie wehrte sich aus allen Kräften, aber er preßte ihre Arme fest; seine Leidenschaft wuchs über sein Gehirn hinaus, eine kranke Gier, eine bestialische Lust, das Weib zu besitzen, kam über ihn.

– Laß mich! schrie sie fast ohnmächtig.

Aber er hatte sich nicht mehr in seiner Macht. Er schleppte sie, eng an sich gepreßt ...

Da gelang es ihr, eine Hand freizumachen, sie bäumte sich weit zurück und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht.

Er ließ sie los. In einem Nu fühlte er sein Inneres zu Eis gefrieren.

Er sah sie nicht. Er starrte nur auf etwas, das wie ein schwarzer Abgrund vor seinen Augen gähnte.

Als er zu sich kam, sah er ihr Gesicht und ihre Augen. Er sah sie aufmerksam an.

Sie stand wie versteinert, nur in ihren Augen ein fressender Ekel.

Sie liebt mich nicht mehr. Jetzt hatte er es verstanden.

– Du liebst mich nicht mehr?

Er sagte es mit einem eisigen Lächeln. Eigentlich war es ja gar nicht nötig zu fragen.

– Nein! sagte sie kalt und bestimmt.

Er lächelte, ohne es zu wissen, ging an die Tür, schob mit den Füßen die zerbrochenen Holzstücke zur Seite und wollte hinausgehen.

Isa fuhr plötzlich auf in wildem Haß.

– Und dieses Mädchen, schrie sie ihm nach ...

Er blieb stehen und zuckte auf.

– Dies Mädchen, sie fing an krampfhaft zu lachen ... Dies kleine Mädchen, das sich ertränkt hat ... Ha, ha, ha ... Zufällig beim Baden ... Zufällig, lautete nicht so das offizielle Bulletin? – Ah, wie du blaß bist, wie du zitterst ... Das hast Du gemacht!

– Du! schrie sie plötzlich ... Ein Jahr nach unserer Hochzeit! Ha, ha, ha ... was hast Du noch für Heldentaten verrichtet, Du stolzer, monogamer Mann? Hast Du da noch ein paar Mädchen? Ha, ha, ha ... Sie ging herum, hielt sich den Kopf mit beiden Händen und sprach wirr vor sich hin.

– O, diese Lügen, diese Lügen ... Nun ja – sie schrak hoch ... Es ist nun vorbei. Geh, geh. Es wird gut sein, wenn Du Dich des Mädchens ein wenig annimmst. Sie ist sehr elend, und sehr mager ... Adieu, mon mari ... Je n'ai plus rien à te dire ... Adieu ...

Falk hörte nichts mehr. Er fühlte auch nichts. Nur sich irgendwo hinsetzen, ganz still für sich unaufhörlich still sitzen ...

Es klingelte.

Falk ging mechanisch an die Korridortür und öffnete sie.

Er sah den Dienstmann gedankenlos an und wartete.

– Sind Sie Herr Falk?

– Ja.

– Ein Brief an Sie.

Er nahm den Brief, ging in sein Zimmer, legte den Brief auf den Schreibtisch, setzte sich hin und betrachtete ihn lange gedankenlos. Endlich stand er auf und öffnete ihn mechanisch. Es dauerte lange bis er sich zwang, den Inhalt zu verstehen.

Er war von Geißler. Er schrieb ihm, er würde ihn Morgens um sechs Uhr abholen. Sonst Alles in schönster Ordnung.

Falk setzte sich wieder hin und so saß er regungslos die ganze Nacht. Er hatte das Bewußtsein der Zeit verloren. Er war auch nicht schläfrig. Nur hin und wieder, wenn er Lust verspürte, zu rauchen, holte er sich eine Zigarette und wunderte sich, daß er gar nicht denken könne; er war chemisch gereinigt von Gedanken, chemisch gereinigt wiederholte er sinnlos.

Als Geißler zur bestimmten Zeit kam, sah er ihn verwundert an.

– Ist es schon Zeit?

– Natürlich. Aber hast Du nicht geschlafen?

– Nein, sagte Falk apathisch.

Er nahm seinen alten Filzhut.

– Aber Du mußt doch den Zylinder nehmen, so formlos kann es doch nicht vor sich gehen ...

– So, so ... Meinetwegen kann ich den Zylinder nehmen.

Geißler sah ihn unruhig an.

Falk wurde wütend.

– Warum siehst Du mich so mißtrauisch an? Glaubst Du, daß ich Angst habe?

Aber er verfiel gleich in seine frühere Apathie.

Als sie ankamen, wartete schon Kunicki mit seinem Sekundanten und noch einem dritten Herrn.

– Der dritte ist wohl der Arzt, dachte Falk tiefsinnig.

Alle Formalitäten waren schnell erledigt.

Falk sah mit einer stumpfen Ruhe Kunicki nach seinem Kopfe zielen.

Kunicki hat die Überlegenheit eines Menschen, dem die Sache eine Art Sport ist, schoß es ihm durch den Kopf. Sonderbarer Sport ... Aber wie reimt sich dies zusammen? Kunicki ist doch ein Sozialdemokrat. Das ist ja gegen alle Prinzipien. Ha, ha ... un citoyen cosmopolitique, citoyen du monde entier.

Dies citoyen du monde setzte sich in seinem Gehirne fest, begleitet von einer sonderbaren Heiterkeit.

In diesem Momente hörte er den Hahn knacken, sah Rauch, aber die Kugel flog an ihm vorbei.

Er war nun ganz und gar von einer einzigen, fixen Idee besessen: der citoyen cosmopolitique mit den hinkenden Prinzipien sollte selbst hinken ... Falk lachte in sich hinein, er hatte Mühe, seine Heiterkeit zu beherrschen. Gleichzeitig zielte er sehr ruhig und schoß: ein förmlicher Lachkrampf würgte ihn dabei im Halse.

Der Schuß traf Kunicki in die Kniescheibe.

Er flog auf und fiel hin.

– Donnerwetter, gebt mir eine Zigarette! schrie er wütend auf.

– Wird er hinken? fragte Falk Geißler, als sie in die Stadt kamen. Die Idee hatte von seiner Seele totalen Besitz ergriffen.

– Weiß nicht.

– Citoyen cosmopolitique mit den hinkenden Prinzipien ... Ha, ha, ha ... Gottes Finger ... Nun wird er selbst hinken ...

Geißler wurde sehr unangenehm berührt. Aber Falk fiel urplötzlich in seine Apathie zurück.

– Die Satisfaktion, die man dabei kriegt, ist doch eine verflucht minimale, sagte Geißler, um das peinliche Schweigen zu unterbrechen.

Falk sah ihn an.

– Wir waren gute Freunde ... Er ist ein scharfer Kopf, sagte er sinnend. Er hat Rodbertus widerlegt ...

Sie schwiegen wieder.

– Ist Isa schon abgefahren? fragte Geißler.

– Sollte sie denn fahren?

– Nun, ich glaubte. Geißler erhob sich unruhig.

– Du willst gehen? fragte Falk ängstlich.

– Ich muß jetzt.

Falk sah plötzlich zu ihm auf und lächelte gutmütig.

– Du bist unruhig ... He, he, he. Geh nur, geh. Ich werde mich jetzt auch schlafen legen.


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