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Poggio Fiorentino

Die Facezien des Poggio Fiorentino

130.
Von einem Manne, der im Schlafe Gold fand.

Einer unserer Freunde erzählte einmal in unserem Kreise, daß er eines Nachts im Traume Gold gefunden habe. Da rief ihm einer zu: »Sieh dich vor, daß es dir nicht gehe, wie meinem Nachbar, dem das Gold zu Unrat wurde!« Wir baten ihn, den Traum zu erzählen, und er begann: »Unser Nachbar träumte, der Teufel führe ihn auf einen Acker, damit er dort nach Gold grabe, und als er einen großen Schatz davon gefunden, sagte der Teufel: »Du darfst es jetzt nicht mitnehmen, aber bezeichne den Ort, so daß er nur von dir allein gefunden werden kann.« Und als er ihn fragte, was für eines Zeichens er sich bedienen solle, sagte der Teufel: »Hofiere hin, dann wird gewiß niemand auf den Gedanken kommen, daß hier Gold zu finden sei, und die Sache wird dir allein bekannt bleiben.« Der Mann tat, wie ihm geheißen. In diesem Augenblicke erwachte er und merkte, daß er sein Bett gründlich vollgemacht hatte. Er erhob sich aus dem stinkenden Unrat und setzte sich, um aus dem Hause herauszugehen, zuguterletzt eine Mütze auf den Kopf, in welche sich die Katze in der gleichen Nacht verewigt hatte. Krank 134 von dem scheußlichen Gestank, wusch er sich seinen beschmutzten Kopf und die Haare. So hatte sich ihm der goldene Traum in Kot verwandelt.«