Poggio Fiorentino
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125.
Von den Gesandten von Perugia bei Papst Urban.

Auch nach Avignon, zu Papst Urban V., schickten die Peruginer drei Gesandte. Als sie eintrafen, lag aber der Papst schwer krank danieder. Trotzdem befahl er, um die Leute nicht zu lange im ungewissen zu lassen, sie vorzuführen, sie jedoch vorher zu ermahnen, wenig zu reden. Einer von ihnen, ein Doktor, der während der Reise eine längere Rede, die er dem Papste halten wollte, auswendig gelernt hatte, nahm keine Rücksicht auf seine Krankheit, noch darauf, daß er im Bette lag und redete so weitschweifig, daß der Papst des öfteren merken ließ, wie lästig ihm das Anhören sei. Als dieser Esel endlich fertig geworden war, fragte der Papst in seiner gewohnten 129 Liebenswürdigkeit die andern, ob sie noch etwas zu sagen hätten. Da sagte einer von ihnen, der sowohl die Taktlosigkeit des Wortführers, wie die Verstimmung des Papstes bemerkt hatte: »Heiligster Vater! In unserer Sendung ist vorgesehen, daß, wenn Ihr nicht sogleich unsere Forderungen erfüllt, dieser mein Kollege, bevor wir Euch verlassen, seine Rede noch einmal hält.« Diese witzige Bemerkung nötigte dem Papste ein Lächeln ab, und er befahl, die Gesandten sogleich zu befriedigen.

 


 


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