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Die Natur badete. Ohne Heiterkeit und ohne Trauer plätscherte sie ruhig im Weltmeer. Sie streckte ihren rechten Arm aus und schob die leichten Wellen auseinander, weil sie sich sonnen wollte. Sie legte sich auf den Rücken und schwamm auf der Oberfläche des Meeres, gedankenlos, sinnend. Ihr rotes Haar war eine Korallenbank. Die wuchs und wuchs, und es starrte eine Insel aus dem Meere. Kokospalmen und schwarze Menschen. Die lebten so dahin von Geschlecht zu Geschlecht. Dann strich die Natur mit der Hand über Stirn und Haar, und die Insel verschwand. Die Badende hob ihren Kopf und schüttelte das Haar, daß der Sturm viele Schiffe verschlang.
Etwas Wasser nahm die Natur in ihre hohle Hand und schaute ernsthaft freundlich zu, wie Myriaden von Geschöpfen, Walfische und Glühpünktchen durcheinander fuhren, sich vermehrten, einander auffraßen und sich wieder in Luft und Wasser zurückverwandelten.
Es juckte der Natur in der rechten großen Zehe. Sie tauchte auf den Grund und rieb die Zehe und zerrieb hundert Geschöpfe, deren Formen noch niemals ein Menschenauge geschaut hatte.
Dann tauchte sie wieder auf und war froh, und weil sie nicht lachen konnte, schlug sie mit der rechten Hand aufs Wasser. Das warf eine Welle so hoch wie die Hand der Natur. Die Welle floh ans Land und begrub es hundert Meilen weit bis zu den höchsten Bergspitzen. Millionen von Menschen schrien zugleich auf in letzter Todesnot. Die Natur horchte.
»Das war C,« sagte sie gedankenlos. Mit tiefer Stimme sang sie ein lang hinhaltendes C und schwamm mit weiten Stößen wieder dem Nordpol zu.