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Beide waren außerstande gewesen, ihre Schulden zu bezahlen, der Baron und der Graf. Beiden war die reiche Tochter des jüdischen Wucherers durch die Finger gewischt, denn beide hatten mit den Jahren schon anfangen müssen, ihren Bart zu färben. Beide waren zuerst aus der Armee ausgetreten und dann aus dem Klub herausgebeten worden. Dann wurden beiden die Möbel gepfändet und die Pferde, und endlich hatte der Baron seinen Kammerdiener entlassen und der Graf seinen Kutscher.
Der freiherrliche Kammerdiener trieb sich mit seinem Ersparten und Zusammengestohlenen in einem Modebade umher und spielte den großen Herrn. Er hatte sich ins Fremdenbuch als einen Grafen eingeschrieben und lebte diesem Stande gemäß. Er mietete eine schöne Wohnung, machte den Frauenzimmern Geschenke und fuhr viel spazieren.
Er hätte auch gern vornehmen Verkehr gehabt. Besonders auf einen stattlichen Mann mit blondem Schnurrbart hatte er es abgesehen, einen Baron, den besten Reiter des Bades. Bei einer exklusiven Reunion stellte er sich ihm vor und hatte schon am nächsten Tage das Glück, den Baron zu einem Diner einladen zu dürfen. Zwei verwöhnte Damen nahmen teil.
Das Diner verlief allerliebst. Der Baron mußte zugestehen, daß nur ein Herr wie der Graf ein so erlesenes Menü zusammenstellen konnte. Auch hatte der Graf eine Art, mit den Damen zu scherzen, die nur in unseren Kreisen erlernt wird. Der Baron seinerseits war fast noch feiner. Er sprach nur von Pferden und Rennen. Der Baron war der entlassene Kutscher des Grafen.
Die beiden wirklichen Kavaliere waren aber glücklich nach Amerika gelangt. Dort glückte es dem Baron, daß er Kellner wurde, und der Graf fand eine Stelle als Trambahnkutscher. Wichtig dünkte das die Leute, die's betraf, die Kavaliere und die Mitmenschen, in Amerika wie in Europa. Denn wichtig scheint das Leben, solange man lebt. 174