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Titanenlos

Jetzt, da die Stille schwer im Kreise schwebt,
Hoch überwölbt von Schimmersternenhallen,
Soll mein Gesang rollend und tönend schallen
Wie Donner, der aus schwerer Wolke bebt.

Vater der Träume, alter Weltallträumer!
Wach auf! Blas aus dein Träume-Sternenlicht!
Sonst blas' ich dir Kometen ins Gesicht,
Ein junger, sagenstarker Weltaufräumer!

Raffe dein Kleid, nimm fort dein Nebeltuch,
Nimm's an dich und beeile dich mit Gehen!
Ich bin der Herr! Und will nicht ferner sehen
Mein Reich durchweht von deinem Wohlgeruch!

Halt! Drücke deine Glanzes-Augen zu,
So feucht vom Wein der großen Einsamkeit. –
Jetzt war es Zeit. Jetzt wären wir zu zweit;
Denn ich bin da – – Doch ich bin fürder du! –

Du hättest mich erschaffen, mich erschaut
Mit Sehnsuchtsaugen, mit dem starken Drange,
Der Leben zeugt, daß die Gestalt empfange
Die Wohlgestalt, die dir dein Hirn gebaut?

Ja! Ich bin deines Winters Maienkind
Und märchenjung, mit blonden Sonnenhaaren,
Bebend vor Kraft! Ha! Hast du nie erfahren,
Du weiser Greis, wie Kinder sind?

Da war die schönste deiner Schöpfertaten
Die letzte: wie der Morgenstern der Nacht
Im Glühn den Tod bringt. – Du hast nicht bedacht,
Es könnte etwas dir zu gut geraten.

Geh, guter Mann, und füge dich dem Brauche,
Laß mir dein Reich und seine Herrlichkeit:
Solange bis vor grauser Einsamkeit
Zitternd – ich einst mich selber forme und zu Leben hauche.


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