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Urmensch

Frei hab ich den Geist gerungen
Von den Banden der Natur
Und bin kühn hineingedrungen
In des Geistes weite Flur.

Niedrig, wen ein Trieb noch bindet
An der Mutter zarte Brust,
Wer den Weg nicht selber findet
Seiner Kraft sich nicht bewußt!

Schwach, wer sich zurücke flüchtet
In die leere Sinnenwelt,
Machtlos die Betäubung züchtet,
Die den Geist gefangen hält!

Endlos schwach, wer eigenen Klagen
Selbst das eigne Herz verschließt,
Und statt männlichem Entsagen
Gleich vom Augenblick genießt!

Aber Frevler, wer mit Wissen
Seine Schwäche hegt und pflegt,
Und dem stürmenden Gewissen
Mit Verstand den Weg verlegt.

Aber endlos frech erfunden,
Wer in grober Prahlerei
Sich der Menschenpflicht entbunden!
Wenn er noch so mächtig sei!


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