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Erhabner Blick, vom hohen Felsgemach
Herniedersehen auf ein glücklich Land!
Den weiten Himmel dir als Dach
Fühlst du dem freien Adler dich verwandt!
Den nahen Himmel glaubst du fast zu greifen,
Es schwindet der Begriff Unendlichkeit,
Läßt du den Blick zum blauen Äther schweifen,
Doch liegt er noch ein Menschenleben weit.
Es ruht das Land in tiefem Arbeitsfrieden,
Das Feld bestellt des Landmanns reger Fleiß. –
O süße Seligkeit ist dem beschieden,
Der in dem Gleichklang sich befriedigt weiß!
Doch wen der Sturm der inneren Gefühle
Hinauftrieb in den hohen Felsenschoß,
Daß er die Glut für Augenblicke kühle,
Dem lächelt nie solch ein zufriednes Los.
Den raschen Gletscherbach hast du durchschwommen,
Du stiegst empor, der Felspfad war verschneit,
Du hast den höchsten Block der Welt erklommen,
Den letzten Grat der Menschenmöglichkeit.
Hier weile vor der Menschheit Grenzen stille,
Beneide nicht den höhern Vogelflug,
Es fesselt dich ein ew'ger Gotteswille,
Bezwinge deinen Drang, du hast genug!
Noch einen Schritt, und schwindelnd von der Klippe
Zerrt gierig das Verderben dich zum Schlund,
Dein willenlos zerschmettertes Gerippe
Empfängt aufdonnernd der Verzweiflung Grund –
O Mensch, erkenne deiner Bahnen Schranken,
Vom Himmel trennt dich die Unendlichkeit,
Dein Spiegelbild durchflammt nur den Gedanken
An ewige Vergött'rung nach der Zeit!