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Zur Zeit der französischen Revolution lebte im Steintal, einer Landschaft der mittleren Vogesen, der bedeutende Pfarrer Johann Friedrich Oberlin (geb. 1740, gest. 1826), ein ungewöhnlicher Mann, der weithin Liebe und Verehrung genoß. Dieser hohe Mensch ist das innere Ziel der folgenden Geschichte.
Es ist die Geschichte eines jungen Elsässers, der aus anfänglich dumpfen und verworrenen Zuständen zu Oberlins Ruhe und Reife hinanwächst.
Dieser Roman fußt auf genauen Studien und hat tatsächliche Grundlagen. Unveröffentlichte Papiere aus Privatbesitz; Reste von Oberlins Bücherei, worunter ein Dutzend Swedenborg-Bände mit Strichen und Randglossen; eine Reihe von Memoiren und Briefen der hier auftretenden Personen; endlich mannigfache Einzelschriften gaben die feste geschichtliche Unterlage.
Der Verfasser ist Elsässer; da sein Geburtsjahr vor 1870 fällt, so ist er sogar »geborener Franzose«, obschon unsere unterelsässische Ecke, die ehemalige Grafschaft Hanau-Lichtenberg, von französischer Zivilisation nur wenig Verwandlungen erfahren hat. Demnach kennt er Land und Leute aus eigener Anschauung und Blutsverwandtschaft. Er will gegen keine der beiden Nationen unbillig sein und keine Konfession verletzen. Seine Welt- und Kunstanschauung wurzelt im deutschen Geistes- und Gemütsleben und ist besonders in den »Wasgaufahrten«, im »Thüringer Tagebuch« und in den sechs Bänden »Wege nach Weimar« niedergelegt. Im letzteren Werke (Bd. 4, Bd. 6; auch als Sonderschrift in der Sammlung »Aus Schule und Leben« erschienen, Straßburg, Bulls Verlag) findet man die engeren Verhältnisse skizziert, die zu der hier erzählten Seelengeschichte den historischen Rahmen bilden.
Der Roman ist zunächst im »Türmer« (1909/10) veröffentlicht worden und wird nun, durchgesehen und hie und da ergänzt, im Herbst dieses Jahres als Buch hinausgehen.
Straßburg i. E., Sommer 1910.