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Peter wird Bedienter bey verschiednen Herrschaften.
Es war ein kühler Herbstmorgen; die Luft schnitt gewaltig durch mein dünnes Röckchen. Mein Körper war von Hunger und den bösen Dünsten des Kerkers angegriffen; mein Gemüth durch die Vorstellung meines Schicksals niedergeschlagen: So wankte ich auf der Landstraße immer fort, ohne zu wissen, wohin ich meinen Weg lenken sollte. Nach einem paar Stunden kam ich endlich nach Stetterburg, wo ein adeliges Fräuleinstift ist. Ich hoffte nicht ohne Grund, hier das weibliche Mitleid der guten Damen für mich zu gewinnen, und es gelang mir. Ich erzählte meine Geschichte, aber freylich nicht eben mit aller historischen Gewissenhaftigkeit – Genug, ich erzählte eine Geschichte, worin Räuber, Kerker, Hunger, Armuth u.d.gl. zum öftern vorkamen, und erweichte dadurch die Herzen das ganzen Stifts dergestalt, daß eine jede von den geistlichen Seelen etwas zu meiner Erquickung beytragen wollte. Die Eine kaufte dem Stiftsdiener ein dickes Nachtcamisol ab; die Andre ließ mir eine wollene Mütze reichen. Auch Strümpfe, ein Hemd und etwas an Gelde wurde für mich herbeygeschafft, und die Kammerjungfern bewirtheten mich mit Caffee, Zwieback und Wurst. Nun! der Himmel segne sie dafür! und wenn noch eine von ihnen dort lebt und dies liest, so lasse sie es sich nicht reuen, einen dankbaren Menschen im Elende gelabt zu haben! Eins von den Fräulein gab mir zugleich einen Brief an einen drey Meilen von da wohnenden Beamten zu bestellen, worin sie mich demselben bestens empfahl. Damit machte ich mich dann auf den Weg, kam auch glücklich an und übergab mein Beglaubigungsschreiben.
Der Herr Amtmann war einer von den wohlhabenden Männern, die zu Hause wie Prinzen leben, wenn sie aber vor dem herrschaftlichen Cammercollegio erscheinen müssen, am Thore der Residenz zwey von ihren Pferden ausspannen, ganz demüthig mit einem grünen Rocke angefahren kommen und gewaltig über böse Zeiten, Mißwachs und wohlfeile Fruchtpreise klagen. Es ging sehr groß bey diesem Vierfürsten her. Die Frau Amtmannin war mit Juwelen behängt. Wenn sie Gastereyen gaben, pflegte man vier Stunden am Tische zu sitzen, ärger wie bey weyland Sardanapals Hofe zu schmausen, und der Informator und die Schreiber mußten, wenn der Braten kam, aufstehn. Ob die Bauern sich ebenso wohl befanden, weiß ich nicht. Ich glaube auch nicht, daß jemand darnach fragte; wenigstens pflegt es in manchen Ländern so zu gehn, wo die Cammerräthe Nepoten der Minister sind, die das Land nicht kennen und überhaupt von ihrem Fache nichts verstehen, kaum ihre Namen schreiben können, die Subalternen aber von den Beamten bestochen und geschmeichelt werden.
Als ich mich dieser Herrschaft vorgestellt und meinen Empfehlungsbrief übergeben hatte, wurden mir zuerst einige Fragen über mein voriges Leben gethan. Ich half mir so gut ich konnte heraus, fand Glauben und Beyfall, und es kam nur darauf an, wozu man mich würde brauchen können. Der Herr Amtmann suchte einen Bedienten an die Stelle eines kürzlich außer Dienst gegangenen; und als ich versicherte, ich könne schreiben und frisieren, verstünde auch Musik, wurde ich sogleich angenommen, bekam die graue Livree mit grünen Aufschlägen, welche der vorige Laquaie, der freylich um einige Zolle kleiner wie ich gewesen war, getragen hatte, und trat meinen Dienst an.
Es ging mir ganz gut in diesem Hause. Es ist wahr, daß ich vielerley Arbeit versah, bald des Herrn Amtmanns apocryphische Perücke in Ordnung bringen, bald der Frau Amtmannin die schwarze Haartour aufsetzen, bald den Söhnen auf der Violine Unterricht geben, bald Obstbäume pflanzen helfen, bald Berichte an die Cammer abschreiben mußte; doch ließ sich das alles bey guter Kost ertragen, und ich fing an, mit meinem Schicksale zufrieden zu werden.
Allein, wie kein Glück in dieser Welt von Dauer ist, wie Rollin schreibt (oder wenn er es nicht gethan, doch leicht hätte schreiben können, weil er viel sehr gemeine Dinge sagt), so blieb ich auch hier nicht lange, sonst würde ich wahrscheinlich einmal eine gute Bedienung erhalten, mich verheyrathet, Kinder gezeugt, und meine Leser würden nicht die überschwengliche Freude haben, noch so viel Bände von meiner lehrreichen Geschichte zu lesen, als ich (wenn nicht die Kunst, Papier zu machen, wie die Glasmalerey in diesen Zeiten verloren geht) noch zu liefern gedenke.
Die Frau Amtmannin hatte einen kleinen schäbigen Mops, der mit allen Gebrechlichkeiten des hohen Alters und einer vornehmen Erziehung kämpfte. Aus den Fleischtöpfen der immer rauchenden Küche hatte er das Gift geschöpft, das itzt seinem Körper so übel mitspielte, und die Leckerbissen der herrlichen Tafel hatten ihn mehr zu einem lehrreichen Beyspiel für alte Hofleute als zu einem angenehmen Gegenstand des geselligen Umgangs gemacht. Dennoch war die Zärtlichkeit der dicken Dame für dieses halb lebendige Aas so groß, daß sie mir zumuthete, das Thier zu warten und zu pflegen, ja mit ihm zu wachen, wenn der arme Hund des Nachts vor Schmerz und Husten keine Ruhe hatte. Nun fügte es sich, daß, nachdem ich schon lange dieser Arbeit und Unruhe überdrüssig war, meine Gebietherin mich rufen ließ, um den Mops, der ihr ein paar Stunden Gesellschaft geleistet hatte, aus dem Zimmer zu tragen, damit er die Verdauung der genossenen Zuckerbrezel gehörig abwarten möchte. Als ich ihn nun auf den Arm nehmen wollte, schien die Bestie noch nicht geneigt, das Zimmer zu verlassen, sondern biß mich, zur Dankbarkeit für meine Sorgfalt, in den Finger. Eine Aufwallung von Schmerz und zugleich von Verdruß über dies Thier bewog mich, ihm einen derben Schlag zu geben, und da ich unglücklicherweise ein sehr empfindliches Fleckchen am Kopfe treffen mochte, fiel der arme Hund tot zur Erde. Da hätte ich mich nun gern hundert Meilen weit von dort weggewünscht; denn nicht ärger klagte Niobe um ihre erschlagenen Kinder; nicht kläglicher jammerte Jacob um seinen Sohn Joseph; nicht fürchterlicher brüllt die Löwin, der man ihre Jungen geraubt – Doch was helfen die poetischen Ausrufungen? Die Frau Amtmannin klagte nicht, jammerte nicht, brüllte nicht, sie fuhr mir vielmehr mit zehn ziemlich geschmeidigen Fingern ins Gesicht und in die Haare, kratzte, ohrfeigte, riß, und schimpfte dabey wie ein Dragoner – Es war eine gräßlich erschütternde Scene! – Nachdem dies sanfte weibliche Geschöpf also eine Zeitlang die pii manes des nun im Tode schlummernden Mopses versöhnt hatte, lief sie voll Raserey zu ihrem Ehegatten und verlangte, ich solle von Stunde an aus dem Hause gejagt werden. Ich muß dem Herrn Amtmann die Gerechtigkeit widerfahren lassen, zu sagen, daß er nichts unversucht ließ, den Zorn seiner geliebten Medea zu besänftigen. Aber es war alles umsonst, und er, der von ihr an Schweigen und Dulden gewöhnt war, mußte endlich nachgeben; doch beschenkte er mich noch reichlich und gab mir einen ehrenvollen Abschied, worauf ich das Haus und viel Leute, die mir wohlwollten, verließ.
Ich hatte in diesem Hause zuweilen einen Herrn gesehn, der in der Nachbarschaft wohnte. Er hieß Marcelius, hatte ehemals in einem herzoglich sächsischen Orchester die Bratsche gespielt, da aber die linke Hand durch einen Schlagfluß gelähmt worden, wurde er vom Herzoge als Rath in das Cammercollegium gesetzt. Ob er auch in diesem Fache Virtuoso war, weiß ich nicht, aber immer schien es eine gute Versorgung, auch wußte er das Finanzsystem so obligat zu behandeln, daß er fast alles Solo in seinen Beutel spielte. Als aber ein andrer Herzog zur Regierung kam, der zugleich gerecht und gütig war, gab man dem Herrn Cammerrath zu verstehn: er möchte baldmöglichst auswandern. Dies that er dann auch, forderte seinen Abschied und kaufte sich ein Gut in dieser Gegend, wo er nun von seinen Renten lebte. Zu diesem Manne, der noch immer Musik liebte, beschloß ich zu gehn und ihm meine Dienste anzubiethen.
Ich fand ihn in seinem Garten, wo er beschäftigt war, allerley Veränderungen vornehmen zu lassen, erzählte ihm mein Schicksal, trug ihm mein Anliegen vor, und er war sogleich geneigt, mir zu willfahren. »Daß Er Musik versteht«, sagte er, »mein Freund! das nimmt mich sehr für Ihn ein. Ein guter Musikus ist zu allem zu gebrauchen. Ich bedarf eines Gärtners. Hätte Er wohl Lust zu dieser Stelle? Er darf nicht eben ein gelernter seyn. Ich verstehe das alles selbst und werde Ihm schon Anweisung geben, wenn Er nur folgsam ist. Ein musikalischer Kopf kann alles lernen.« Es ist leicht zu denken, daß ich diesem Antrage willig Gehör gab; also waren wir bald über die Bedingungen einig, es wurde mir mein Wirkungscreis angewiesen und mir der Garten gezeigt.
Nicht leicht habe ich eine geschmacklosere Anlage gesehn wie diesen quasi Garten. Der Besitzer schien recht darauf studiert zu haben, alles Widersinnige und Unnatürliche hier zu vereinigen. Die holländische Manier, nach welcher der Grundriß des Ganzen eingerichtet war, trug das Ihrige dazu bey, die Natur in der steifsten, lächerlichsten Maske darzustellen. Die Blumenbetten waren, statt der Blumen, mit Porcelainscherben und Glasstücken von allerley Farben ausgelegt, und zwar in Gestalt von geschlungenen Namen; für Schatten war gar nicht gesorgt; vier ins Creuz gegen einanderüber in die Erde gesteckte, oben zusammenschließende Walfischrippen stellten eine Laube vor. Die Stämme der Obstbäume waren weiß angemalt. Eine Menge Taxuspyramiden, die in der Form von Kegel, Scepter, Säulen mit Pferdeköpfen und dergleichen geschnitten waren, begrenzten zu beyden Seiten die Gänge. Dazu waren viel Statuen, mit Fleischfarbe angepinselt, da zu sehn, worunter sich unter andern ein Hercules mit einem Stutzbarte auszeichnete. Eine Grotte lag mit der offnen Seite der Mittagssonne grade gegenüber, und in dieser Grotte waren theils Erzstufen, theils gemeine Steine eingemauert, die in der Form von Krebsen, Katzen, gebratnen und gespickten Hasen, Scorpionen, gekochten Schinken und andern Seltenheiten gehauen und alle mit natürlichen Farben bemalt waren. An der Landstraße, die neben dem Garten vorbeyging, war eine Einsiedeley angebracht; das Haus davon lag hart am Wege, und inwendig saß ein hölzerner, bemalter und angekleideter Socrates, der ein Schachspiel und eine Portion Caffee vor sich auf dem Tische stehn hatte und aus dessen Munde ein Zettel hing, worauf geschrieben war: »Salomon spricht: es ist alles eitel.« Über der Thür las man: »Dies ist des weisen Socrates Retirade.«
Ebenso abgeschmackt war das Haus des Herrn Cammerraths meubliert. Er hatte von einem herumziehenden Gipsfigurenhändler allerley nach alten Mustern abgegossene Statuen gekauft, dieselben aber theils mit lebhaften Farben anstreichen, theils die Hälse in Gelenken von Draht henken lassen, so daß z.B. auf dem Ofen im Wohnzimmer eine Venus von Medicis stand, die beständig, wenn man hart auf den Boden trat, mit dem Kopfe wackelte. Im Besuchzimmer, wo der Fußboden grün gefärbt war, befand sich an der Thür ein Zug angebracht, der, wenn ein Fremder hereintrat, ihm einen großen Fuchsschwanz entgegenfahren machte. Die elendesten Kupferstiche hingen aller Orten in blauen Rahmen umher, der König von Preußen und Heinrich der Vierte, Voltaire und Rousseau, Cartouche und Washington, die Gegend von Basel und die Bataille bey Collin. Auf dem Abtritte aber stand seine kleine Büchersammlung – So war des Mannes Geschmack beschaffen, dessen Kunstgärtner ich jetzt wurde.
Das erste Jahr hindurch waren wir die besten Freunde. Meinem neuen Herrn gefiel meine Sorgfalt für seinen Garten unbeschreiblich. Da ich nun bald gewahr wurde, mit welchem Manne ich es zu thun hatte, schmeichelte ich seinem Geschmacke zum Abentheuerlichen und machte solche Verbesserungen in seinen Anlagen, daß wirklich kein Mensch im Tollhause contrastierendere Gegenstände hätte verbinden können, wie wir da hinpflanzten. In den Erholungsstunden machten wir Musik, und da Herr Marcelius eine Haushälterin hatte, die noch vor zehn Jahren Chorsängerin in der französischen Oper gewesen war, auch trotz einer [Solo-Rolle] in Paris schrie, mein Herr selbst aber, ungeachtet der Lähmung, noch auf der Bratsche herumarbeiten konnte und über dieselbe her zugleich einen etwas fettigen Tenor sang, waren wir mit Hilfe des Schulmeisters und einem Paar Bierfiedlern im Stande, ganze Oratorien aufzuführen. Auf diese Art beschimpften wir das Stabat mater von Pergolese und andre Meisterstücke der besten Tonkünstler.
Was nun die Haushälterin betrifft, so hatte sich dieselbe der besondern Vertraulichkeit des Herrn Cammerraths zu erfreun. Sie waren alte Bekannte. Es schien aber, als wenn seine Beständigkeit nach und nach anfinge, sie zu ermüden, ja, als wenn sie sich noch werth fühlte, einen jüngeren Liebhaber zu fesseln. Ich war unglücklich genug, ihr zu gefallen; sie machte also Plan auf mich, und da sie sich gleich anfangs erbothen hatte, mich in der französischen Sprache zu unterrichten, damit ich im Stande seyn möchte, in den Chören aus les talens lyriques und andern herrlichen Opern dieser Art, woraus man zuweilen Stücke sang, mitzutrillern, so hatten diese Unterweisungsstunden uns öfters die Gelegenheit verschafft, miteinander allein zu seyn, welche Gelegenheit sie dann nützte, die entscheidendsten Angriffe auf meine geringe Person zu machen. Es wurde hier nichts unversucht gelassen, Schminke, Reste von Theatergarderobe, Pantomime und sogar sehr unzweydeutige wörtliche und thätige Anträge. Aber waren es die traurigen Erfahrungen, welche ich in der Liebe gemacht hatte, oder mein freundschaftlicher Umgang mit einer jungen Küchenmagd oder das abgeschliffene Gepräge von Alterthum, das die französischen Reize der Dame Gangrelle (das war ihr Name) trugen – Mit Einem Worte! Tugend war es nicht, was mich bewog, allen ihren Nachstellungen auszuweichen, und gewiß, wenn Potiphars Weib nicht hübscher gewesen ist wie diese verjährte Haushälterin, so wundert es mich gar nicht, daß Joseph seinen Mantel bey ihr im Stiche gelassen haben soll. Denn abgerechnet, daß sie hohle, eingefallene Augen, ein etwas auf die Seite gezognes Maul, unter der in die Höhe stehenden Nase fünf falsche Zähne, dürre, dissonierend klappernde Knochen und eine gelbe runzlige Haut hatte; so war auch ihr Odem, ungeachtet der bonbons, welche sie unaufhörlich im Munde führte, nicht so lieblich wie der, wovon im hohen Liede Salomons eine so poetische Beschreibung steht. Zu meinem größten Elende aber hielt die gute Person meinen Widerstand für eine Art seltner Blödigkeit, und das reizte sie um desto mehr, das Äußerste zu wagen, sich genauer zu überzeugen, ob diese Blödigkeit aus physischen oder moralischen Gründen herrührte.
Das Küchenmädchen, von welcher ich vorher Erwähnung gethan habe, schlief in einem Kämmerchen allein, und ich hatte unter der Treppe gleichfalls ein einzelnes Bette. Der Mensch ist aber zur Geselligkeit geschaffen, wie man zu sagen pflegt, und es ist etwas Fürchterliches, so ganz einsam die lange Nacht hinzubringen. Deswegen hatten wir die freundschaftliche Abrede genommen, uns zuweilen in unsern Zellen zu besuchen, ohne daß weiter im Hause etwas davon erfahren würde. Es fügte sich aber, daß in einer Winternacht, nachdem die Herrschaft und das übrige Gesinde zur Ruhe gebracht war, Charlotte, nach vollendeter Küchenarbeit, um nicht ein Stockwerk höher steigen zu dürfen, sich in mein Treppenstübchen verfügt hatte. Ich war indes etwas später wie gewöhnlich auf den Hof gegangen, wo ich im Stalle mit dem Knechte, der erst eben aus der Stadt nach Hause gekommen war, etwas zu reden hatte. Das Mädchen wußte dies und erwartete mich in meinem Bette. Mademoiselle Gangrelle ließ sich von dieser Einrichtung nichts träumen, und da sie beschlossen hatte, die Dunkelheit der Nacht (das Einzige, wobey sie freylich hätte etwas gewinnen können) zu ihrer Vertraueten zu machen, kam sie aus ihrem Kämmerlein nach der Treppe zu geschlichen, öffnete sanft meine Thür und rief mich zärtlich bey meinem Namen. Charlotte fuhr zusammen, als sie diese Stimme hörte, hielt sich aber so ruhig wie möglich, um nicht erkannt zu werden. Jetzt glaubte die menschenfreundliche Französin, ich schliefe so hart, und um näher mit mir reden zu können, legte sie sich leise neben die Person, welche sie im Bette fand. Allein bald kam es zu der Entdeckung ihres Irrthums, womit sich zugleich die ganze Geschichte auf eine höchst tragicomische Art entwickelte. In dem interessantesten Augenblicke kam ich dazu, hörte einen gespensterähnlichen Lärm in meinem Schlafcabinette, und als ich hineinblickte (ich hatte eine Laterne in der Hand), sah ich, wie die beyden Vestalen, unter denen es indessen zu einem sehr gewürzten Wortwechsel gekommen war, sich itzt einander bey den Haaren ergriffen hatten und dabey gewaltig schrien und schimpften. Diesem Greuel nun wehren zu wollen, würde verlorne Mühe gewesen seyn, und vielleicht wären dann beyde Theile über mich hergefallen. Also dachte ich mich eilend wieder davonzumachen. Aber zum Unglück kam mir Herr Marcelius mit einem Lichte in der Hand in den Wurf. Ihn hatte das Poltern und Toben aus seinen Federn gejagt. Er glaubte, es seyen Diebe im Hause, und da er nun zu seiner treuen Dame Gangrelle seine Zuflucht nehmen wollte und quer über den Vorsaal ging, durchcreuzte er meinen Weg – Ich bemerkte ihn in der Eil nicht, rannte ihn um, das Licht ging aus, und er lag auf den Boden hingestreckt. Er mochte wohl hart gefallen seyn, denn er klagte und fluchte entsetzlich – Nun, glaubte ich, sey für mich keine Zeit zu verlieren. Wenn auch der Herr Cammerrath nicht etwa ein paar Rippen zerbrochen haben konnte, so mußte doch die Sache auf alle Weise einen schlimmen Ausgang für mich nehmen. Daher nützte ich den Augenblick der Verwirrung, ging in das Bedientenzimmer, packte meine besten Sachen, mein Geld und so viel ich tragen konnte auf (doch nahm ich kein fremdes Eigenthum mit), floh aus dem Hause, aus dem Dorfe und war, ehe es Tag wurde, über die Grenze.
»So hat doch der böse Feind sein Spiel mit den Haushälterinnen!« rief ich aus, »ich mag es gut oder übel mit ihnen meinen, so jagen sie mich fort. Wohl mir indessen, daß ich so glücklich davongekommen bin!« Wirklich war ich des Herrn Cammerraths Hauses, seiner babylonischen Gärten und pierischen Concerte so überdrüssig, hatte einen, nach meiner gegenwärtigen Lage, ziemlich bespickten Geldbeutel, dabey guten Muth, Lust, wieder in Bewegung und Wirksamkeit zu kommen, und festes Vertrauen auf das Schicksal, das mich nun schon so oft in bessere Umstände versetzt hatte. Es fiel mir ein, so viel Gutes von Frankfurt am Main und der umliegenden Gegend gehört zu haben; also beschloß ich dahin zu gehn, um in dieser großen Stadt irgendeine Gelegenheit zu fernerm Fortkommen zu suchen. Der Weg war weit, allein ich verließ mich auf die Gutwilligkeit der deutschen Postknechte, welche, gegen ein geringes Trinkgeld, trotz aller Postordnungen, so viel blinde Passagiers aufzunehmen pflegen, daß Diejenigen, welche ihre Plätze bezahlt haben, von dem Gepresse, Gestanke, von der Unreinlichkeit und dem Ungeziefer dieser unbefugten Gäste so wie von dem unerhörten Gepacke, das für Frachtkarrn, nicht für Postwagen bestimmt scheinen möchte, so viel Ungemach leiden müssen, daß, wenn sie irgend hinreichendes Geld auftreiben können, sie lieber Extrapost nehmen, und wenn sie nicht in solchen Umständen sind, entweder zu Fuß gehen oder gleichfalls blind fahren, weil doch einmal ein solcher Reisender dieselbe Bequemlichkeit um weniger Geld wie ein rechtmäßiger hat, man zu Fuße aber geschwinder fortkömmt, welches freylich ein unerhörtes Ding ist.
Ich trog mich nicht in meiner Hoffnung. Durchs Hannoverische, Hessische und durch die Wetterau kam ich um einige Gulden glücklich nach Frankfurt. Dabey hatte ich noch die Freude, von den Postillons besser wie die wirklichen Passagiers behandelt zu werden; denn da Diese schon die Ausgabe des Postgeldes hatten, ich aber vor wenig Groschen dieselben Vortheile genoß, war ich mit Hilfe der übrigen blinden Gäste im Stande, etwas mehr an die Zehrung des Schwagers zu wenden, welches mich zu einer der wichtigsten Personen im Wagen machte und mir die Freyheit gab, die übrige Gesellschaft, so sehr sie auch dagegen klagte, von einem Morgen zum andern mit meiner Tobakspfeife nach Gefallen einzuräuchern.
Nun saß in der Ecke ein Mensch, in einer, wie es schien, französischen Uniform, der jedesmal, wenn wir durch eine Stadt fuhren, vor dem Thore ausstieg, mit einem Worte, der sich zu schämen schien, mit dem gewöhnlichen Postwagen zu reisen. Er sprach wenig; wenn er aber redete, war es in sehr entscheidendem Tone. Wir Alle hielten ihn für einen sehr vornehmen Mann, der incognito reisete, und weil der Mensch in dieser Welt gewöhnlich das gilt, wozu er sich selbst macht, so bewiesen wir diesem Herrn eine Art von Ehrerbiethung, reichten ihm die Hand, so oft er heraussteigen wollte, und man hätte glauben sollen, er bezahlte für uns sämtlich. Das that er aber nicht. Im Gegentheil! sobald wir irgendwo ein paar Stunden liegen blieben, pflegte er den obersten Platz am Tische, das bequemste Lager, den weichsten Sessel, das wärmste Eckchen hinter dem Ofen für sich zu wählen, und wenn vom Bezahlen die Rede war, gingen wir Alle zu gleichen Theilen. Weil nun aber dies die gewöhnliche Weise vornehmer Leute ist, hielt ich ihn doch für eine Person von Wichtigkeit und suchte mir, in den Umständen, darin ich war, seine Zuneigung zu erwerben. Ich nahm Gelegenheit, ihm einen Theil meiner Geschichte zu erzählen, zu sagen, daß ich Dienste suchte, und mich seinem Schutze zu empfehlen. Er nahm diesen Antrag mit derjenigen Miene von Würde an, die Leuten von Gewicht eigen ist, und versprach mir, noch ehe wir uns trennen würden, Vorschläge zu einer künftigen Lebensart zu thun. Als wir nun nach Friedberg kamen, sagte er: »Mein Freund! hier nehme ich Extrapost. Wenn Er mit mir kommen will, kann ich Ihn nicht nur mit nach Frankfurt nehmen, sondern auch eine Zeitlang als Bedienten bey mir behalten, bis Er sonst irgendwo unterkömmt. Ich bedarf zwar jetzt wirklich keines Laquaien, kann Ihn auch nicht so reichlich besolden, wie ich wohl unter andern Umständen und vielleicht in der Folge thun möchte, aber Er gefällt mir. Lasse Er sich also immer diesen Plan vorerst gefallen!« Mit Freuden nahm ich das Anerbiethen an und fuhr mit nach Frankfurt, wo wir im goldenen Löwen abtraten.
Damit die Leser indessen mit meiner neuen Herrschaft etwas genauer bekannt werden mögen, will ich hier kurz sagen, wer und wie der Mann war und welche Aussichten ich mir durch ihn versprechen durfte.
Herr von Lippeville (so hieß dies Subject) war etwa fünfundvierzig Jahr alt. Sein Vater, ein Prediger im Hessischen, hatte Lippstadt geheißen. Nicht weit von ihnen wohnte ein Edelmann, der Hauptmann unter den französischen Husaren war. Dieser nahm den jungen Lippstadt als Knaben mit sich, kleidete und erzog ihn zum Laquaien. Der Junge wuchs heran, ging mit ins Feld, kam unter mancherley Leute und nahm französische Sitten an. Nach einigen Jahren wurde er bey dem dänischen Gesandten in Paris Kammerdiener und sodann Secretair bey einem Prälaten, der selbst nicht schreiben konnte, wie man deren zuweilen antrifft. Da schmeichelte er sich bey dessen Vetter ein, der ihn als Gesellschafter mit sich auf Reisen nahm und ihm einen Titel als Capitain kaufte. Als aber Derselbe in Aachen an dem mal de Naple starb, blieb Herr Lippstadt, der sich unterdessen Monsieur de Lippeville getauft hatte, sich selber überlassen. Doch hatte er sich ein bißchen Geld erworben, das er in Leibrenthen verwandelte, welche zu einem Theil seiner Bedürfnisse hinreichten. Den Rest bestritt er von einem sichrem Capitale, nämlich von der Schmeicheley. Er reisete (und wie wir gehört haben, mit großer Sparsamkeit) von einem kleinen Hofe zum andern, wo solche Männerchen eine wichtige Rolle spielen, und von einer Reichsstadt zur andern. Wenn es ihm nun leider! nicht gelingen wollte, irgendwo in Dienste zu kommen oder eine reiche Frau zu nehmen (obgleich er um ein paar anhielt, die ein Auge zu wenig und dreißig Jahre zu viel hatten), so zehrte er doch aller Orten frey. Er wußte sich in eines Jeden Launen zu schicken, Jedem zu sagen, was er gern hörte, sich selbst aber ein Ansehn von Wichtigkeit zu geben. Von abwesenden Fürsten sprach er, als wenn sie seine vertrauetesten Freunde wären. Man hielt es für ein Glück, mit einem solchen Manne in Verbindung zu stehn. Er that sehr geheimnisvoll, lebte sehr mäßig und züchtig, sagte nie über etwas gradezu seine Meinung, verdarb es also mit niemand und erregte aller Menschen unbedeutende Aufmerksamkeit. In Damengesellschaften war er ein willkommner Gast. Er wußte vierhundertfünfundsiebenzig Histörchen zu erzählen, unzählige Räthsel aus dem Mercure de France, Taschenspielerkünste, Anecdoten von Personen, die man nicht kannte u.d.gl., klammerte sich immer an diejenigen Leute an, welche am mehrsten du bon ton waren, und wurde also täglich zu Gaste geladen, um Rath gefragt, wenn parties de plaisir vorgeschlagen wurden, und wo kein Andrer Zutritt hatte, da vertrauete man ihm Weiber und Töchter an, denn er galt für einen homme sans consequence. Zu Hause behalf er sich kläglich, und da er den ganzen Tag außer demselben war, ließ er fast nie sein Zimmer heizen.
Frankfurt scheint ein Ort zu seyn, wo solche müßige Menschen wie Fische im Wasser leben. Auch ziehen sie wie Heringe dahin. Allein ich kann nicht sagen, daß die Bedienten dieser Herrn ein ebenso beneidenswürdiges Leben führen. Monsieur de Lippeville gab mir wenig Geld, und ich fing an, mich nach einem andern Herrn umzusehn, als eines Abends, da ich eben in der Thür des Gasthofs stand, ein kleiner französischer Desobligeant, mit zwey Pferden bespannt, im goldenen Löwen ankam. Es war kein Bedienter vorausgeritten, und weil grade keiner von den Kellnern bey der Hand war, als der darin sitzende Herr ausstieg, reichte ich Diesem den Arm und sah einen magern, langen Mann in einer Gensd'armesuniform mit viel Anstande und ausländischer Artigkeit hervortreten. Er redete französisch, und es schien ihn zu freuen, daß ich ihm in eben der Sprache antworten konnte. Nachdem ich ihn nun auf sein Zimmer begleitet hatte (mein Herr war zu einer Indigestionsparthie in den römischen Kaiser geladen), sagte er mir, daß er einen Bedienten suchte. Ich both ihm meine Dienste an; wir wurden unsers Handels einig, und am folgenden Morgen sagte ich dem Herrn von Lippstadt auf, der mir auch erlaubte, sogleich fortzugehn. Also hatte ich nun einen andern Herrn, von dem ich freylich nicht wußte, wer er war, aber doch dachte, er möchte leicht mehr seyn und besser bezahlen wie der Sieur Lippeville. Auch hielt ich es länger bey ihm aus und blieb zwey volle Jahre in seinem Dienste.
Es ist Zeit, daß ich meine Leser nun auch mit diesem Geschöpfe näher bekannt mache. Er nannte sich den Chevalier de Ventaulair und gab sich, bey seinen beständigen Reisen, das Ansehn von geheimen großen Aufträgen, ohne sich näher über die Natur derselben zu erklären. Aber wenn er irgendwo ankam, kramte er einen Theil seines Koffers aus, stellte und legte gewöhnlich vor die Fenster hin allerley Gläser mit Essenzen, Flaschen mit Spiritus, Pulver und mystische Bücher, in welchen die Operationen der schaffenden Natur, die bis itzt den größten Philosophen so ehrwürdig dunkel und unbegreiflich gewesen, durch allerley lächerlich scheinende, aber ihrem Sinn nach höchst wichtige Figuren zu Papier gebracht waren, also daß jeder auch noch so einfältige Mensch es fassen konnte, und wenn er es nicht verstand, es dem Mangel eines innern Lichts zuschreiben mußte. Auch habe ich in der Folge wahrgenommen, daß dies innere Licht mehrentheils in den allerdümmsten Leuten wohnte und daß selten ein Mann, der so frech war, seine gesunde Vernunft gebrauchen zu wollen, diese Bücher für etwas anders hielt als für erborgten Unsinn, theils aus gewissen alten philosophischen Schulen, deren falsche Theorien längst der Welt entwickelt und durch neuere Erfahrungen widerlegt sind, theils aus den Schriften schwärmerischer, unwissender Thoren in barbarischen Zeitaltern. Allein mein Chevalier war listig genug, zu wissen, wie leicht man die Menschen durch das Wunderbare fesseln kann, daß sich sogar unter ihnen eine falsche Scham einführen läßt, so daß niemand dem Andern bekennen mag, er verstehe eine Sache nicht, damit er nicht für unempfänglich gehalten werde, und daß also ein solcher Betrug schwer aufzudecken ist. Was mich betrifft, der ich nur ein gemeiner Mensch bin, so habe ich nicht nöthig zu leugnen, daß ich nie etwas von diesem Zeuge habe begreifen noch davon den wirksamen Nutzen für die Welt entdecken können. Auch machte, als ich erst meines neuen Herrn Zutrauen erworben hatte, dieser mir kein Geheimnis daraus, daß das alles bloß eine Finanzoperation gewisser Leute sey und er mich in den Stand setzen wolle, in der Folge an den herrlichen Früchten Theil zu nehmen, welches er auch treulich hielt, wie man zu seiner Zeit sehn wird.
Ich muß dem Ritter die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er die Kunst, von den Narrheiten der Menschen Vortheil zu ziehn, meisterhaft studiert hatte. Er wußte zu rechter Zeit ein Wort hinzuwerfen oder etwas wie von ungefähr zu zeigen, das die Neugier der Leute auf ihn zog, und dann ließ er sich bitten und soviel abfragen, wie er nöthig fand, herzugeben. Hiermit verband er zugleich eine gewisse Art Freymaurerey, behauptete, das Privilegium aus Frankreich zu haben, für Geld fünfundvierzig Grade in Deutschland austheilen zu dürfen. Es war lustig anzusehn, wie stark der Menschen Glauben an so etwas und wie leicht es ist, die Leute zu überzeugen, daß man Wahrheit verkaufen und ein Monopolium dieses Handels von unbekannten Weltweisen bekommen könne.
Unsre Ernte in dortigen Gegenden war auf diese Art herrlich. Ich spielte auch meine Rolle dabey, mußte einen Theil des weitläufigen Briefwechsels übernehmen und wurde zuweilen an einen in der Nähe von Mannheim wohnenden Exjesuiten abgeschickt, der, wie es schien, die Schritte des Herrn von Ventaulair dirigierte und ihm die nöthigen Verhaltungsbefehle gab.
Um zu zeigen, welche unerhörte Frechheit mein Herr hatte, will ich doch eine kleine Anecdote von ihm erzählen. Er wurde mit einem Arzte bekannt, der, vermuthlich um ihn auszuforschen, seinen Umgang suchte und ihn einstmals des Abends nach Tische, da sie allein waren, bat, ihm die Geschichte seines Lebens und wo er zu diesen himmlischen Kenntnissen gekommen sey, zu erzählen. Mein Abentheurer, der seinen Mann nicht für vollwichtig ansah, glaubte, er könne ihm schon etwas vorlügen, und fing daher, nach einigem Widerstande, folgendermaßen an:
»Ich will Ihnen, mein Freund! nichts verhehlen und Sie von meinen Schicksalen unterrichten. Ich bin aus Madrid, und dies ist meine Abkunft. Ein Officier der teutschen Garde, der Baron von Steinbach genannt, wurde, als er einst des Abends zu Hause kam, am Fuß der Treppe ein Päcklein gewahr« –
»Etwa in weißes Leinwand gewickelt?« fiel ihm hier der Doctor in die Rede – »Ey! Du Erzlügner! das ist ja eine Geschichte aus dem Gil Blas de Santillana!«
Mein Chevalier wollte das Wort nehmen, aber der Arzt überschrie ihn, goß ihm eine so heiße Lauge von Spottreden und Schimpfwörtern über den Kopf, daß ihm der Odem stehnblieb. »Und Du elender Landläufer!« sagte er, »willst hier ehrliche Leute anführen, allgemeine Arzeneyen und den Stein der Weisen bereiten lehren? Erfahre, schändlicher Betrüger, daß ich Dich längst beobachtet und entlarvt habe. Wenn es dergleichen Kenntnisse gibt, wie die sind, deren Du Dich rühmst, so sind sie gewiß nicht in den Händen solcher verworfnen Windbeutel und Geldschneider, und die wenigen Menschen, welche sie besitzen, prahlen nicht nur nicht damit, werben keine Proselyten, geben nicht Unterricht in Dingen, die nicht aus Menschenhänden empfangen werden können, sondern halten es sogar für Pflicht, das Publicum von solchen Ideen abzulenken, ihm dieselben wie Speculationen und Hirngespinste abzuschildern, damit Keiner mit vergeblichen Erwartungen von Gütern, die er nicht erreichen kann, getäuscht, ein müßiger Weltbürger werde, indem er Gegenständen nachjagt, die für ihn Träume bleiben. Die Wenigen aber, die von der weisen Vorsehung zu gewissen Dingen bestimmt sind, erhalten, was sie haben sollen, zu seiner Zeit, ohne solche Werbungsanstalten. Hüte Dich aber, noch Ein Wort von der Art hier fallenzulassen, packe Deine Essenzen ein, reise fort und erspare Dir den Schimpf, den ich Dir zubereiten will, wenn Du meiner Warnung nicht folgst.«
Hierauf nahm der Doctor seinen Hut und Stock, warf noch einen verächtlichen Blick auf meinen Herrn und ging fort.
Der Chevalier de Ventaulair saß eine Zeitlang wie versteinert da, knirschte mit den Zähnen – »Que la peste t'étouffe!« rief er darauf – »Pierre! nous partons demain pour Ratisbonne.« Damit ging er zu Bette, ohne weiter etwas zu sagen, und am folgenden Morgen machten wir uns auf den Weg nach Regensburg.