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(Im Sommer 1870.)
I. | |
Hoch auf dem Eisendraht am Schienengleise Ein Vöglein sitzt. Wohin den Blick es wende, Krönt Gottessegen reich den Fleiß der Hände; Und heller, freud'ger trillert's seine Weise. Da wogt die Saat im grünen Wälderkreise, Das Vöglein ahnt nicht, daß zu seinen Füßen Nicht wäre sonst sein Lied solch jubelnd Grüßen! |
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II. |
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Du hörst nicht, wie's im Wort schon vorgewittert, O Sänger auf dem Telegraphendrahte, Wie mit der Untat prunkt der Diplomate, Das Vätererb' um neuen Raub versplittert; Wie schnöde Ländergier, die Beute wittert, Wie jener ruft: »Du lügst, bei meinem Eide.« O Sänger, wie ich fast dein Lied dir neide, |
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III. |
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Doch nein, o nein! – Wie arg das Leid auch wäre, Ob um die Wipfel Nebeldünste jagen, Die Sumpfluft auf den Höhn soll nicht verklagen Das Tal und seines Stromes Wellenkläre. Im Tal, bei schlichtem Volke, will ich fragen Wo solcher Zorn auf Männerstirnen lodert, Wer dieses Volkes Ringen und Vollbringen |