Anastasius Grün
Gedichte
Anastasius Grün

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Für einen Rompilger.

        Fern im Lande Steier
Traf mich deiner Leier
Inhaltsschwerer Gruß;
Fast möcht' ich's beklagen,
Daß in grünen Hagen
Jetzt ich weilen muß;

Wo dein Wunsch und Hoffen
Nur mein Herz dir offen
Sonst kein Echo fand;
Waldesfeen und Elfen
Nicht ans Ziel uns helfen
Nicht im Amt bekannt.

Doch wenn bald ich kehre
Nach dem Häusermeere
Dort am DonaustromWien,
Gern mit warmem Worte
An die rechte Pforte
Poch' ich für dein Rom.

Jenes Rom, das echte,
Das die hehren Mächte
Weihten ew'ger Kunst;
Heilig ward's gesprochen,
Heilig ungebrochen
Blieb's durch Musengunst.

Daß dein Sohn es schaue
Dran den Geist erbaue,
Bis er selbst einst baut;
Nicht soll's ihn beirren,
Sieht er Gaukler schwirren
Um die Götterbraut.

Rein in lauterm Sinne
Trag er ihre Minne,
Wenn sein Werk er schafft;
Aufwärts soll es streben,
Sich und uns erheben,
Schönheit sein und Kraft!

Doch vor allem andern
Früher kommt das Wandern
Bittre Scheidestund'!
Daß er heim einst kehre
Sich und dir zur Ehre,
Leib und Geist gesund.

 


 


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