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Zeigt die trübe dunkle Seite Dir auch oft das Leben, ist's vom Bild doch nur der Schatten, Um das Licht zu heben. |
Auf schwarzbehangenem Gerüst der Trauer Lag sie, die ich geliebt, im Lilienkleid. Rings um das Bildnis des Erlösers glomm Trübflackernd Kerzenlicht und schimmerte Mit müdem Strahl durchs düstere Gemach. Dort im Gefäß, gefüllt mit Weihbronn, lag Des Rosmarines deutungsvoller Zweig. Sie aber schlief, so ruhig blaß und schön, Die Händ' am Busen übers Kreuz gefaltet, Ein duft'ger Kranz umschlang der Jungfrau Haupt. Stumm war ihr Mund, doch ahnt' ich, was er sprach, Und spiegelt meinen Liebesblick auch nimmer Ihr Auge wieder, sieht's doch Erdenleid Nicht mehr, und wird vom Weinen nimmer rot. – Allein kniet' ich an ihrem Todesbett, Durch rosiges Gewölk sah ich sie lächelnd Der Traum wich. Träger harren schon der Bahre, |
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Tot ist und zweifach eingesargt mein Liebchen: Dort in der Erdgruft unter kaltem Stein, Und hier in meines Herzens wärmstem Stübchen; Welch Grab von beiden ihr mag lieber sein? Gesanglos ließ man sie zu Grabe bringen, Der Grabstein bricht einst auf wie Knospenhülle, Auch ist ihr drin ein Monument errichtet, |
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Des Hügels Gras, jetzt frisch und grün, Erstirbt von Winters Hauch, Stehn bleibt das Kreuz nur, fest und kühn, Nach treuen Wächters Brauch. Dem Gras gleicht meines Lebens Bahn, |
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Die Stätte, wo du jetzo schläfst, Und ruhst von ird'scher Qual, Als du noch auf der Erde gingst, War sie gar wüst und kahl. Doch sieh, welch süßes Blumenheer |
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Mit dir zu jubeln taugen wohl die Menschen, Doch nicht zu weinen. Flammt dir Schmerz im Busen, O suche dir bei Menschen nicht den Trost. Der eine gibt dir Liebesschwänke preis, Wenn eben du die Braut zu Grabe trugst; Starb all dein Glück, Freund oder Vater, – frägt Ein andrer gar: Schatz, Sie befinden sich –? |
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So träufle denn, Natur, du mir ins Herz Des Trostes Balsam! – Doch, fleh' ich umsonst? Und bleibst unwandelbar du, wenn sich auch Mein innerst' Selbst verwandelt mir entrückt? Noch glänzet deiner Sonne Strahlenantlitz Und lächelt, wie zur Lust einst, jetzt zum Schmerz; Ihr öffnen sich wie sonst der Blumen Kelche, Ihr Bildnis trägt noch stets der Strom am Herzen, Und laut begrüßt vom Hain und seinen Sängern, Erwacht sie stets und schlummert stets hinüber. – Schön ist dein Antlitz, o Natur, doch kalt, Kalt, wie die schönen Menschenangesichter, Und Mitleid spiegelte sich nie darauf. Denn deine Träne selbst, den Tau, den du Auf einsam stille Gräber weinst, den träufelst Zugleich herab du auf des Glücks Paläste. |
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Sieh! nun auf ihren Leichenstein setzt flatternd Ein weißes Täubchen sich. Der Liebe Grüße Bringt's wohl von fernher ferner Liebe zu; Jetzt wühlt es mit dem Schnabel sanft im Fittich, Dann flattert's auf und fliegt ans frohe Ziel. Dank dir, o Liebesbotin! – Ich verstand; Du teurer Grabeshügel sei auch mir Ein Ruh'sitz auf ermüdend rauher Bahn, Und fort dann rüstig auf betönten Schwingen, Ans Ziel fort, wo die Liebe meiner harrt! – |