Ludwig Ganghofer
Die Martinsklause
Ludwig Ganghofer

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16

Hell lag der Mond auf den Zelten der Klosterleute und über dem wachsenden Klausenbau. Wicho, mit dem geleerten Lägel auf dem Rücken, stand vor dem Zelt der dienenden Brüder; die Neugier hatte ihn näher gezogen. Als er den Schrei des Nachtvogels hörte, schüttelte ihn ein Grauen, und hastig suchte er den Heimweg.

Im Zelt, durch dessen Ritzen ein matter Dämmerschein der Mondnacht quoll, richtete Bruder Wampo sich von seinem harten Mooslager auf. »Schweiker!« Der Schlummernde hörte nicht; von der Arbeit müde, schlief er den Schlaf des Gerechten. »Schweiker!« Da rührte sich der Bruder, und die Stangen seines Lagers ächzten. »Was ist denn schon wieder?« fragte er verschlafen.

»Es hat sich was gerührt, draußen, ich hab schon gemeint, es kommt herein.«

Schweiker erhob sich und trat ins Freie; tiefe Stille herrschte ringsumher, und öde lag die mondhelle Lichtung. »Du hast geträumt!« sagte er, in das Zelt zurückkehrend. »Laß mich doch einmal in Fried mit deiner unsinnigen Angst! Wir stehen in Gottes Schutz.«

»Angst?« schmollte Wampo. »Gehört hab ich halt was. Und das hätt doch auch was Gutes sein können. Dein Bartele ist selbigsmal mit dem Himmelsbrot auch in der Nacht gekommen.«

Schweiker brummte ein unverständliches Wort und warf sich auf sein Lager.

»Lang bleibt der Segen aus!« seufzte Bruder Wampo, die beiden Arme um die Knie schlingend. »Die Milch ist gar und das Schmalz verkocht. Jetzt dürft dein Bartele schon bald wieder kommen.«

»Red doch nit allweil von dem Kind!« fuhr Schweiker auf.

»Warum kommt sie nimmer? Sie hört doch jeden Tag das Glöckl! Und der Fischer? In dem hab ich mich auch getäuscht!«

»So gib doch Fried, Bruder!« mahnte Schweiker. »Es ist Schlafenszeit. Und müd bin ich, daß mir die Knochen wie Stein im Fleisch liegen!«

Bruder Wampos Züngl, einmal munter geworden, kam nicht zur Ruhe. »Eine schieche Gegend!« jammerte er. »Wie können nur verstandsame Gottesleut auf eine solche Wildnis verfallen? Wie die Zeiten sich gewandelt haben! Früher einmal, da ist der Klosterdienst eine Freud und Lust gewesen. Ich hab die gute Zeit noch mitgemacht als Küchenbub zu Tegernsee. Da hat man den guten Himmelsherrn mit Lachen und Freuden geliebt. Jetzt dienet man ihm in Weh und Buß, mit Geißel und Fasten. Schau den Pater Waldram an! Und denk an meinen Froumund mit dem Liederherzen, der sich lustig hinaufgesungen hat in den Himmel! Früher einmal, da ist den Leuten wohl gewesen in Klosternäh. Jetzt ziehen die Christenmenschen und Rittersleut übers Meer ins heidnische Muselland und meinen, der liebe Herr Jesus Christ wär ihnen auf dem Boden, auf dem er hat sterben müssen, näher und gnadenreicher als daheim in den Gotteshäusern, in denen er aufersteht an jedem Ostertag und liebreich wohnet das ganze Jahr.«

»Bruder!« fiel Schweiker erschrocken ein. »Wie kannst du so was reden! Wer das Kreuz nimmt und einen Schwertstreich tut fürs Heilige Land, der haut sich ins Himmelstor ein Loch, so groß, daß er aufrecht eingehen kann in die Seligkeit, derweil sich unsereiner bucken und zwängen muß.«

»So? Meinst du? Jetzt sag mir aber: glaubst du nit, daß der Himmelsherr die Heiden aus dem Heiligen Land verjagen könnt mit einem einzigen Blaser? Daß sie fliegen täten wie die Mucken?«

»Wohl.«

»Warum tut er's nit?«

Schweiker fand keine Antwort.

»Gelt? Jetzt geht dir die Red aus! Ich sag: das ist ein Zeichen. Es wird seinen guten Grund haben, daß die Heiden sein müssen, wo sie sind. Ich denk mir, der liebe Herr Jesus Christ hat gesagt: auf dem Grund und Boden, wo sie mich gemartert haben, soll meiner Lebtag kein Kirchl stehen und keine Glock läuten. Zur Straf!«

»Da kannst du recht haben!« sagte Schweiker zögernd. »Freilich, die das Kreuzfahren predigen, sagen –«

»Die das Kreuzfahren predigen, haben mir nie gefallen!« fiel Bruder Wampo hitzig ein. »Die sind's gewesen, die uns die guten Zeiten so schiech gewandelt haben. Die sind's gewesen, die den Menschen die lachende Gotteslieb genommen und die Angst dafür gegeben haben. Die sind dran schuld, daß wir da sitzen müssen in solcher Wildnis. Früher einmal, wenn man ein Kloster hat bauen wollen, hat man die schönste Gegend ausgesucht, mit lieblicher Umschau und fruchtbarem Grund, in blumigem Tal und an fischreichem Wasser, zwischen festen Burgen und großen Dörfern mit freundlichen Leuten. Jetzt ist keine Gegend mehr wild und öd genug. Mitten im wüsten Wald und unter reißendem Getier! Ach, Bruder, mir wird die Zung lang und das Herz weit, wenn ich heimdenk an mein liebes Tegernsee! Das schöne Tal! Der grüne See mit so viel Fisch! Renanken, Salmen, Ferchen und Hecht! Die runden grünen Berglein und der Wald voll Reh und Hirsch! Die vielen Bauernhöf, aus denen Milch und Honig tropft! Das wunderschöne Gotteshaus, der Klostergarten und der Keller – o du meine Gut! Und jede Zell wie eine Herrenstub! Das Refektorium wie eines Fürsten Tafelzimmer! Und erst den Büchersaal hättest du sehen sollen! Da sind die schönsten Bücher gestanden, hundert um hundert, christlich und heidnisch.«

»Heidnische? Mit denen laß mich aus!« brummte Schweiker.

»Warum? Die sind gar nit so übel!« Bruder Wampo kicherte. »Eins ist drunter gewesen – das ist vom vielen Lesen völlig schwarz geworden an den Ecken. Du! Was da für Geschichten drin gestanden sind! Die muß ich dir einmal erzählen. Von allen die liebste war mir immer die von der holdseligen Daphne, der schönen nympha. Die hat anders ausgesehen wie dein Bartele.«

Auf Schweikers Lager krachten die Stangen.

»Wenn die das Kleidl hat fallen lassen, um ins Bad zu steigen, ist sie dagestanden – ich sag dir, Bruder: unus nitor in illa, alles an ihr ein einziger Glanz, schlohweiß und rosig, von den Füßlein bis –«

»Hör auf!« rief Schweiker zornig. »Solche Sachen mag ich nit leiden!« Ungestüm drehte er sich auf die Seite.

»Freilich, bei dir fehlt's an der richtigen Schul!« meinte Bruder Wampo mitleidig. »Der Ovidius will verstanden sein. Das geht nit ohne Gottesgelahrtheit. Mit der hapert's bei dir noch. Aber,« fügte er tröstend bei, »bist ja noch jung! Mit der Zeit, da wird man dir noch was eintrichtern.«

»Gib endlich Ruh und schlaf!«

Seufzend ließ Bruder Wampo sich auf das Lager zurücksinken, und um den Schlummer leichter zu finden, begann er eine Litanei zu beten.

Draußen vor dem Zelt rauschte im Nachtwind leise der Wald. Der Mond war gesunken, Finsternis deckte die Lichtung, in tiefer Schwärze ragten die Berge, und am stahlblauen Himmel funkelten die Sterne in reinem Glanz.

Stille Stunden verrannen, und es wandelte sich die Nacht zum Morgen. Im ersten Grau kam ein Fuchs über den Berghang heruntergeschlichen; langsam schob er sich durch das Heidegras, vorsichtig nach allen Seiten windend. Plötzlich verhoffte er, hob spähend den Kopf und flüchtete mit langen Sprüngen den Felsen zu.

Hinzula war aus dem Wald getreten, mit einem Weidenkorb auf dem Rücken, mit dem Hirtenstecken in der Hand. Zögernd näherte sie sich dem Zelt der Brüder, stellte den Korb zur Erde und begann seinen Inhalt auszukramen: Milch und Honig, Butter und Eier, Käse und Roggenbrot. »Der wird schauen, wenn er aufwacht!« flüsterte sie lächelnd, während sie sich erhob und den Korb wieder über die Schulter schwang. Schon wollte sie gehen, da hörte sie ein Geräusch aus dem Zelt; es klang wie eine Säge bei der Arbeit – Bruder Schweiker schnarchte. Hinzula kicherte und versuchte die Schlummerstimme des Bruders nachzuahmen; was sie fertigbrachte, klang im Vergleich mit dem Urlaut wie das Zirpen einer Grille gegen eines Bären Gebrumm. Sie kicherte: »Schnarkel nur! Wer schnarkelt, schlaft gut, und der Schnarkler scheuchet die Truden und Maren.« Lachend sprang sie dem Waldsaum entgegen, während das wachsende Licht den Morgennebel steigen machte.

Bruder Schweiker erhob sich vom Lager. »Jetzt mein' ich aber selber, ich hätt was gehört?« Er lauschte. Da merkte er, daß es Tag wurde. »Freilich, die Arbeit hat nach mir geschrien!« Mit gleichen Füßen sprang er auf die Erde. »Auf mit Gott, beim Teufel ist kein Trost!« Sein Anzug war bald in Ordnung gebracht; er hatte in der Wollhose und im Arbeitskittel geschlafen und brauchte nur in die Schuhe zu schlüpfen. Den aus Holzperlen gereihten Rosenkranz, der zu Häupten seines Lagers gehangen, steckte er hinter den Gürtel, denn nach dem Morgenläuten sollte das gemeinsame Gebet gesprochen werden. Als er vor das Zelt trat, sah er die freundliche Bescherung auf der Erde. Mit breitem Lachen nickte er vor sich hin. »Schau, das Bartele!«

Ein feines Kichern klang vom Waldsaum herüber. Schweiker blickte auf. »Hinzula?« rief er und eilte den Bäumen zu. Flink wie ein Reh sprang die Hirtin aus ihrem Versteck und eilte talwärts durch den Wald, der Ache entgegen. Noch war sie nicht weit gekommen, da rief ihr eine zornige Stimme zu: »Steh, Dirn!« Henning kam zwischen den Bäumen hervorgeritten. »Treff ich dich schon wieder auf meinem Weg? Hab ich dir nit gesagt, du Schmierfink, daß hier Bannwald ist?«

Hinzula ließ den Stecken sinken, und während sie mit beiden Händen die Tragbänder des Korbes faßte, blickte sie in Angst zu dem bleichen, übernächtigen Gesicht des Reiters auf, in dessen Augen alle Wut funkelte, die an ihm gezehrt hatte in schlafloser Nacht. Henning sah den leeren Korb auf der Schulter des Mädchens. »Wo kommst du her?« schrie er und riß die mit schwerem Hirschhorngriff versehene Reitpeitsche aus der Satteltasche. »Wo kommst du her?«

»Von dort, Herr,« stotterte das Mädchen, »wo die frommen Brüder bauen.«

»Was hast du zu schaffen dort?«

»Albengab hab ich hingetragen, Milch und Honig, Eier und Butter.«

»Das soll der Teufel dir gesegnen!« Henning schwang den schweren Knauf der Peitsche.

»Herr! Was tust du mir?« stammelte die Hirtin und wollte fliehen. Ehe sie sich zu wenden vermochte, fiel der Schlag und traf die Stirne des Mädchens. Ein Schmerzenslaut rang sich aus Hinzulas Kehle; während das rote Blut über ihre Augen rann, taumelte sie zwischen den Bäumen; von ihrem Rücken fiel der Korb und rollte über das Moos; dann wankte sie; mit zuckenden Händen griff sie in die Luft und stürzte zu Boden.

»Hinzula!« klang Schweikers Stimme im Wald. Er hatte den Wehschrei des Mädchens gehört und kam gesprungen mit wehendem Bart, einen Knüppel in der Faust, als gält es, die Hirtin zu retten vor einem reißenden Tier. »Hinzula!« Der Ruf erlosch ihm auf den Lippen; zwischen den Bäumen sah er die Hirtin liegen, regungslos, mit geschlossenen Augen, besudelt von Blut. Der Knüppel fiel aus seiner Hand, er hörte nicht das Brechen der Äste, hörte nicht den Hufschlag des Reiters. In Jammer warf er sich auf die Knie. »Kindl! O mein lieber Himmelsherr, was ist denn da geschehen?« Er hob das von Blut überströmte Köpfl der Hirtin auf seine Arme; ein mattes Stöhnen kam aus der Brust der Ohnmächtigen, und reichlicher blutete die klaffende Wunde an der Stirn. Mit verstörten Augen blickte Schweiker umher, als müßte die Hilfe aus den Bäumen hervortreten, aus den Lüften kommen wie ein Wunder. »Ihr guten Heiligen! Was tu ich denn?« Er drückte die zitternde Hand auf die Wunde, um das Blut zu stillen; der rote Quell rann ihm heiß durch die Finger. Von namenloser Angst befallen, schrie er: »Mordio! Mordio!« Mit beiden Armen umschlang er das Mädchen und begann mit seiner Last zu laufen. Keuchend erreichte er die von bleicher Morgenhelle übergossene Lichtung, von welcher dünne Nebel aufdampften gegen den Berghang. Wie ein Schleier lag's über den Zelten und über dem Klausenbau.

»Mordio!« hallte Schweikers Stimme.

Da tauchte eine Gestalt im Nebel auf. Eberwein war es. »Schweiker! Wer ist in Not?« Er sah auf des Bruders Armen das blutende Mädchen liegen, mit hängendem Haupt und schlaffen Gliedern, einer Toten gleich.

»Schau, Herr!« Schweikers Stimme war halb erstickt von Tränen. »Jetzt haben sie uns das Kindl erschlagen! Unser einzigs, unser einzigs!«

»Trage das Mädchen zum Teich, kühle die Wunde mit Wasser! Ich hole, was ich brauche!« Eberwein sprang davon, im Nebel verschwindend.

Schweiker fühlte, wie ihm das Blut der Hirtin über die Arme rann, an der Brust durch den Kittel quoll und warm an seinen Körper rieselte. Ein Schwindel befiel ihn. »Sie verblutet, sie verblutet!« lallte er und rannte dem Teich entgegen. Am Ufer ließ er sich niedersinken, bettete den Kopf des Mädchens in seinen Schoß, schöpfte Wasser in der hohlen Hand und goß es über die wunde Stirn; mit dem über Hinzulas Haar und Schläfe strömenden Wasser vermischte sich das Blut und wurde dünner. Schweiker schöpfte und schöpfte. Zwischen den grau sich färbenden Wasserfäden und dem rinnenden Blut erschien mit weißer Haut ein Gesichtl von kindlichem Liebreiz. Immer weiter öffneten sich Schweikers Augen, immer flinker schöpfte seine zitternde Hand das Wasser und goß und wusch.

Da streckte sich Hinzula, ein stockender Atemzug erschütterte ihre Brust.

»Kindl, mein liebes Kindl!« stammelte Schweiker und hob mit beiden Armen das Köpfl der Hirtin.

Langsam schlug sie die Augen auf und hing mit starrem Blick an seinem Gesicht. Nun schien sie ihren Retter zu erkennen. Während ein mattes Lächeln ihren Mund umspielte, hob sie müde die Hand und griff mit gespreizten Fingern in den Flachsbart des Mönches, wie ein krankes Kind, wenn es, aus bösem Fieber erwachend, das kummervolle Gesicht des Vaters über sich gebeugt sieht.

Ein Nackenschauer rüttelte den bärtigen Kopf des jungen Mönches. »Kindl, wie ist dir denn?«

»Gut!« lispelte Hinzula. In neu beginnender Schwäche verschwamm ihr schon wieder der Blick unter sinkenden Lidern.

Es wurde lebendig bei den Zelten, man hörte die Stimme Bruder Wampos, und Eberwein kam. »Sie lebt, Herr, sie lebt,« rief ihm Schweiker entgegen, »aber sie hat vor Schwäch schon wieder die Sinn verloren!«

Neben dem Bruder kniete Eberwein nieder; mit einem Tuche trocknete er die Stirne der Hirtin und begann mit dem Skalpell die Wunde zu untersuchen. Da mußte Schweiker auf die Seite blicken. Er konnte nicht sehen, wie das blinkende Eisen in die Wunde tauchte. Während auch Wampo und die Knechte gelaufen kamen, betätigte Eberwein schweigend seine hilfreiche Kunst. Als er mit dem Messer einen Knochensplitter aus der Wunde löste, streckte sich Hinzula stöhnend und schlug mit den Händen gegen den Arm des Arztes. »Halte sie fester!« flüsterte Eberwein.

Schweiker fesselte mit raschem Griff die Hände des Mädchens, doch er wurde bleich, und nach einer Weile blickte er mit umflorten Augen zu Wampo auf: »Gib mir einen Trunk Wasser, Bruder, mir ist übel!«

Wampo riß einem der Knechte die lederne Kappe vom Kopf und schöpfte Wasser, das Schweiker in langen Zügen trank. Als Wampo, um die Kappe von neuem zu füllen, sich wieder zum Wasser bückte, wurden seine Augen starr; er ließ die Kappe fallen, warf die Arme in die Höhe und schrie: »Herr du Allmächtiger, ein Wunder! Der Teich, der gestern noch leer gewesen, hat Fisch! Hat Fisch!« Lachend sprang er in die seichte Flut und tappte mit beiden Händen nach den scheu durcheinander schießenden Hechten und Ferchen.

Da richtete sich Eberwein auf. »Bruder!« rief er zornig. »Hier liegt ein armes Geschöpf in Not und Blut! Und du –?« Sein zürnender Blick ergänzte, was sein Mund verschwieg. Bruder Wampo machte scheue Augen und stapfte aus dem Wasser. »Geh und bring einen Becher von unserem Meßwein!«

Wortlos schlich Wampo davon; auf halbem Weg schielte er über die Schulter zurück. »Sie kommen mir nimmer aus!« Er rang das Wasser aus dem triefenden Saum der Kutte und begann zu laufen.

Pater Eberwein legte den Verband um Hinzulas Stirn; dabei erwachte die Hirtin aus ihrer Ohnmacht, und als sie den Pater und die fremden Gesichter der Knechte sah, wollte sie sich erheben. Schweiker hielt sie fest in seinen Armen. »Kindl, tu stillhalten! Es ist dir zum guten, was geschieht.«

Sie blickte zu ihm auf und rührte sich nicht mehr. Ein sanfter Wind erwachte, der Nebel kräuselte sich über den Berghang empor, die Sonne stieg, und ihre Strahlen fielen auf Schweiker und Hinzula. Bruder Wampo brachte den mit Wein gefüllten Becher. Eberwein setzte ihn an die Lippen der Hirtin und flößte ihr den stärkenden Trank bis auf den letzten Tropfen ein. Der Wein erquickte sie, ihre Augen bekamen Glanz, ihre Glieder Kraft, und von Schweiker gestützt, vermochte sie sich zu erheben. Zitternd stand sie, ihr Köpfl ruhte an Schweikers Brust. Die weiße, blutfleckige Binde umzog die Stirne und das Haar, das zur Hälfte noch starrte von Staub und Ruß, zur Hälfte in Nässe und blondem Schimmer glänzte. Wie eine Farbentafel, die der Maler aus der Hand gelegt, war das schmale Gesichtchen anzusehen, weiß und rot und grau – dazu der unter Schmerzen lächelnde Mund und die großen scheublickenden Kinderaugen in ihrem reinen Blau.

»Wer bist du, Mädchen?« fragte Eberwein.

Sie starrte ihn an und wußte kein Wort zu finden.

»Hinzula heißt sie,« sagte Schweiker, »und ihr Vater ist der Greinwalder, der da drüben über der Ache hauset.«

»Sie ist die erste gewesen, die auf das Glöckl gehört hat,« fiel Bruder Wampo eifrig ein, »die erste, die zu uns gekommen ist mit frommer Gab. Aber sag nur, Bartele,« wandte er sich an das Mädchen, »wie ist dir denn das Unglück zugestoßen? Bist du auf einen Stein gefallen?«

Auch Eberwein fragte; doch Hinzula stand schweigend, als hätte sie die Sprache verloren; ihr scheuer Blick glitt über die fremden Gesichter und blieb mit stummer Bitte an Schweiker hasten.

»So red doch, Kindl! Was willst du?«

»Heim!« lispelte sie.

»So komm, ich führ dich.«

»Weißt du den Hag ihres Vaters?« fragte Eberwein den Bruder. »Ich hoffe nur, er liegt nicht weit. Es ist schwach bestellt um ihre Kräfte.«

»Und läg das Haus einen Tag weit, ich bring das Kindl heim. Solang ich selber noch Füß hab, kann sie laufen. Komm, Hinzula, komm!« Fester legte Schweiker den Arm um die Hirtin und führte sie den Bäumen zu. Bis zum Waldsaum ging Eberwein mit ihnen, dem Bruder Auftrag gebend, welche Pflege Hinzula empfangen sollte. Zum Abschied drückte er die Hand der Hirtin und streichelte ihr Haar. »Gott mit dir, mein Kind! Ich komme morgen und sehe nach deiner Wunde.«

Während Schweiker mit dem Mädchen im Wald verschwand, und Eberwein zu den Zelten ging, sprang Bruder Wampo, als hätte er mit Sehnsucht diesen Augenblick erwartet, flink zum Ufer des Teiches. Die Sonne lag über dem klaren Wasser, und regungslos standen die Hechte und Ferchen auf dem seichten Grund. Die Äuglein des Bruders glänzten, während er mit deutendem Finger die Fische zählte. Sorglich umschritt er den Teich und fand keine Stelle, die den Fischen einen Fluchtweg geboten hätte. »Ich brauch keine Angst zu haben, sie können nimmer aus!« Nun blinzelte er vergnügt den fettesten der Hechte an. »Du kommst morgen an die Reih, zur heiligen Sonntagsfeier!« Er blickte hinaus in den leuchtenden Morgen und schmunzelte: »Heut gefallt mir die Gegend.« Eine Weile ließ er sich die Sonne auf das Bäuchlein scheinen; dann eilte er zur Feuerstätte, um die Morgensuppe zu kochen. Bei der Klause klangen schon die Beilschläge der Knechte, die über der hölzernen Mauer die Balken zum Dache schränkten.

Inzwischen hatte Schweiker mit Hinzula das Tal erreicht. Nun, da sie mit Schweiker allein war, fand sie die Sprache und erzählte, daß es Henning gewesen, Wazemanns Ältester, der sie blutig geschlagen.

»Warum?«

»Er hat gesagt, weil Bannwald ist, wo ich geh.«

Schweiker ballte die Faust. »Käm er mir in den Weg, ich wollt einen Bann legen um ihn her, daß er den Arm nimmer heben möcht zu einem Schlag.«

Scheu blickte Hinzula zu ihm auf. »Laß dich mit dem nit ein, das ist ein Arger.«

»Ich fürcht ihn nit. Und wenn er hundertmal stärker wär als der Teufel. Ich weiß einen, der mir hilft.«

»Wen meinst du?«

»Schau hinauf, Kindl! Den mein' ich, der da droben hauset in der Himmelsburg und für alle Guten die Hilf ist, für die Argen ein Schrecken.«

Hinzula hob das scheckige Gesichtl; dabei übersah sie einen Wurzelknorren, strauchelte und wäre gestürzt, hätte nicht Schweiker sie aufgefangen.

»Aber Kindl! So schau doch auf den Weg!«

»Hast ja gesagt, ich soll hinaufschauen zur Himmelsburg.«

»Freilich, aber man muß doch auch einen Blick auf die Erd hin haben.« Sie erreichten das Ufer der Ache. »Kindl, da hinüber tragen dich deine Füßlein nit.« Er hob die Hirtin auf seine Arme. Sie lächelte und umschlang seinen Hals. Schweiker stieg in das Wasser, und während die schießenden Wellen ihn umrauschten bis an die Hüften, blickte er lachend in die Augen des Mädchens. »Jetzt mein' ich schier, ich bin der Christophorus.«

»Wer ist das?«

Da wurde er rot bis über die Ohren, denn er meinte nun doch, daß es nicht anginge, das Bartele mit dem Christuskinde zu vergleichen, welches Christophorus über den Strom getragen; er selber war wohl auch noch weit davon entfernt, ein Heiliger zu sein. Als aber Hinzula ihre Frage wiederholte, mußte er Antwort geben. »Der Christophorus ist ein Heiliger. Wie er noch ein Heid gewesen ist, hat er einmal ein Kindl übers Wasser getragen und hat nit gewußt, wen er auf seinen Armen hält. Auf die Letzt aber hat er doch gemerkt, daß er sein Heil getragen und sein Himmelsbrot verdient hat.«

Sinnend blickte Hinzula auf Schweikers Mund; die knapp gefaßte und dunkle Geschichte schien ihr nicht völlig einzuleuchten.

Das Ufer war gewonnen, und triefend wanderte Schweiker über die grasige Mulde hinweg, in der die Brüder gelagert hatten in jener ersten Sturmnacht. Es war wohl die Erinnerung an jenes Abenteuer, die ihn vergessen machte, Hinzula wieder von seinen Armen zu lassen. Und die Hirtin vergaß, ihn an ihre eigenen Füße zu mahnen. So erreichten sie den Wald, und Schweiker stieg mit seiner Last über den Hang empor, als wöge sie auf seinen eisernen Armen wie eine Feder. Seitwärts schimmerte eine Lichtung, und da hörten sie Getrippel hinter sich. Hinzula blickte über Schweikers Schulter. »Da kommt mein Zottli!« Mit mattem Stimmlein lockte sie, und der Bock, dem die vier Geißen folgten, kam mit spielenden Sprüngen zwischen den Bäumen hervor. Meckernd lugten die Tiere zur Hirtin auf und trippelten hinter Schweiker her.

Der Wald wurde eben, dann kam eine weite Wiese, in deren Mitte ein hoher Hag sich erhob, das Haus verdeckend; gegen den Berghang zog sich ein Roggenfeld hin, auf dem ein Mann und ein Weib mit der Sichel die mageren Ähren schnitten. »Schau,« flüsterte Hinzula, »der Vater und die Mutter! Mein Bruder ist nit daheim, der sennet auf der Alben.«

Schweiker schöpfte Atem; seine Stirne zog sich in Falten, denn es erwachte in ihm die gruselige Frage: wie muß die Mutter aussehen, die ein Kind hat, das sich vier Jahr lang nicht gewaschen?

Der Greinwalder und sein Weib hatten den Fremden schon gewahrt. Was da zu sehen war, mußte ihr Staunen wecken: dieser Fremde in der seltsamen Tracht, ein Mensch wie ein Riese, mit dem wallenden Flachsbart und dem geschorenen Kopf, eine Dirn auf seinen nackten, braunen Armen, und hinter ihm die meckernden Ziegen! Da erkannte die Greinwalderin ihr Kind, warf die Sichel weg und kam gelaufen, während der Mann ihr zögernd folgte.

Bruder Schweiker riß die blauen Augen auf, als er das freundlich anzusehende Weiblein erblickte: bei aller Ärmlichkeit sauber gewandet und an Gesicht und Händen tadellos gewaschen. Vor Verwunderung fand er, während er Hinzula zur Erde gleiten ließ, keine Antwort auf die erschrockenen Fragen der beiden Leute. Hinzula selbst mußte berichten, was ihr geschehen, und wie sie Hilfe gefunden.

Als der Greinwalder hörte, daß Schweiker einer von den Gottesmännern wäre, die ins Tal gekommen, musterte er den Bruder vom Kopf bis zu den Füßen und sagte: »So einen Senn möcht ich haben! Da wär mein Vieh vor den Wölfen und Bären sicher, und mein Haus vor den Wazemannsbuben.«

Schweiker hatte kein Ohr für dieses Lob. Er mußte der Greinwalderin, die ihr Kind in den Hag führte, die Aufträge hersagen, die ihm Pater Eberwein für Hinzulas Pflege erteilt hatte. Dabei wäre, wie er eindringlich betonte, Wasser und Reinlichkeit nicht zu vergessen.

»Aber hör,« sagte das Weib, »das versteht sich doch von selber.«

Diese Antwort brachte den Flachsbärtigen um alle Fassung. Seit vier Jahren hatte die Greinwalderin nicht an Wasser und Seife gedacht, jetzt auf einmal waren ihr diese beiden Dinge eine selbstverständliche Sache. Kopfschüttelnd betrat Schweiker das sauber gehaltene Gehöft. Dem kleinen Balkenhaus sah man die Liebe an, mit der es erhalten wurde. In jeder Fensterluke stand ein hölzernes Tröglein mit blühenden Nelken, zwei weiße, kraushaarige Lämmer trippelten im Hof umher, die Hühner scharrten in der Sonne, und zu Tausenden schwärmten die aus- und einziehenden Immen.

Als Hinzula, von der Mutter geführt, das Haus betreten wollte, wandte sie auf der Schwelle das Gesicht und fragte den Bruder mit beklommenem Stimmlein: »Gelt, du bleibst noch?«

»Freilich, Kindl!« Er nickte ihr lachend zu. Dann ließ er sich auf die Hausbank nieder und streckte die Beine. Der Greinwalder bot ihm die Hand. »Vergelts, Gottesmann, für alles, was du getan hast für mein Kind!«

»Ist gern geschehen.«

»Lohnen will ich's auch. All Woch, wenn mein Bub abtragt von der Alben, schick ich euch ein Körbl voll Zeug hinunter. Jetzt weiß ich, wem's zukommt!«

»Das muß nit sein!« sagte Schweiker; aber weil er an Bruder Wampo dachte, fügte er zögernd bei: »Wenn du was übrig hast, und du gibst es gern, meinthalben. Aber sein muß es nit.«

Die Greinwalderin kam gelaufen, füllte an der Quelle eine hölzerne Kanne und verschwand wieder. Schmunzelnd blickte Schweiker ihr nach. »Wo ich hinschau, alles gefallt mir. Bist ein rechtschaffener Bauer. Auch dein Weibel schaut sich gut an und tragt sich sauber. Aber wie kann denn die Mutter ihr Kindl so umlaufen lassen? Vier Jahr lang nimmer gewaschen!«

»Vier Jahr lang,« nickte der Greinwalder, »seit wir halt gemerkt haben, daß die Dirn sich sauber auswachst.«

Schweiker verstand diese seltsame Logik nicht. »Weil sie sauber ist, drum muß man sie schiech machen, daß einem hätt grausen können vor ihr?«

»Freilich! Wie mehr, so besser. Da haben die Wazemannsbuben geschrien: ›Der Schmierfink!‹ und sind davongelaufen.« Die Augen des Bauern funkelten. »Hätten sie gemerkt, was hinter der Schmier ist, so hätt ich meine Dirn schon lang einmal suchen dürfen mit Kummer und Fluch.«

Nun verstand der Bruder. Er ballte die Fäuste und blickte über den Bergwald hinunter. »Wahr ist's, eine schieche Gegend das, wo der Dreck die einzig Hilf ist, die der Unschuld bleibt.« Er legte die Hand auf den Arm des Bauern. »Laß gut sein, Greinwalder, das soll sich wenden, und müßt ich selber dreinschlagen mit allen zwei Fäusten! Den Wazemannsbuben soll ein Riegel gelegt werden.«

»Es wär an der Zeit!« Um dieses Wort zu bekräftigen, erzählte der Greinwalder, was die Seinen von den Wazemannsleuten erduldet hatten seit langen Jahren. »Bei meinem Vater haben sie angefangen,« so schloß die böse Litanei, »und jetzt kommen sie über mein Kind. Schau, Gottesmann!« Er deutete nach einer einsam stehenden Fichte, die ohne Gipfel war. »Dort steht noch der Baum, an den die Wazemannsknecht meinen Vater gebunden haben, weil er sich als Freibauer gewehrt hat wider die Fron. Den Gipfel hat mein Vater abgeschnitten, und der dürre Stecken harret in meiner Kammer auf den Tag, an dem gezahlt wird.«

Die Greinwalderin guckte aus der Tür und sagte zu Schweiker: »Komm ein lützel herein, mein Mädel verlangt nach dir!«

Mit einem Sprung war Schweiker im Haus. Als der Greinwalder folgen wollte, hielt ihn das Weib am Kittel fest und fragte scheu: »Hast du gescholten wider die Wazemannsleut?«

»Gehörig auch noch!«

»Bauer, Bauer!« flüsterte die Greinwalderin erschrocken. »Wenn's der Fremde weitertragt?«

»Der? Da hab keine Sorg!«

Schweiker hatte die Herdstube betreten. Der niedere Raum zeigte nur armseligen Hausrat, aber ein Hauch von Wohnlichkeit strömte aus den gebräunten Holzmauern. An den Fenstern waren die Läden vorgeschoben; nur einzelne Sonnenstrahlen, die durch die Ritzen fielen, durchspannen leuchtend das in der Stube herrschende Zwielicht. Schweiker blickte suchend umher. Da klang das lispelnde Stimmlein der Hirtin: »Siehst du mich nit?«

Neben dem Herde war in der Holzmauer eine Vertiefung, die einem länglichen Kasten ohne Türe glich. In dieser Vertiefung lag Hinzula auf dem Heubett, unter einer Lammfelldecke, auf der die Hände ruhten.

Zögernd näherte sich Schweiker. Verwundert, fast erschrocken, hingen seine blauen Augen an der Hirtin, die sauber gestrählt und gewaschen war. Sie trug ein ärmelloses Kittelchen aus gelblichem Hanftuch, unter dessen groben Falten der junge Busen atmete; weiß schimmerte das schmale Gesichtl zwischen dem Blondhaar und unter der blutfleckigen Stirnbinde; nicht minder weiß waren die nackten Arme, die der Sonnenbrand unter der grauen Hülle, die sie getragen, nicht hatte bräunen können. Mit schüchternem Lächeln blickte Hinzula zu Schweiker auf. »Gelt, jetzt bleibst du noch ein lützel? Du mußt doch rasten!«

Er stotterte: »Freilich, freilich, freilich!«

»So tu dich niederlassen!« sagte sie und rückte an die Mauer, damit er Platz hätte auf dem Rand des schmalen Lagers. Er streckte schon die Hand und wollte sich setzen. Da klang es leis in den Lüften und quoll durch Tür und Wände mit verschwommenem Hall, kaum hörbar, wie ein Ruf aus weiter Ferne.

Schweiker richtete sich auf. Seine Stimme zitterte: »Ich kann nimmer bleiben, Kind! Das Glöckl ruft.«

Erschrocken hob sich Hinzula aus dem Heu und griff mit der Hand nach ihm. Er schüttelte den Kopf, daß der lange Flachsbart wie eine Welle floß. Der Atem schien ihr zu versagen. Es währte eine Weile, bis sie fragen konnte: »Kommst du bald und suchst mich heim?«

Er sah zu Boden und murmelte: »Ich weiß nit!«

Hinzulas Augen füllten sich mit Tränen. Scheu blickte er auf, und als er an ihren Lidern diesen Schimmer sah, zog es ihm den Kopf gegen die Schulter, als hätte er einen Schmerz im Nacken. Langsam streckte er die Hand, machte das Kreuzzeichen über Hinzulas wunde Stirn und flüsterte: »Pax tibi dom'ni!« Als wäre ihm der gewohnte Spruch zu kurz und nicht kräftig genug, so fügte er bei: »Der liebe Gott soll dich hüten und schützen, Kind!« Er wandte sich und schritt zur Türe. Der Bauer und die Bäuerin traten ihm entgegen. »Was ist denn, Gottesmann,« fragte der Greinwalder, »willst du schon wieder fort?« Wortlos schritt der Bruder an ihm vorüber, mit beiden Händen den Rosenkranz umklammernd, den er aus seinem Gürtel gezogen. »Was hat er denn?« fragte das Weiblein verwundert und sah ihm nach.

Als Schweiker die Wiese erreichte, zog ein schwüler Windhauch über den sonnigen Wald herauf, und heller tönte die Glocke. Immer rascher wurde Schweikers Gang. Als er den Wald betrat, kam er auf dem steilen Hang ins Laufen. Am Ufer der Ache hielt er inne. Eine Weile hing sein Blick an den sonnblitzenden Wellen. Dann hob er die Hände und sah die Arme an, die gesprenkelt waren mit eingetrockneten Blutflecken. Er bückte sich, schöpfte Wasser mit der Hand und begann zu waschen, bis die letzte Spur des Blutes getilgt war. Als wäre er müde geworden von dieser harten Arbeit, ließ er sich am Ufer nieder auf einen Stein und drückte das Gesicht in die nassen Hände.

Vor seinen Füßen ließ sich im Wasser ein leises Plätschern hören. Ohne daß Schweiker es merkte, war ihm der Rosenkranz entfallen und in den Bach gerollt.

Die hölzernen Perlen schwammen, ein Wirbel ergriff und drehte sie; hier stießen sie wider einen Stein, dort hafteten sie an einer niederhängenden Staude. Eine leuchtende Welle faßte die Perlen und trug sie gaukelnd davon.


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