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Zwölftes Kapitel.

Noch mehr Abenteuer, die hoffentlich den Leser nicht weniger unterhalten, als in Erstaunen setzen werden.


Weder das kurzweilige Gespräch zwischen dem Dichter und dem Schauspieler, noch die ernste und wahrhaft feierliche Rede des Herrn Adams werden vermuthlich den Leser genügend für die Besorgniß entschädigt haben, welche er für die arme Fanny empfand, die wir in einer so bedenklichen Lage verließen. Wir schreiten daher jetzt zu dem Bericht dessen, was dieser schönen und unschuldigen Jungfrau von der Zeit an, da sie in des Capitäns verruchte Hände fiel, widerfuhr.

Nachdem der Kriegmann seine reizende Beute kurz vor Tagesanbruch aus dem Wirthshause entführt hatte, eilte er mit ihr, so schnell er konnte, dem Wohnsitz des Squire zu, wo das zarte Geschöpf den Lüsten eines Wüstlings als Schlachtopfer dargebracht werden sollte. Gegen ihre Klagen und ihr Flehen unterwegs gänzlich taub, beleidigte der Capitän noch ihre Ohren durch freche Reden, die ihr, weil sie noch nie etwas ähnliches gehört hatte, zu ihrem eignen Glück fast ganz unverständlich blieben. Endlich änderte er den Ton, und suchte sie durch die Schilderung des Glanzes und der Herrlichkeit zu besänftigen, die ihrer bei einem Manne warteten, welchem es weder an Macht noch an Neigung fehlte, ihre Wünsche in ihrem weitesten Umfange zu befriedigen. Er fügte noch hinzu, sie werde gewißlich in kurzem auf ihn, als das Werkzeug ihres Glücks, minder zornige Blicke werfen, und den jämmerlichen Burschen verachten, dem sie nur, weil sie noch keinen bessern Mann gekannt, ihre Liebe habe zuwenden können. Sie antwortete, sie wisse nicht, wen er meine, sie sei nie einem jämmerlichen Burschen hold gewesen. »Habe ich Sie,« erwiederte er, »beleidigt, indem ich ihn so nannte? Aber wie kann man anders einen Menschen in Livree nennen, Sie mögen ihm auch noch so hold gewesen sein, Madame.« – Sie versetzte, sie verstehe ihn nicht; sie habe mit dem jungen Menschen in einem Hause gedient, und sie glaube, er sei so ehrlich und rechtschaffen wie irgend einer; aber was die Liebe zu Männern betreffe –« – »Nun, auf Ehre,« rief der Capitän, »wir werden schon Mittel finden, Sie verliebt zu machen, und ich rathe Ihnen, geben Sie nach, denn Sie können überzeugt sein, daß alle Ihr Sträuben und Sprödethun Ihnen nicht dazu behülflich sein wird, Ihre Keuschheit noch zwei Stunden länger zu bewahren. Nachgiebigkeit dagegen kann nur zu Ihrem eigenen Vortheil gereichen, denn der Squire wird Ihnen viel mehr gewogen sein, wenn Sie sich ihm freiwillig, als durch Gewalt gezwungen, hingeben.« – Bei diesen Worten begann Fanny laut um Hülfe zu schreien (denn es war jetzt heller Tag); da ihr aber keine wurde, so erhob sie ihre Augen gen Himmel und flehte ihn um Bewahrung ihrer Unschuld an. Der Capitän sagte ihr, wenn sie mit dem Schreien fortfahre, werde er schon ein Mittel finden, ihr den Mund zu stopfen; und nun überließ sich die Unglückliche, da sie nirgends Hoffnung zur Hülfe sah, ganz der Verzweiflung, und indem sie seufzend den Namen ihres Geliebten flüsterte, rannen Thränen ihre Wangen hinab, und benetzten das Tuch, das ihren Busen bedeckte. Jetzt trabte ein Reiter auf der Landstraße daher und der Capitän bedrohte sie aufs heftigste, wenn sie dessen Beistand in Anspruch nehmen sollte; sobald jener aber in ihre Nähe kam, rief sie ihm flehentlich zu, eine Unglückliche aus den Händen ihres Entführers zu retten. Der Reiter hielt bei diesen Worten an, da ihm aber der Capitän versicherte, es sei seine ihm entlaufene Frau, die er jetzt zurückführe, zeigte jener sich (er war bejahrt und vielleicht selbst Ehemann) mit dieser Ausrede so zufrieden, daß er ihnen eine gute Reise wünschte und ruhig weiter ritt. Kaum war er vorüber, so machte der Capitän Fanny'n die heftigsten Vorwürfe, daß sie seinem Geheiß zuwider gehandelt habe, und drohte selbst, sie zu knebeln, aber da kamen um eine Biegung des Wegs zwei andere mit Pistolen versehene Reiter grade auf sie zu. Fanny rief abermals um Hülfe, und der Capitän erzählte das schon einmal zum Besten gegebene Mährchen. – »He Jack,« rief jetzt der eine von den Reitern, »eine hübsche Dirne das! Ich hätte wohl an ihres Liebsten Stelle sein mögen, wer es auch sein mag.« – Der andere aber, statt ihm zu antworten, schrie: »Zum Henker, die kenne ich!« und dann, indem er sich zu ihr wendete: »Sind Sie nicht Fanny Goodwill?« – »Das bin ich, das bin ich!« rief sie, »o John, nun erkenne ich Euch. – Der Himmel hat Euch mir zu Hülfe gesandt, mich von dem bösen Menschen da zu befreien, der mich in schlimmen Absichten davon führt. – O um Gottes Willen, nehmt Euch meiner an.« – Nun erfolgte ein stürmisches Gespräch zwischen dem Capitän und den beiden Reitern; doch da sie mit Pistolen bewaffnet waren, und der Wagen, den sie begleiteten, sich jetzt näherte, so sah der Capitän ein, daß hier weder seine Kraft noch seine List weiter etwas vermöchten, und er suchte daher sich davon zu machen, aber auch das glückte nicht, denn der Herr, der im Wagen saß, befahl anzuhalten, und stellte ihn mit gebieterischem Ton ob seines Beginnens zur Rede. Als er von Fanny, deren Glaubwürdigkeit durch den einen Reiter, der sie kannte, verbürgt wurde, Kunde darüber erhalten, ließ er den Capitän, der von dem Scharmützel im Wirthshause noch blutige Spuren trug, als Gefangenen hinten auf den Wagen festbinden, und nöthigte Fanny sehr galant in denselben neben sich; denn die Wahrheit zu gestehen, dieser Herr (kein anderer, als der berühmte Herr Peter Pounce, welcher, weil er am Morgen früher abgefahren ein paar Stunden vor der Lady Borby vorauskam) war ein sehr galanter Mann, in dessen Natur und Art es lag, nächst seinem eigenen oder auch anderer Leute Gelde, nichts auf der Welt so hold zu sein, als hübschen Mädchen.

Sie fuhren nun auf das, wie Fanny erfuhr, an ihrem Wege liegende Wirthshaus zu, und langten vor demselben an, eben als der Dichter und der Schauspieler im untern Geschoß, und Adams und Joseph eine Treppe höher, letztere Rücken gegen Rücken gewendet, in ihren respektiven Gesprächen zu den in den beiden vorigen Kapiteln von uns angezeigten Punkten gelangt waren. Kaum hielt der Wagen vor der Thüre, so sprang Fanny hinab, und eilte hinauf zu ihrem Joseph. – O Leser, denke Dir, wenn Du es vermagst, das Entzücken, welches die Liebenden bei dieser Wiedervereinigung erfüllte; und wenn Dein Herz in dieser Vorstellung dich nicht sympathetisch unterstützt, so bedaure ich Dich aus dem Grunde des meinigen; denn möge der Hartherzige wissen, daß in zärtlichen Gefühlen eine Wonne liegt, die alle Genüsse überbietet, deren er sich zu erfreuen fähig sein mag.

Peter Pounce, der durch Fanny von Adams Anwesenheit in Kenntniß gesetzt worden war, stieg ebenfalls aus, um dessen Huldigung entgegen zu nehmen; denn da Peter zu der Classe der Heuchler gehörte, einer Menschenclasse, die Herr Adams nie ganz zu durchschauen vermochte, so zollte letzterer der scheinbaren Herzensgüte des erstern eine Achtung, die jener als den seinem Reichthum gebührenden Tribut annahm; und daher kam es, daß Herr Pounce gegen den Pfarrer huldreich gesinnt war, und ihm sogar einmal, als jenem eine Auspfändung drohte, vier Pfund dreizehn Schilling sechs Pence gegen keine bessere Sicherheit dargeliehen hatte, als die Cession einer bereits rechtskräftigen Forderung, welche er wahrscheinlich nie bis auf den äußersten Punkt betrieben haben würde, wäre selbst das Geld nicht pünktlich in dem festgestellten Termin zurückgezahlt worden, wie es geschah. Es dürfte nicht leicht sein, die Figur, in welcher Adams jetzt auftrat, vollkommen anschaulich zu machen. Er war, wie wir wissen, so rasch in die Kleider gefahren, daß er weder Hosen noch Strümpfe anhatte; auch trug er noch statt der Perrücke, die er des Nachts abzulegen pflegte, ein roth gesprenkeltes Schnupftuch um den Kopf gewickelt. Er hatte seinen zerrissenen Priesterrock und den Ueberrock an; wie aber die Zipfel des erstern unter dem letztern hervorhingen, so zeigte sich jetzt noch tiefer ein schmaler Saum von weißer oder vielmehr weißlichter Leinwand; hierzu kamen die mancherlei Farben, die auf seinem Antlitz prangten, indem sein starker Bart einiges von der Feuchtigkeit aus dem oben erwähnten steinernen Topf, und etwas dunklere Spuren, die vom Wischlappen entquollen waren, zurückgehalten hatte. – Peter erblickte nicht sobald diese Gestalt, die von Fanny der Bande entledigt worden war, als die feierlich ernst zusammen gezogenen Muskeln dieses Herrn in Verwirrung geriethen, und er dem Pfarrer anrieth, sich erst reinigen zu lassen, indem er in diesem Aufzuge sich nicht füglich könne sehen lassen.

Als der Dichter und der Schauspieler den Capitän gefänglich einbringen sahen, erwogen sie ihre eigene Sicherheit, wozu außer der Flucht sich ihnen kein anderes Mittel darzubieten schien; beide bestiegen daher zusammen des Dichters Roß und machten sich so schnell als möglich davon.

Der Wirth, welcher Herrn Pounce und der Lady Borby Livree gar wohl kannte, war über diese Verwandlung der Scene nicht wenig erstaunt, auch wurde seine Verwirrung eben nicht durch seine Frau gehoben, die jetzt eben aufgestanden war, und nachdem er ihr das Vorgefallene berichtet, ihm keinen andern Trost gab, als daß sie ihm einen Narren und Esel über den andern an den Kopf warf. Sie fragte ihn, weshalb er sie nicht zu Rath gezogen hätte, und ob er denn immer den albernen Eingebungen seines eigenen Grützkopfs folgen wolle, bis er sie und sein ganzes Haus ins Unglück gebracht habe? – Als Joseph von des Capitäns Ankunft in Kenntniß gesetzt war, und seine Fanny jetzt in Sicherheit sah, verließ er sie einen Augenblick, und indem er die Treppe hinab sprang, eilte er auf den Kriegsmann zu, warf seinen Rock ab, und forderte Jenen zum Kampfe heraus, erhielt aber unter dem Vorwande, das Boxen sei seine Sache nicht, eine abschlägige Antwort. Nun nahm er einen derben Stock in die eine Hand, faßte mit der andern seinen Gegner beim Kragen, und ließ ihm eine strenge Züchtigung zu Theil werden, mit dem Bedeuten, es sei dies eine kleine Genugthuung für das, was seine theure Fanny habe erdulden müssen.

Nachdem Herr Pounce sich etwas mit den Lebensmitteln, die er im Wagen bei sich führte, gütlich gethan, und nachdem Herr Adams seine Toilette, so weit der Zustand seiner Kleidungsstücke es erlaubte, beendigt hatte, ließ Ersterer den Capitän vorführen; denn er sagte, dieser habe sich einer gewaltsamen Entführung schuldig gemacht, und er werde von dem nächsten Friedensrichter einen Verhaftsbefehl gegen ihn erwirken; aber die Bedienten (deren Rachsucht bald gestillt ist) erklärten sich schon durch die Züchtigung zufrieden gestellt, die Joseph ihm zugetheilt hatte, und die in der That gerade nicht sehr gemäßigt ausgefallen war. Sie hatten ihn daher entfliehen lassen, nachdem er zuvor noch Joseph mit furchtbarer Rache bedroht, welche er aber, so viel wir wissen, nie für gut befunden hat, zu vollziehen. Die Wirthin erschien unaufgefordert vor Herrn Pounce, und sagte ihm unter tausend Knixen, sie hoffe, Seiner Gestrengen werde ihrem Manne, der nie seinen Kopf auf dem rechten Fleck habe, um seiner armen Familie willen Verzeihung angedeihen lassen; könne er sich allein ins Verderben stürzen, so habe sie weiter nichts dagegen, weil, wie Seine Gestrengen wohl wüßten, er es sehr wohl verdient hätte; so aber habe sie drei unerzogne Kinder, die sich noch nicht ihr eigenes Brot verdienen könnten, und würde ihr Mann eingesteckt, so müßten sie alle dem Kirchspiel zur Last fallen; denn sie sei eine arme schwächliche Frau, die gar nicht aus den Wochenbetten herauskomme, und keine Zeit habe, für die armen Würmer zu arbeiten. Sie hoffe daher gar sehr, Seine Gestrengen würden dies alles berücksichtigen, und ihrem Mann das einmal nur noch verzeihen; denn Böses komme ihm gegen keine lebendige Seele in den Sinn, und wenn er nur sonst kein Grützkopf wäre, so sei der Mann in manchen Dingen noch gut genug; denn sie habe in weniger als drei Jahren drei Kinder von ihm gehabt, und getröste sich jetzt einer vierten Niederkunft. Vermuthlich hätte sie noch nicht sobald aufgehört, aber Peter stopfte ihr den Mund durch die Erklärung, er habe in dieser Sache weder mit ihr, noch mit ihrem Manne weiter etwas zu schaffen. Da nun auch Adams und die Uebrigen ihr Verzeihung zusicherten, so verließ sie unter Heulen und Knixen das Zimmer.

Herr Pounce wünschte, daß Fanny den übrigen Theil der Reise bei ihm im Wagen zubringen möchte; aber sie wollte durchaus nicht darauf eingehen, und entschloß sich lieber, hinter Joseph auf einem Pferde zu reiten, womit einer von Lady Borby's Bedienten ihn versehen wollte. Aber ach, als das Pferd vorgeführt ward, sah man, daß es kein anderes als derselbe Gaul war, den Herr Adams in jenem Wirthshause zurückgelassen hatte, und der von diesen ehrlichen Burschen, die ihn kannten, ausgelöst worden war. Wäre es indeß auch ein besseres Pferd gewesen, doch hätte Joseph, selbst bei der Aussicht, seine geliebte Fanny bei sich zu haben, nichts dazu vermocht, es zu besteigen, bis er den Pfarrer versorgt gesehen hätte; aber noch viel weniger mochte er seinen Freund des Thieres berauben, das diesem angehörte, und das er, wenn auch Adams selbst nicht, im ersten Augenblick wieder erkannte. Man mußte Letzterm erst die ganze Sache ins Gedächtniß zurückrufen, und hinzufügen, das von ihm zurückgelassene Pferd sei mitgebracht worden, worauf er denn endlich erwiderte: »Ja wahrhaftig, ich hatte es rein vergessen.« –

Adams drang sehr in Joseph und Fanny, sein Pferd zu besteigen, und erklärte, er könne leicht zu Fuße heimwandern. – »Ginge ich allein,« sprach er, »so wollte ich einen Schilling verwetten, daß die Infanterie der Cavallerie vorkommt; da ich aber meine Pfeife zur Gesellschaft mitzunehmen gedenke, so komme ich vielleicht ein Stündchen später an.« – Einer der Bedienten flüsterte Joseph zu, ihn beim Wort zu halten, und den Alten zu Fuß gehen zu lassen, wenn er es vorzöge, erhielt aber dafür statt aller Antwort einen zurückweisenden zornigen Blick; ja Joseph hob seine Fanny in die Höhe, und versicherte, lieber wolle er sie auf diese Weise nach Hause tragen, als Herrn Adams seines Pferdes berauben und ihn zu Fuß gehen lassen.

Vielleicht, Leser, sahst Du schon manchen Streit zwischen zwei Herren oder zwei Damen schnell entschieden, so ernstlich beide sich auch weigerten, bei Tische diesen oder jenen guten Bissen zu nehmen, und darauf bestanden, ihn eins dem andern zuzuschieben, indeß beide ihn schon gern auf der Zunge gehabt hätten. Hieraus schließe aber nicht, daß der so eben berichtete Handel mit gleicher Schnelligkeit sein Ende erreicht haben würde; denn beiden Parteien war es damit völliger Ernst, und höchst wahrscheinlich ständen sie noch bis diese Stunde vor dem Wirthshause, hätte der gute Peter Pounce sich nicht ins Mittel gelegt: denn da er alle seine Hoffnungen, Fanny an seiner Seite zu sehen, aufgeben mußte, und doch den Wunsch hegte, Jemanden bei sich zu haben, dem er seine Hoheit zur Schau stellen könne, so bot er dem Pfarrer den leeren Platz in seinem Wagen an. Diese Gunst wurde von dem Letztern unter vielen Verbeugungen und mit herzlichem Dank angenommen, obgleich er später oft erklärt hat, er sei mehr aus Besorgniß zu beleidigen als aus Liebhaberei in den Wagen gestiegen, indem er eigentlich viel lieber zu Fuß gehe als fahre. Da Alles nun endlich in Ordnung war, fuhr der Wagen, in welchem Adams und Pounce saßen, ab, und schon hatte Fanny auf einem durch Joseph von der Wirthin geborgten Kissen sich zurecht gesetzt, und hielt sich an dem Gürtel, den ihr Geliebter zu diesem Zweck trug, als der kluge Gaul, der wahrscheinlich schloß, ein Reiter sei genug auf einmal, – zwei gegen einen sei zu viel u. s. w. – sich unter seiner doppelten Last sehr ungebärdig bezeigte, und indem er seine Hinterfüße mit seinen Vorderfüßen zu verwechseln schien, genau Dem, was man vorwärts zu nennen pflegt, entgegengesetzt anzutreten begann. Joseph, so ein wackerer Reiter er war, vermochte das Thier nicht von dieser Richtung abzubringen, bis dasselbe endlich, ohne die mindeste Rücksicht für des lieblichen Mädchens lieblichen Theil, der seinen Rücken zunächst berührte, solche Sprünge und ungewöhnliche Bewegungen sich beikommen ließ, daß ohne schleunige Hülfe Fanny rückwärts hinabgefallen wäre. Dieser Uebelstand wurde nun sofort durch einen Umtausch der Pferde beseitigt, und als Fanny auf einem besser gesinnten und etwas besser gefutterten Thiere ihr Kissen eingenommen hatte, weigerte sich auch des Pfarrers Gaul, da er fand, daß man ihm jetzt nicht mehr zumuthete, als er zu tragen geneigt war, sich nicht länger, den Marsch anzutreten, und der ganze Zug bewegte sich nun auf Borbyhall zu, wo er nach wenigen Stunden ankam, ohne daß [sich] unterwegs etwas Merkwürdiges ereignet hätte, bis auf ein Gespräch zwischen dem Pfarrer und dem Haushofmeister, welcher, – um uns der Sprache eines in unsern Tagen erstandenen Autobiographen, eines in seinem Fache klassischen Musters zu bedienen – im nächsten Kapitel des Lesers wartet.


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