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Nachgelassenes.

1860-1874.

20. Februar 1864.

Immer hör' ich Gläser klingen,
Reden halten, Lieder singen,
Manches kräft'ge Hoch ausbringen.

O wie ist es zum Entzücken,
Wie sie sich die Hände drücken,
Deutschland, Deutschland zu beglücken!

Turner, unsrer Zukunft Stützen,
Sänger, Feuerwehr und Schützen
Schwenken Fahnen, Hüt' und Mützen.

Aber stille wird es wieder,
Und verklungen sind die Lieder
Und man legt sich ruhig nieder.

Viel getrunken, viel geklungen,
Viel geredet, viel gesungen,
Nichts erstrebt und nichts errungen.

Und so werden wir es treiben,
Werden singen, reden, schreiben,
Und – es wird beim alten bleiben.

*

Kaiser Wilhelm.

29. Januar 1871.

Heinrich Marschners Mel.: »Wer ist der Ritter hochgeehrt?«

Wer ist der greise Siegesheld,
Der uns zu Schutz und Wehr
Fürs Vaterland zog in das Feld
Mit Deutschlands ganzem Heer?
Wer ist es, der vom Vaterland
Den schönsten Dank empfing?
Vor Frankreichs Hauptstadt siegreich stand
Und heim als Kaiser ging?
Du, edles Deutschland, freue dich,
Dein König, hoch und ritterlich,
Dein Wilhelm, dein Kaiser Wilhelm ist's!

Wer hat für dich in blut'ger Schlacht
Besiegt den ärgsten Feind?
Wer hat dich groß und stark gemacht,
Dich brüderlich geeint?
Wer ist, wenn je ein Feind noch droht,
Dein bester Hort und Schutz?
Wer geht für dich in Kampf und Tod
Der ganzen Welt zu Trutz?
Du, edles Deutschland, freue dich,
Dein König, hoch und ritterlich,
Dein Wilhelm, dein Kaiser Wilhelm ist's!

*


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