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Ein junges Mädchen namens Elisabeth Kemper, das Hoffmann 1821 in Leiden kennen lernte und mit dem er Hebels »Allemannische Gedichte« (Univ.-Bibl. Nr. 24) las. Er dichtete damals selbst Lieder in dieser Sprache an Betty, die er darin Meieli nannte.
(1821.)
Frühling 1822.
O! könntet ihr hören und sehen sie,
Und den Zauber, der sie umschwebet,
So wüßtet auch ihr, warum Meieli
In meinen Liedern lebet;
So wüßtet auch ihr, wie ich Nacht und Tag
Von
ihr nur träum' und singe,
Von
ihr nur sagen und dichten mag,
Wie schlecht es mir auch gelinge.
Denn alles ist nur für Meieli,
Soll einzig nur
ihr gefallen.
Drum was ich sing', ist auch nur für
sie,
Und säng' ich wie Nachtigallen.
*
1823.
Du mit deinen Blütenbäumen,
Mit der Vögel süßem Sang,
Mit der Liebe holden Träumen,
Sag, wo bleibst denn du so lang?
Endlich, Frühling, kehre wieder,
Kehre heim in dieses Herz,
Gib mir Frieden, Freud' und Lieder,
Aber laß mir meinen Schmerz!
Denn mein Schmerz ist nur ein Sehnen,
Eine schön' Erinnerung,
Und das Herz wird mir in Tränen
Wie die Blum' im Taue jung.
*