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IV. Kriegsleben.

Soldatenliebe.

Frühling 1822.

Des Morgens wann die Hähne krähen,
Dann müssen wir Soldaten aufstehen;
Die Trommel, die schlägt: komm, komm!
Wiederum bum bum!
Schönster Schatz, nun lebe wohl!

Und hat auch die Trommel geschlagen,
So muß ich doch mein Liebchen noch fragen,
Ob sie mich nicht vergessen tut?

Da hab' ich sie am Fenster gefunden,
Sie hatte mir ein Kränzlein gewunden
Von Rosen und Vergißmeinnicht.

Wie könnt' ich dich vergessen, du schöne,
Du herzallerliebste Helene!
Vergessen kann ich dich nie.

Und wenn die Kanonen schon brummen,
Und die Kugeln um uns sausen und summen,
So denk' ich an mein Schätzelein noch.

Kameraden, ich will euch was sagen, –
Eine Kugel hat mich niedergeschlagen, –
Nun grüßt mir mein Liebchen daheim!

Ihr werdet sie am Fenster finden
Sie tut mir ein Kränzelein winden
Von Veiel und Immergrün.
Wiederum bum bum!
Schönster Schatz, nun lebe wohl!

*

Die Trommeln und Pfeifen.

1826.

Die Trommeln und Pfeifen,
Die schallen ins Haus,
Sie locken, sie rufen:
Soldaten, heraus!

Ich wollt' und ich schliefe
In meinem Quartier,
Ich wollt' und mir träumte,
Mein Schätzel, von dir!

Sonst war ich nicht traurig,
War lustig wie du;
Heut' drückt der Tornister,
Und morgen der Schuh.

Was hilft denn das Trauern?
Jetzt ist es zu spat,
Jetzt zieh' ich zu Felde,
Ich bin ein Soldat.

*

So leben wir alle Tage!

27. Dezember 1850.

Ist ein Leben auf der Welt,
Das vor allem mir gefällt,
Ist es das Soldatenleben,
Weil's von lauter Lust umgeben.
Morgen dort und heute hier,
Bald im Feld, bald im Quartier.
Lustig ist das Paradieren,
Schildwach stehn und Exerzieren,
Lustig ist auch das Marschieren.
Heute lustig, morgen froh,
Übermorgen wieder so,
Alle Tage frisch, frei, froh!
Heißa, heißa! ho ho ho!
Wir Soldaten leben, weben
Stets in Jubilo!

Ist ein Leben auf der Welt,
Das vor allem mir gefällt,
Ist es das Soldatenleben,
Weil's von lauter Lust umgeben.
Geht's zur Schlacht, frisch auf und dran!
Jeder stehet seinen Mann.
Lustig wenn wir vorwärts schreiten,
So mit unsern Feinden streiten,
Daß der Sieg auf unsrer Seiten.
Heute lustig, morgen froh,
Übermorgen wieder so,
Alle Tage frisch, frei, froh!
Heißa, heißa! ho ho ho!
Wir Soldaten leben, weben
Stets in Jubilo!

Ist ein Leben auf der Welt,
Das vor allem mir gefällt,
Ist es das Soldatenleben,
Weil's von lauter Lust umgeben.
Ist nach ehrenvollem Sieg
Endlich nun vorbei der Krieg –
Lustig unterm Eichenkranze
Ziehn wir dann im Waffenglanze
Heim als ging's zum Kirmestanze.
Heute lustig, morgen froh,
Übermorgen wieder so,
Alle Tage frisch, frei, froh!
Heißa, heißa! ho ho ho!
Wir Soldaten leben, weben
Stets in Jubilo!

*

O welche Lust Soldat zu sein!

3. Juli 1851.

O welche Lust Soldat zu sein!
Sollt' ich dienen einem Bauern
Und mein Leben so vertrauern?
Ei, das fällt mir gar nicht ein –
Ich will ein Soldate sein!

O welche Lust Soldat zu sein!
Wenn die Bauern müssen pflügen,
Können wir uns sehr vergnügen
Und spazieren gehn im Frein.
Ich will ein Soldate fein!

O welche Lust Soldat zu sein!
Wenn die Bauern müssen schanzen,
Können wir mit Mädchen tanzen
Und sie küssen obendrein.
Ich will ein Soldate sein!

O welche Lust Soldat zu sein!
Wenn die Bauern müssen schwitzen,
Können wir im Kühlen sitzen,
Schmauchen in die Welt hinein.
Ich will ein Soldate sein!

O welche Lust Soldat zu sein!
Wenn die Bauern müssen frieren,
Können wir uns amüsieren
Bei dem Kartenspiel und Wein.
Ich will ein Soldate sein!

*


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