Alexander Dumas
Königin Margot. Zweiter Band
Alexander Dumas

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Der Wald von Vincennes

Dem Befehl Karls des Neunten entsprechend, war Heinrich von Navarra noch an demselben Abend in den Wald von Vincennes abgeführt worden. So nannte man nämlich zu jener Zeit das berühmte Schloß, von dem heute nur mehr Reste übriggeblieben sind, ungeheure Trümmer, die zur Genüge eine Vorstellung von seiner großen Vergangenheit geben können.

Die Reise wurde in einer Sänfte zurückgelegt. Vier Gardesoldaten marschierten an jeder Seite des Königs. Voran ritt Herr von Nancey, der Träger des Befehles, der Heinrich die Pforten des Schutz gewährenden Gefängnisses öffnen sollte.

Beim Ausfalltor des Festungsturmes wurde angehalten. Herr von Nancey saß vom Pferde ab, öffnete die mit einem Vorhängschloß versperrte Tür der Sänfte und forderte den König ehrerbietigst auf, aus der Sänfte zu steigen.

Heinrich folgte ohne jede weitere Bemerkung. Diese Wohnung schien ihm viel sicherer als die im Louvre, denn zehn Türen schlossen sich hinter ihm, schlossen sich gleichzeitig auch zwischen ihm und Katharina von Medici.

Der gefangene König überschritt zwischen zwei Soldaten die Zugbrücke, ging durch drei Türen im Erdgeschoß des Turmes, dann abermals durch drei Türen im unteren Stiegenraum. Hierauf stieg er, während Herr von Nancey immer voranging, ein Stockwerk hinauf. Hier angekommen sagte der Kapitän der Garde, weil er bemerkte, daß Heinrich sich anschickte, noch zum nächsten Stockwerk hinaufzusteigen: »Gnädigster Herr, ich bitte hier zu bleiben!«

»Ah, ah, ah!« erwiderte Heinrich und blieb stehen. »Mir scheint, man tut mir die Ehre an, mich im ersten Stockwerk unterzubringen?«

»Sire,« sagte Herr von Nancey, »Sie werden als gekröntes Haupt behandelt.«

»Teufel, Teufel!« sagte sich Heinrich. »Zwei oder drei höhere Stockwerke hätten mich auch in keiner Weise erniedrigt. So werde ich aber zu gut untergebracht sein, und man wird die Sache beargwöhnen.«

»Wollen Eure Majestät mir folgen?« fragte Herr von Nancey.

»Himmel und Hölle!« rief der König von Navarra. »Sie wissen wohl, mein Herr, daß es sich hier nicht darum handelt, was ich will oder was ich nicht will, sondern darum, was mein Bruder Karl angeordnet hat. Hat er befohlen, daß ich Ihnen folge?«

»Ja, Sire!«

»In dem Falle komme ich Ihnen schon nach, mein Herr!«

Man kam in einen Gang und gelangte bei seinem Ende in einen sehr geräumigen Saal mit dunklen Mauern, der einen durchaus düsteren Eindruck machte.

Heinrich sah sich im Kreis um, und sein Blick war nicht ganz frei von Sorge.

»Wo befinden wir uns?« fragte er.

»Wir gehen durch den Saal, in dem die Folterungen stattfinden.«

»Ah, ah!« rief der König aus.

Und jetzt blickte er noch aufmerksamer umher.

Von allem war etwas in diesem Saal zu sehen: Kannen und dreikantige Böcke für die Folterung mit Wasser, Holzkeile und Schlägel für die Folterung mit spanischen Stiefeln. Außerdem waren fast um den ganzen Saal herum steinerne Sitzbänke angebracht, auf denen die zur Folterung bestimmten Unglücklichen zu warten hatten, bis die Reihe an sie kommen würde. Oberhalb dieser Sitzbänke, auf den Bänken selbst und an ihrem Fuße, waren eiserne Ringe angebracht, kunstlos und ohne Ebenmaß waren sie in die Mauer eingefügt, gerade nur so, wie sie der Eisendreher angefertigt hatte. Weil sie sich so nahe bei diesen Sitzgelegenheiten befanden, war unschwer zu erraten, daß sie bestimmt waren, die Glieder der Wartenden zu umspannen.

Heinrich setzte, ohne ein Wort zu sagen, seinen Weg fort, übersah aber auch nicht eine einzige Kleinigkeit dieser scheußlichen Vorrichtungen. Hier war sozusagen die Geschichte der Schmerzen auf den Wänden aufgeschrieben.

Die Aufmerksamkeit für die Umgebung war schuld daran, daß Heinrich, unachtsam für seinen Weg, plötzlich stolperte.

»Eh,« meinte er, »was soll denn das sein?«

Er zeigte auf eine Art Rinne, die in den Steinplatten des feuchten Fußbodens ausgemeißelt war.

»Das ist der Abfluß, Sire.«

»Regnet es also hier herein?«

»Ja, Sire, es regnet Blut!«

»Ah, ah!« meinte Heinrich. »Sehr schön! Aber kommen wir nicht bald in mein Zimmer?«

»Jawohl,« antwortete ein Schatten, der sich von den düsteren Wänden abzeichnete und der erst kenntlicher und in dem Maß greifbarer wurde, als man sich ihm näherte.

Heinrich, der die Stimme zu erkennen geglaubt hatte, ging noch rasch einige Schritte vor und erkannte nun auch die Gestalt.

»Da sieh einmal her!« sagte er. »Sie sind es, Beaulieu? Was Teufel, machen Sie denn hier?«

»Sire, ich habe eben meine Ernennung zum Gouverneur der Festung von Vincennes erhalten.«

»Nun also, mein Freund, der Anfang macht Ihnen Ehre, einen König als ersten Gefangenen zu bekommen, das ist nicht so schlecht!«

»Verzeihung, Sire, doch vor Ihnen kamen schon zwei Edelleute als Gefangene hierher.«

»Welche? . . . ah, entschuldigen Sie, meine Neugierde ist vielleicht zu vorlaut! Nehmen Sie an, daß ich nichts gesagt hätte.«

»Gnädigster Herr, man hat mir kein Stillschweigen anbefohlen, die zwei Gefangenen sind die Herrn von La Mole und Coconas.«

»Ah, ist das richtig? Ich sah, wie die zwei armen Edelleute festgenommen wurden. Und wie ertragen sie ihr Unglück?«

»Beide ganz verschieden, der eine ist lustig, der andere traurig, der eine singt und der andere jammert.«

»Welcher von beiden jammert?«

»Herr von La Mole, Sire.«

»Meiner Treu! Dem kann ich seine Jammerlaune eher nachfühlen, als dem andern die Lustigkeit. Nach allem, was ich bisher gesehen habe, ist dieses Gefängnis nicht gerade ein Ort für Belustigungen. In welchem Stockwerk sind sie untergebracht?«

»Ganz oben, im vierten!«

Heinrich seufzte auf, denn dort wäre er ebenfalls gerne hinaufgekommen.

»Nun, Herr von Beaulieu,« meinte er dann, »haben Sie die Güte, mir mein Zimmer anzuweisen, ich sehne mich schon danach, weil ich nach den Ereignissen des heutigen Tages sehr ermüdet bin.«

»Hier!« sagte Beaulieu und zeigte Heinrich eine weit offenstehende Tür.

»Nummer zwei?« fragte Heinrich, »und warum nicht Nummer eins?«

»Weil Nummer eins vorbehalten ist, Sire.«

»Ah, es scheint also, daß Sie einen Gefangenen erwarten, der noch vornehmer ist, als ich es bin?«

»Ich sagte nicht, gnädigster Herr, daß das Zimmer für einen Gefangenen vorbehalten bleibt!«

»Wer kann es also sein?«

»Wollen, gnädigster Herr, auf eine Antwort nicht bestehen, denn ich müßte durch mein Stillschweigen die Eurer Majestät schuldige Gehorsamkeit außer acht lassen.«

»Ah, natürlich, das ist eine andere Sache!« sagte Heinrich.

Er wurde noch nachdenklicher, als er es schon war, denn dieses Nummer eins beschäftigte ihn sichtlich.

Im übrigen ließ es der Gouverneur an der ursprünglichen Höflichkeit nicht fehlen. Mit tausend aufmerksamen Redewendungen brachte er Heinrich in seinem Zimmer unter, entschuldigte sich wegen der vielfach mangelnden Bequemlichkeit, stellte zwei Soldaten als Wachtposten vor die Tür und empfahl sich.

»Jetzt,« sagte er zu dem Gefängnisaufseher, »gehen wir zu den anderen Gefangenen.«

Der Aufseher ging voran. Man ging denselben Weg zurück, kam durch den Folterraum, erreichte den Gang und betrat die Stiege. Herr von Beaulieu stieg hinter seinem Führer drei Stockwerke empor.

In die Höhe des dritten Stockwerkes, das eigentlich schon das vierte war, angekommen, öffnete der Gefängnisaufseher hintereinander drei Türen, die alle mit zwei Schlössern und drei großen Riegeln versehen waren.

Kaum hatte er die dritte Tür berührt, als man auch schon eine lustige Stimme rufen hörte: »Eh, verdammt! Öffnen Sie doch, damit man wenigstens ein wenig Luft schnappen kann! Ihr Ofen heizt dermaßen gut, daß man fast ersticken könnte!«

Und Coconas, der schon an seinem Lieblingsfluch vom Leser erkannt worden sein muß, machte einen einzigen Satz aus dem Zimmer bis zur Tür hin.

»Einen Augenblick nur, verehrter Herr,« sagte der Beschließer, »ich komme nicht, um Sie herauszulassen, ich komme um einzutreten, und der Herr Gouverneur folgt mir auf dem Fuße.«

»Der Herr Gouverneur!« rief Coconas, »und was will der hier?«

»Sie besuchen!«

»Er erweist mir damit sehr viel Ehre!« erwiderte Coconas. »Der Herr Gouverneur soll mir willkommen sein!«

Herr von Beaulieu trat tatsächlich ein und lähmte mit einer jener eiskalten Höflichkeiten, die nur den Kommandanten der Gefängnishäuser oder den Kerkermeistern oder den Henkern eigen sind, sofort das verbindliche Lächeln Coconas.

»Haben Sie Geld, mein Herr?« fragte er den Gefangenen.

»Ich? Nicht einen Taler!«

»Schmuck?«

»Ich besitze einen Ring.«

»Erlauben Sie wohl, daß ich Sie untersuchen lasse?«

»Verdammt!« rief Coconas, er ward rot vor Zorn. »Sie können von Glück reden, daß Sie und ich mich hier in einem Gefängnis befinden!«

»Sie müssen im Dienst und im Namen des Königs alles über sich ergehen lassen!«

»Sind etwa die ehrlichen Leute, die einen auf dem Pont-Neuf ausplündern, auch wie Sie im Namen des Königs dazu befugt? Verdammt, ich war sehr ungerecht, mein Herr, denn bisher habe ich diese Leute für Diebe gehalten!«

»Mein Herr, ich grüße Sie!« sagte Beaulieu. »Kerkermeister, sperren Sie den Herrn wieder ein!«

Der Gouverneur entfernte sich und nahm den Ring, einen prachtvollen Smaragd, den die Herzogin von Nevers Coconas geschenkt hatte, damit er ihn stets an die Farbe ihrer Augen erinnere, mit sich.

»Zum andern!« sagte er, während er hinausschritt.

Man ging durch ein leeres Zimmer und dann begann wieder die Umständlichkeit mit drei Türen, sechs Schlössern und neun Riegeln.

Als sich die letzte Tür öffnete, drang als einziges Geräusch ein tiefer Seufzer an die Ohren der Besucher.

Das Zimmer war noch düsterer anzuschauen, als das, das Herr von Beaulieu eben verlassen hatte. Vier lange und enge Schießscharten, die sich von innen nach außen zu verengten, ließen ein spärliches Licht in den traurigen Raum hinein. Damit aber eine Aussicht durch ein undurchsichtiges Hindernis möglichst gestört würde, waren in diesen Scharten auch noch starke, gekreuzte Eisengitter derartig feinberechnet angebracht worden, daß der Gefangene tatsächlich nicht einmal den Himmel sehen konnte.

Aus allen vier Ecken des Raumes sprangen spitzbogige Mauerleisten bis an die Decke empor, in deren Mitte sie sich zu einer Rosette vereinigten.

La Mole saß in einer Ecke und trotz des Besuches und der Besucher blieb er bewegungslos sitzen; er tat, als ob er gar nichts höre.

Der Gouverneur blieb auf der Schwelle stehen und betrachtete einen Augenblick lang den Gefangenen. Der rührte sich noch immer nicht und hatte den Kopf in beide Hände gestützt.

»Guten Abend, Herr von La Mole!« sagte Beaulieu.

Der junge Mann hob langsam den Kopf.

»Guten Abend, mein Herr!« antwortete er.

»Mein Herr,« meinte der Gouverneur, »ich komme, um an Ihnen eine Leibesuntersuchung vornehmen zu lassen.«

»Das ist nicht nötig, ich werde Ihnen alles übergeben, was ich bei mir habe.«

»Was ist das?«

»Ungefähr dreihundert Taler, diesen Schmuck, diese Ringe!«

»Geben Sie her!«

»Hier!«

La Mole drehte seine Taschen um, nahm die Ringe von den Fingern und entfernte eine goldene Spange von seinem Hut.

»Haben Sie sonst nichts mehr bei sich?«

»Nicht daß ich wüßte!«

»Und die seidene Schnur, die um Ihren Hals geschlungen ist, was hängt an ihr?« fragte der Gouverneur.

»Mein Herr, es ist kein Schmuckstück, sondern nur ein Gedenkstück.«

»Geben Sie es her!«

»Wie, Sie wollen es mir nehmen?«

»Ich habe den Befehl, Ihnen nur die Kleider am Leibe zu lassen, und ein Gedenkstück ist kein Kleidungsstück.«

Eine zornige Bewegung war die Antwort La Moles. Auf die zwei Menschen, die sich längst an gewaltsame Gefühlsäußerungen hatten gewöhnen müssen, machte sie umso mehr Eindruck, als La Mole bisher seinen Schmerz mit Ruhe und Würde getragen hatte.

Doch sofort faßte er sich wieder.

»Gut, mein Herr,« sagte er, »Sie sollen das Verlangte sehen.«

Dann kehrte er sich um, um dem Licht näher zu sein und löste das beanspruchte Gedenkstück von seinem Halse. Es bestand aus einer Kapsel, in der sich ein Rundbildchen befand. Dieses nahm er heraus und führte es an seine Lippen. Nachdem er es mehrere Male geküßt hatte, ließ er es wie unabsichtlich auf die Erde fallen und trat rasch und heftig mit dem Absatz seines Stiefels darauf, so daß es in tausend Stücke zerbrach.

»Mein Herr!« rief der Gouverneur.

Und er beugte sich nieder, um zu sehen, ob er den Gegenstand, den La Mole seinen Blicken entziehen wollte, noch vom Verderben retten könnte. Doch das kleine Bildnis war buchstäblich zu Staub zermalmt.

»Der König wollte dieses Gedenkstück haben,« sagte La Mole, »aber er hatte kein Recht auf das Bild, das darin eingeschlossen war. So, hier haben Sie jetzt die Kapsel, Sie können sie an sich nehmen.«

»Mein Herr,« erwiderte Beaulieu, »ich werde beim König darüber Klage führen.«

Und ohne sich nur mit einem Wort vom Gefangenen zu verabschieden, entfernte er sich so erzürnt, daß er es dem Kerkermeister überließ, die Türen wieder sorgfältigst zu versperren, ohne hierbei anwesend zu sein.

Der Kerkermeister tat einige Schritte zur Tür und als er sah, daß Herr von Beaulieu schon über die ersten Treppenstufen hinuntergegangen war, sagte er: »Meiner Treu! Es war doch gescheit von mir, mein Herr, daß ich Ihnen vorschlug, mir gleich die hundert Taler zu geben, so daß ich nun bereit bin, ein Wiedersehen mit Ihrem Freunde zu ermöglichen. Denn wenn Sie mir sie nicht gegeben hätten, hätte die oberste Behörde sie Ihnen geradeso weggenommen wie die andern dreihundert Taler, und mein Gewissen würde es mir nicht erlauben, etwas für Sie zu unternehmen. Doch ich war im voraus bezahlt, ich habe Ihnen versprochen, daß Sie Ihren Kameraden sehen werden . . . kommen Sie . . . ein ehrlicher Mann hat nichts, als sein Wort . . . Wenn es aber möglich ist, dann reden Sie – mir zuliebe, als auch sich zuliebe – nicht über politische Dinge.«

La Mole ging aus seinem Zimmer hinaus und befand sich plötzlich Coconas gegenüber, der mit großen Schritten auf den Steinfließen des Mittelzimmers auf und ab gegangen war.

Die beiden Freunde warfen sich einander in die Arme.

Der Beschließer tat so, als ob er sich einen Augenwinkel auswischen müßte und ging hinaus, um Wache zu halten, damit die Gefangenen nicht überrascht würden, vielmehr damit er nicht selbst auch überrascht würde.

»Nun, da bist du ja!« rief Coconas. »Hat dir der fürchterliche Gouverneur auch einen Besuch abgestattet?«

»Genau so wie dir, nehme ich an.«

»Und hat dir alles genommen?«

»Dir doch sicherlich auch!«

»Oh, ich hatte nichts Besonderes bei mir, einen Ring Henriettes, das war alles!«

»Und bares Geld?«

»Das habe ich alles dem Kerkermeister da gegeben, dem braven Mann, damit er unsere Zusammenkunft vermitteln möge.«

»Ah!« meinte La Mole, »scheinbar hat er also gleich aus zwei Händen Geld genommen.«

»Du hast ihn demnach auch bezahlt?«

»Ich habe ihm hundert Taler gegeben.«

»Umso besser für uns, wenn unser Kerkermeister ein geriebener Kerl ist!«

»Zweifellos wird man hier mit Geld viel ausrichten können: wir wollen nur hoffen, daß es uns an Geld nicht fehlen wird.«

»Begreifst du jetzt, was uns zugestoßen ist?«

»Mir ist alles ganz klar . . . wir wurden einfach verraten.«

»Durch den verfluchten Herzog von Alençon. Ich hatte wohl recht, daß ich dem Mann den Hals umdrehen wollte!«

»Hältst du unsere Angelegenheit für sehr ernst?«

»Ich befürchte es.«

»Demnach wäre also eine . . . Folterung zu erwarten?«

»Ich will dir nicht verheimlichen, daß dies schon meine Gedanken beschäftigt hat.«

»Was würdest du tun, wenn wir so weit gekommen wären?«

»Und du?«

»Ich würde den Mund nicht aufmachen!« sagte La Mole mit fieberhaft geröteten Wangen.

»Du wirst schweigen?« rief Coconas.

»Ja, wenn ich die Kraft dazu aufbringen werde!«

»Nun gut, ich,« meinte Coconas, »ich stehe dir dafür ein, daß ich über so manche Sache reden werde, wenn man mir diese Schmach antut!«

»Über was für Sachen?« erkundigte sich lebhaft La Mole.

»Oh, sei nur unbesorgt, das werden Sachen sein, die den Herzog von Alençon verhindern werden, zu schlafen!«

La Mole wollte antworten, als plötzlich der Kerkermeister, der zweifellos irgendein Geräusch gehört hatte, herbeilief, jeden der beiden Freunde in sein Zimmer hineinschob und die Türen verriegelte.

 


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