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Liegst du schon in sanfter Ruh
Und thust dein schwarzbraun Aeuglein zu,
Und die zarte Gliederlein
Wohl in ein Federbett gewickelt ein.
Wälder, Felder schweigen still,
Und niemand ist der mit mir sprechen will,
Alle Flüß haben ihren Lauf,
Und niemand ist, der mit mir bleibet auf.
Heut hab ich die Wach allhier,
Schönste vor deiner verschloßnen Thür,
Sonn und Mond, dazu das Firmament,
Schaun wie mein junges Herz vor Liebe brennt.
Hörst du nicht die Seufzer schallen,
Schönste vor deinem Schlafkämmerlein fallen,
Stehest du nicht auf und lässest mich nicht ein,
Wie könntest du so unbarmherzig seyn.
Harfenklang und Saitenspiel,
Hab ich lassen spielen so oft und viel,
Ich hab es lassen spielen so oft und viel,
So daß mir keine Saite mehr klingen will.
Berg und Hügel auch dieses Thal,
Schreien über mich auch hunderttausendmal,
Froh wollt ich seyn, wenns dir und mir wohlgeht,
Obschon mein treues Herz in Trauren steht.
Gute Nacht, gute Nacht! Frau Nachtigall
In dem Thal, tausendmal, überall,
Grüße sie aus meinem Herzensgrund,
Aus meinem Herzen, mit deinem Mund.
Hörst du wohl den Schuß hier fallen,
Schönste vor dem Schlafkämmerlein schallen,
Ach warum ließest du mich nicht herein,
Konntest ach so unbarmherzig seyn.
Geht es dir wohl, so denke an mich,
Geht es dir übel, so kränket es mich
Froh wollt ich seyn, wenns dir und mir wohlgeht,
Obgleich mein treues Herz in Blute steht. |