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(Mündlich.)
Es kamen drey Diebe aus Morgenland, Die geben sich für drey Grafen aus, Sie kamen vor der Frau Wirthin Haus: »Frau Wirthin hat sie es diese Gewalt, Daß sie über Nacht drey Grafen b'halt?« »Wenn ich es diese Gewalt nicht hätt, Was wär mir denn die Wirthschaft nutze?« Der erste that die Pferde in Stall, Der andere schwenkt das Futter hinein, Der dritte trat zur Küche hinein, Und küßte der Frau Wirthin ihr Mädlein, Oder ist es ihr getreues Töchterlein? Es ist mein getreues Töchterlein, Es soll euch zapfen Bier und Wein. Der Erste sprach: Das Mägdlein ist mein, Ich hab ihm gegeben ein Ringelein! Der andere sprach: Das Mädchen ist mein, Ich hab ihm gegeben ein Glas voll Wein. Der dritte sprach: Das Mädchen wär werth, Daß wir es theilten mit unserem Schwerdt. Sie gaben der Frau Wirthin einen süßen Getrank, Daß sie vom Stuhl ins Bette hinsank. Das Mägdlein greift der Mutter wohl an den Mund: Ach Mutter leb jetzt noch eine Stund! Es greift der Mutter wohl an die Brust: Ach Gott wenn das mein Vater wußt! Es greift der Mutter wohl an die Händ: Ach Mutter du bist am letzten End! Es greift der Mutter wohl an die Füß: Ach Mutter was ist der Schlaf so süß. Sie legten es auf einen viereckten Tisch Und theilten es wie ein Wasserfisch, Und wo ein Tröpfchen Blut hinsprang, Da saß ein Engel ein Jahr und sang. Und wo der Mörder das Schwerdt hinlegt, Da saß ein Rabe ein Jahr und kräht. |