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In Stellau lebten drei Brüder in einem Hause; die hatten weder Eltern noch Großeltern, weder Frau noch Kind oder Magd und Knecht bei sich, sie hausten ganz allein. Sie ackerten, melkten, kochten und taten alles ohne fremde Hilfe.
Einst, an einem Weihnachtsabend, saßen sie still beieinander; sie wußten nichts zu erzählen und kamen auf den Einfall, sich mit einem Kartenspiel die Zeit zu vertreiben. Ein alter Knecht, der in der Nähe bedienstet war, einer ihrer wenigen Freunde, kam zu ihnen, und sie fingen das Spiel an. Gewinn und Verlust machte die vier immer hitziger. Sie vergaßen den Weihnachtsabend, spielten die Nacht hindurch, dann den ersten Weihnachtstag, die folgende Nacht und auch den zweiten Weihnachtstag; die Augen fielen ihnen vor Müdigkeit zu, aber an ein Aufhören war nicht zu denken. Da, am Abend des dritten Tages, bekamen sie unversehens einen fünften Mitspieler, ohne daß sie wußten, woher er kam.
Nun begann das Spiel erst recht zu rasen. Der Einsatz wurde verdoppelt, verdreifacht, Hab und Gut standen im Spiel; so ging's wieder bis in den hellen Morgen hinein. Da fiel einem der Brüder eine Karte zu Boden, und er suchte unter dem Tisch. Aber entsetzt fuhr er zurück und schrie: »Hilf Himmel, der leibhaftige Satan!«
Da verschwand der fünfte Mitspieler, der an seinem Pferdefuß erkannt worden war, mit entsetzlichem Gerassel und ließ einen Gestank zurück, der noch lange nachher nicht aus dem Hause weichen wollte.
Die vier Spieler aber gaben alles wieder zurück, was sie aneinander verloren hatten, vergruben das Geld des Teufels und haben seit dem Tage keine Karte mehr angerührt.
Die Geschichte wäre nicht ruchbar geworden, wenn sie nicht der alte Knecht einmal verraten hätte.