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Unterm Schatten alter Linden Saß vor seines Hauses Gitter Abufar, der Abasside, Still in sich gekehrt und sinnend. Eben ging vor seinen Blicken, Purpurn, in des Meeres Tiefen Allgemach die Sonne nieder, Während, wie durch Laub der Wipfel, Leisen Hauchs, die Abendwinde Durch des Greises Locken spielten, Und er weinte, weinte heiße Zähren; Weinte recht von Herzen bitter, Und der Greis mit matter Stimme Ja! wenn aus des Meeres Spiegel Denn, o meine Sohne, wisset: So der Vater. – Oft erstickten |
In eines Thales stillem Frieden Durch Felsenwände abgeschieden, Sieht man, vom Blüthenbusch umgeben, Ein schimmernd Dach sich freundlich heben. Die mondeshellen Fenster glänzen Rings von der trauten Nacht umflossen, Schon kommt dort auf den dunklen Wogen »Du aller Rosen Rose, »Die Erde liegt im Schlummer, »Es schwillt mein Herz voll Sehnen, Und bald hört man das Fenster gehen, Ach, ihres Lieblings Schmeichelworte Doch auch dieß Glück soll ihr entschwinden, Es hatt' der Aeltern Wille eben |
Die Nacht wird finster und die Nebel, dicht, Umhüllen Mond und Sternenlicht; Nur wilde Thier' und Räuber ziehn Jetzt durch die düstre Oede hin. Die Liebe fürchtet nicht Verrath! Und von der Felswand dort zur rechten Hand Und Keiner hat den Andern noch gesehn, Sie nahn dem Hause, doch es wird das Paar Und wie sie unterm Söller stehn, »Morgen, wenn der Tag verglommen Wird Dir leis' ein Zeichen geben, Durch der Waldschlucht öde Stege Will den Weg uns Jemand schließen, Und Saffah wild, in seinem Geist, Wohl will den Weg ich ihr verschließen, |
Und wieder ist der lichte Tag verscheuchet, Die feuchte Nacht beginnt herabzuthaun; So weit der Blick auch in die Ferne reichet, Es ist kein Stern am Himmelsplan zu schaun. 'S ist eine Nacht, wo mit geheimem Graun Selbst das Gewild nicht aus den Höhlen schleichet, Und Geister nur sich aus den Gräbern heben Und stöhnend durch die öden Lüfte schweben. Und stumm ist alles, was die Wildniß hegt, Es ist ein Mann! – und wie er durch die Schlucht Und in der Luft beginnt es zu gewittern, |
Seht, es liegen Männer dort erschlagen In der Waldschlucht unwirthbarem Grunde! – Von den Todten, mit gesenkten Bäuchen, Voll gesättigt, kehren heim die Hunde, Und die Adler heben von den Leichen Sich empor mit trägem, schwerem Fluge, Blutgefärbt die Schnäbel und die Klauen! Und wer sind sie, die, zum Fraß den Hunden, Brüder sind es! – Beide Abassiden, |