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Sieben helle Nächte währte Hunold's Treiben, Hunold's Zauber; Pfeifend durch die öden Gassen Schritt er bei des Mondes Lichte, Stets gefolgt von grauen Scharen. Sieben Nächte mußt' es dauern, Sonst war nicht erfüllt der Zauber; Doch mit jeder Nacht geringer Ward die Zahl der Langgeschwänzten, Bald nicht mehr zu singen braucht' er, Die Schalmeie schon genügte. In der siebenten der Nächte Folgte ihm nur eine einz'ge Alte, blinde Rattenmutter, Watschelte behutsam spürend Hinter ihm den Weg des Todes. Doch auch nicht der letzten Ratte Wollte er ihr Recht verkümmern Und floitirte wie den andern Trügerisch ihr vor das Grablied. Nah am Thor, das sieben Nächte Blieb für ihn allein geöffnet, Hielt er an und sprach gewendet Zu der Ratte: »Alte Bestie! Wird dir sauer wohl zu folgen, Kannst nicht hopsen mehr und springen Und mir auf die Schultern steigen; Gerne schenkt' ich dir das Leben, Wirst nicht mehr die Stadt bevölkern, Und wer weiß, wie viele Tausend Deiner Sippe grader Linie, Deiner Kinder Kindeskinder Diesen Weg mit mir gewandelt, Der in kalten Fluthen endigt. Leben darf ich dich nicht lassen, Aber komm, ich mach's bequem dir, Laß dich greifen! will dich tragen, Sanft dich in die Arme nehmen –« »In die Arme! so ist's richtig! Erst die Mädchen, dann die Ratten, Und verführt sind und verloren Beide dann in deinen Armen!« – Aus dem Schatten eines Hauses Trat ein Mann, der scharf und höhnend Diese Worte Hunold zuwarf. »Wer darf wagen,« rief der Spielmann, »Sich mir in den Weg zu stellen?! Hab' ich doch beim Rath bedungen, Daß mir keine Menschenseele Auf der Gasse darf begegnen, Wenn ich Nachts mein Handwerk treibe.« »Hast dir auch beim Rath bedungen, Fischers Gertrud zu betrügen, Geigenbuckler, Hexenmeister?« Hunold's Rechte fuhr zum Dolche; Nach des Unbekannten Kehle Führte er den Stoß, doch seitwärts Wich der Andre, und die Klinge Traf nur ritzend seine Wange. Er entfloh, doch Hunold wüthend Spießte schnell die alte Ratte, Und mit einem grimmen Fluche Schleudert' er sie nach dem Gegner. Andern Morgens stand am Amboß |
»Mit Gunst zum Ersten! Eisen in Noth, Füge dich, krümme dich meinem Gebot, Biege dich, schmiege dich, Eisen so roth! Unter dem Pfluge als stählerne Hand Brich die Scholle mir wacker, Rode die Wurzeln, zieh Furchen im Land, Stürze den dampfenden Acker. Sause, brause, Wind in Flammen, Eisen glühe, Funken sprühe, Hammer, Hammer, schmeiß zusammen! Schmied, schlage hierher! Mit Gunst zum Zweiten! Eisen in Noth, Mit Gunst zum Dritten! Eisen in Noth, Mit Gunst zum Letzten! Eisen in Noth, |