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Du, Mutter, sahst mein Auge trinken
Des ird'schen Tages erstes Licht; Auf dein erblassend Angesicht Sah ich den Strahl des Himmels sinken. |
Ein Grab, o Mutter, ist gegraben dir
An einer stillen, dir bekannten Stelle, Ein heimatlicher Schatten wehet hier, Auch fehlen Blumen nicht an seiner Schwelle. Drin liegst du, wie du starbest, unversehrt,
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Verwehn, verhallen ließen sie
Den frommen Grabgesang; In meiner Brust verstummet nie Von dir ein sanfter Klang. |
Du warst mit Erde kaum bedeckt,
Da kam ein Freund heraus, Mit Rosen hat er ausgesteckt Dein stilles Schlummerhaus. Zu Haupt zwei sanft erglühende,
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Zu meinen Füßen sinkt ein Blatt,
Der Sonne müd, des Regens satt; Als dieses Blatt war grün und neu, Hatt' ich noch Eltern lieb und treu. O, wie vergänglich ist ein Laub,
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Die Totenglocke tönte mir
So traurig sonst, so bang; Seit euch geläutet ward von ihr, Ist sie mir Heimatklang. |