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Anfangs schwindelte mir der Kopf, und ich schloß unwillkürlich die Augen . . . Eine Minute später schlug ich sie wieder auf. Wir sehwebten noch immer durch die Luft. Doch der Wald war nicht mehr zu sehen, unter uns breitete sich eine mit dunklen Flecken besäte Ebene aus. Ich merkte mit Entsetzen, daß wir uns in einer fürchterlichen Höhe befanden.
– Ich bin verloren, ich bin in der Gewalt des Satans, – ging es mir blitzartig durch den Kopf. Bis dahin war mir der Gedanke an teuflisches Blendwerk, an die Möglichkeit eines bösen Endes nicht gekommen. Wir flogen immer weiter und weiter und stiegen, wie es mir schien, immer höher und höher.
»Wohin trägst du mich?« stöhnte ich endlich.
»Wohin du willst,« antwortete meine Gefährtin. Sie schmiegte sich fest an mich; ihr Gesicht berührte beinahe das meinige. Ich spürte übrigens diese Berührung kaum.
»Bringe mich wieder auf die Erde; es schwindelt mir in solcher Höhe.«
»Gut; schließe nur die Augen und atme nicht.«
Ich folgte diesem Rat und fühlte im gleichen Augenblick, daß ich wie ein Stein fiel . . . der Wind pfiff durch meine Haare. Als ich wieder zu mir kam, schwebten wir fast dicht am Erdboden, so daß wir die Spitzen der hohen Grashalme streiften.
»Stell mich auf meine Beine,« sagte ich. »Ist denn das Fliegen eine Lust? Ich bin ja kein Vogel.«
»Ich dachte, es würde dich freuen. Wir tun ja nichts anderes als fliegen.«
Sie gab keine Antwort.
»Du darfst es mir nicht sagen?«
Ein klagender Ton, gleich dem, der mich in der ersten Nacht aufgeschreckt hatte, klang mir in den Ohren. Indessen schwebten wir unmerklich durch die feuchte Nachtluft dahin.
»Laß mich doch!« sagte ich. Meine Gefährtin schwebte leise zur Seite, und ich stand wieder auf meinen Beinen. Sie blieb vor mir stehen und faltete wieder die Hände. Ich beruhigte mich und blickte ihr ins Gesicht: es drückte wie früher Demut und Trauer aus.
»Wo sind wir jetzt?« fragte ich, denn die Gegend kam mir unbekannt vor.
»Weit von deinem Hause, du kannst aber in einem Augenblick wieder dort sein.«
»Auf welche Weise? Soll ich mich dir wieder anvertrauen?«
»Ich habe dir ja nichts zuleide getan und werde dir auch nichts zuleide tun. Wollen wir bis zur Morgenröte fliegen, das ist alles. Ich kann dich tragen, wohin du willst, in alle Länder der Welt. Gib dich mir hin! Sag mir wieder: Nimm mich hin!«
»Nun . . . nimm mich hin!«
Sie schmiegte sich wieder an mich, meine Füße lösten sich vom Erdboden, und wir flogen wieder durch die Nacht.