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Schön Astrid saß im Grün und spann, Da ritt des Weges ein Rittersmann. Er ritt einen Hengst von schmuckem Bau, Und als schön Astrid das Aug' aufschlug, »Fahr hin, fahr hin nun, Falk und Jagd, Es warf sich der Held in das grüne Gras, Sie saß und saß und spann und spann »Bei Christi Blut und dem heiligen Gral, Und sähest du einmal her nach mir, Und sprächest du nur ein Wort oder zwei, Und küßtest du mich auf den Mund sogleich, »Du bist wohl ein schlanker Ritter gut, Mit dem grünen Mantel aus Gold und Samt, Mit dem Federspiel und dem goldenen Sporn, Du bist wohl ein Held, gar groß und hehr, Ich hab' es gelobt in banger Stund: Und wird mir nimmer des Königs Kuß, «Ha, laß die Sorge, vielschönes Kind, Und ist dem König der erste bestimmt, Da hob er die Maid in den Sattel vorn Und als sie kamen zum Reihermoor, »Hoch auf, lieb Mägdlein, und horch und schau, Wie die Glöcklein klingeln, die Reiher ziehn, Viel wackere Ritter in Grün und Gold, – Wie der Reiher kreischt und der Falke krallt, Gib acht, lieb Mägdlein, und merke still, Des Falke von allen am höchsten kreist, Und als ihm vom Auge die Kappe wich, Und als ihn vom Handschuh der Ritter zog, Und als er sich hob gen Himmel frei, Und wie die Ritter den Falken erschaut, Sie schwangen wohl freudig den Hut im Flug: »Und siehst du, mein Lieb, wer der König dein? Und wer dir gewiesen des Königs Mund, Und wirst noch heute zur Königin du, |