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Zu Frankfurt auf dem Römer war heute Königswahl,
Und abends drehn Vermummte sich bei der Fackeln Strahl:
Der König ist gekoren,
Des Reiches Not beschworen;
Ihr Masken, schwingt euch froh im Saal.
Zum Tanze lädt's, zum Tanze! Der König fliegt dahin
Und mit dem schwarzen Ritter die junge Königin:
Wer ist wohl der Beglückte,
Den solche Ehre schmückte?
Sie wäre Fürsten Hochgewinn.
Und wieder lädt's zum Tanze, gar mancher Tänzer keicht:
Wem hat die junge Königin die Hand zum Tanz gereicht?
Es ist der schwarze Ritter,
Er tanzt fürwahr nicht bitter,
Ja keiner schwebt so frei und leicht.
Und immer ist's der Schwarze, der sie zum Tanze führt:
Doch ist sie wohl zu tadeln, daß sie den Tänzer kürt? –
Die Larven werden fallen,
Dann muß sein Name schallen,
Dann zeigt sich, ob es ihm gebührt.
»Wollt Ihr Euch nicht entmummen, Herr Ritter, es ist Zeit,
Die Larven alle fielen, laßt schauen, wer Ihr seid?« –
»Das, Herrin, nicht begehre!
Bei dein und meiner Ehre,
Du forderst unser beider Leid.«
»Wärt Ihr des Reiches Ächter,« begann der König hehr,
»Hier dulden Ehrenwächter jetzt keine Masken mehr.«
Da kann er sich nicht bergen:
»Der Scharfrichter von Bergen!«
Erschrocken schallt es rings umher.
»Unehrlicher, dein Atem befleckt die Königin,
Den Frevel wirst du büßen, der Tod ist dein Gewinn.
Legt Hand an ihn, ihr Schergen,
Den Scharfrichter von Bergen,
Zum Richtplatz schleift ihn selber hin.«
»Was könnt' es helfen?« spricht er, »die Kön'gin blieb' entehrt;
Ich will Euch besser raten, Herr König, zieht das Schwert,
Schlagt mich damit zum Ritter:
Beschimpft sie dann ein dritter,
Das räch' ich ritterlich bewehrt.« –
»Der Rat ist gut, knie nieder, ich lohn ihn mit der Tat:
Du bist ein Schelm gewesen und schelmisch war dein Rat,
So heiße Schelm von Bergen:
Der darf sich nicht verbergen,
Dem dies der Deutschen König tat.«
Und wieder lädt's zum Tanze, gar mancher Tänzer leicht:
Wem hat die junge Königin die Hand zum Tanz gereicht?
Es ist der schwarze Ritter,
Er tanzt mit offnem Gitter,
Kein Reichsfürst tanzt so frei und leicht. |