Karl Simrock
Gedichte
Karl Simrock

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Ich weiß mir ei' Dirnel

Mei Ort hat kei' Bleibens,
Mei Bleibens kei' Ort.
              Goethe

      Ich weiß mir ei' Dirnel,
Was gilt dir die Wett'?
Kei' Dörfel, kei' Flecke'
Hat e' Dirnel so nett.
Da dreht sie das Rädel
Am Brunnen herum –
Willst schaue' das Mädel?
Ja Prost, nicht so dumm.

Sie hat ein Paar Auge',
So schelmisch und keck;
Wer ei'mal hinei'schaut,
Der Verstand is ihm weg.
Die kohlschwarze' Dinger
Im helle' Gesicht –
Willst wisse' die Farbe?
Die verrat' ich halt nicht.

Die Stirne, der Busen,
So sauber und blank,
Nicht satt sich zu schaue'
Sein Lebtagelang.
Nun wüßt' er wohl gerne
Wie Liesel genannt?
Mir ist es, du Vorwitz,
Mir bleibt es bekannt.

Und wenn aus dem Hüttche'
Am Weiher sie schlüpft,
Grad' über dem Brunne',
Wie 's Herzche' mir hüpft!
Wo Lieselche' wohnet?
Was kümmert es dich?
Ich dürft' es schon sage',
Halt's aber für mich.

Sie ist mir versproche'
Schon Jahrener drei,
Und künftige Woche'
Ist's Warte' vorbei.
Wann Hochzeit wir halte'?
Die Frage war schlau;
Ja, wenn ich ihr Mann werd',
Wird sie meine Frau.

 


 


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