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Der Almosenbetrieb für das Heer

Die Arbeiterpartei sollte sich ebenfalls energisch dagegen verwahren, daß das Werk und die Geldhandhabung des Roten Kreuzes oder die Unterstützung von Soldatenfamilien oder das Patrouillieren in den Straßen Dilettanten überlassen wird, die den Krieg als heilsame patriotische Übung ansehen, oder als die neueste Vergnügung von Wohltätigkeitsbasaren oder als eine Quelle von Selbstgerechtigkeit. Freiwilliger Zivildienst wird dringend genug benötigt. Es ist eine der Schwierigkeiten im Kriege, daß in einigen Abteilungen ein so kolossaler Bedarf entsteht, daß keine Friedenseinrichtung ihn zu decken vermag. Doch die Freiwilligen sollten geschult und bezahlt sein. Wir sind nicht so arm, daß wir irgend jemand ausnützen möchten. Und an Ärzten und Spitaldienst sollte der Krieg jetzt nicht mehr kosten als der Friede, würde man die Opfer unseres kommerziellen Systems richtig versorgen, und würde unser öffentlicher Sanitätsdienst entsprechend ausgedehnt und besetzt. Wir sollten deshalb unser Rotes Kreuz so behandeln, als wäre es zu dauernder Einrichtung bestimmt. Keine Mildtätigkeit und keine dilettantische Anarchie und Unzulänglichkeit sollte geduldet werden. Zu gestatten, daß diese wunderbare Detektivagentur für die Verteidigung des West End gegen Bettelbriefe, die Charity Organisation Society, an das Heim des Soldaten rührt, ist eine Beleidigung. Diese C. O. S., das Armengesetz und der Wohltätigkeitsamateur, ob nun von der herablassenden oder der neugierigen oder der sentimentalen Sorte, müssen vom Heer und seinen Angehörigen so gründlich ferne gehalten werden, als wären es deutsche Spione. Es ist die Aufgabe unserer modischen Amateure, Einkommensteuer zu zahlen und Zusatzsteuern. Dieses Mal werden sie durch die Nase zahlen müssen, tüchtig ausgewunden zu diesem Zweck vom House of Commons. Darum würden sie besser ihr eigenes Haus in Ordnung bringen und das Kriegsgeschäft denen überlassen, die es amtlich und verantwortlich handhaben und zu vollen Standardlöhnen dafür bezahlt sind.


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