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Unsere eigenmächtige auswärtige Politik, in der der Minister des Äußern stets ein Junker ist, der Krieg beginnt und Krieg beschließt, ohne die Nation zu befragen oder ihr zu vertrauen und sich auch nicht scheut, sie über seine Absichten zu täuschen, führt unvermeidlich zu einer unmöglichen Kombination von Krieg und Mangel an Bereitschaft für den Krieg. Kriege werden unternommen, die gewaltige Expeditionsarmeen erfordern, die für den Krieg geschult und ausgerüstet sind. Doch da derartige Vorbereitungen vor der Öffentlichkeit nicht verhehlt werden können, werden sie einfach aufgeschoben, bis der Krieg tatsächlich erklärt ist und begonnen hat, und das mit dem entsetzlichsten Risiko der Vernichtung unseres kleinen Friedensheeres, der wir in Mons und Cambrai mit knapper Not entgangen sind. Der militärische Sachverständige sagt uns, daß er vier Monate braucht, um einen Infanteristen, und sechs Monate, um einen Kavalleristen kriegstüchtig zu schulen. Unsere Methode, eine fähige Armee zu bekommen, die gegen die deutsche Armee kämpfen soll, besteht darin, an Deutschland Krieg zu erklären, als hätten wir eine solche Armee, und uns dann für die entstehende schreckliche Gefahr und das Unheil auf die große, freiwillige oder (vom Junkerstandpunkt noch besser) zwangsmäßige Rekrutierung zu verlassen. Es scheint mir, daß eine Nation, die derart unsinnige Methoden und schmähliche Gefährdungen duldet, ehestens an reiner Verrücktheit zugrunde gehen muß. Und es ist alles nur Aberglauben. Die Beibehaltung der Methode unter Edward I. im Königreich von George V. Ich möchte deshalb als erste Lehre des Krieges anregen, daß der Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten auf das Niveau eines einfachen Premierministers herabgesetzt werde oder sogar auf das eines konstitutionellen Monarchen, der machtlos ist, ohne die Gutheißung des Unterhauses einen einzigen Schuß abzufeuern oder einen Vertrag zu unterzeichnen. Jede diplomatische Verhandlung müßte im vollen Licht der Öffentlichkeit geführt werden. Und die geltende Vorschrift, welche für eine Stellung im diplomatischen Dienst den Ausweis eines Privateinkommens von wenigstens 400 £ im Jahr verlangt, müßte durch eine neue Vorschrift ersetzt werden, daß wenigstens das halbe Personal aus solchen Leuten zu bestehen hat, die niemals bei Gastfreunden von höherem Rang als unmodischen Ärzten oder Anwälten zu Tische gewesen sind.
Bei all diesen Vorschlägen bin ich mir klar darüber, wie schwierig es ist, Diplomatie wirkungsvoll zu zügeln und daß hochstehender persönlicher Charakter und Unterordnung des Klasseninteresses (dies letzte zurzeit unerhältlich) von Seiten unserer Diplomaten so notwendig sein werden wie immer. Ich weiß, daß Diplomatie zurzeit nicht nur durch amtliche Korrespondenz betätigt wird, welche für eine mögliche Veröffentlichung gedacht ist und einer Aufsicht unterstellt ist, die bis zu einem gewissen Grade die Verantwortung trägt, sondern auch durch Privatbriefe, die der König selbst kein Recht hat, zu lesen. Ich weiß, daß in den Vereinigten Staaten, wo Verträge und Kriegserklärungen vom Parlament ausgehen, es für den Präsidenten gleichwohl möglich ist, eine Situation zu schaffen, in der dem Kongreß, wie zurzeit unserem Unterhaus, keine Wahl bleibt, als den Krieg zu erklären. Aber wenn auch vollkommene Sicherheit undurchführbar ist, folgt daraus nicht, daß keine Vorsichtsmaßregeln getroffen werden sollen, oder daß demokratische Tradition nicht mehr Sicherheit bietet als feudale Tradition. Eine weit ernstere Befürchtung ersteht durch die Empfänglichkeit der Menge für das Kriegsfieber und die schreckliche Gefahr einer täglichen Sintflut billiger Zeitungen. Sie werden von Männern und Frauen ohne Namen geschrieben, deren beschämend geringe Bezahlung ihre Unwissenheit und ihre Gefügigkeit gegen das Finanzdepartement gewährleistet, kontrolliert von einer besitzenden Klasse, die sich nicht nur aus gesellschaftlichen Gründen bei der militärischen Klasse einschmeicheln will, sondern am Krieg großes direktes Interesse hat, als dem Mittel, den Preis des Geldes hinaufzutreiben, der einzigen Ware, mit welcher diese besitzende Klasse Handel treibt. Doch ich vermag nicht zu erkennen, daß unsere Junker dem Einfluß der Presse weniger preisgegeben sind, als Leute, die in unseren öffentlichen Elementarschulen erzogen wurden. Im Gegenteil. Unsere Demokraten sind noch eher immer dagegen, als unsere Plutokraten. Und der Unsinn, den unsere Junker in Kriegszeiten umsonst den Zeitungen einsenden, wäre mit einem halben Penny die Zeile zu teuer bezahlt. Plutokratie setzt sich für den Krieg ein, denn der Krieg belohnt die Plutokraten. Sozialismus setzt sich für den Frieden ein, denn der Friede dient den internationalen Interessen. Darum, da die sozialistische Seite die demokratische Seite ist, würden wir besser tun, unsere Diplomatie zu demokratisieren, wenn wir den Frieden wünschen.