William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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CXLIV

Zwei Lieben lenken mich zu Glück und Leid,
vollführen geisterhaften Zeitvertreib:
ein Jüngling steht im Licht; zum Widerstreit
mit ihm als böser Geist ein dunkles Weib.

Um sichrer in die Hölle mich zu bringen,
lockt sie den lichten Geist mir von der Stelle,
versuchend, ihn satanisch zu durchdringen,
und leitet so den Heiligen zur Hölle.

Ob ganz mein Engel schon mir kam abhanden,
kann ich nicht wissen, doch ich mag's vermuten;
da beide, mir entfernt, einander fanden,
so scheint's, er brenne schon in Höllengluten.

Gewißheit aber wird, wenn ohne Zweifel
mein Teufel meinen Engel jagt zum Teufel.


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