William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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LXXIII

In mir magst du erschaun die späte Frist,
wo immer mehr der welken Blätter fallen,
im Frost erzittert dürres Astgerüst,
ein kahler Chor, wo einst war Vogelschallen.

Du siehst in mir das fahle Dämmerlicht,
wenn sich die Sonne will zum Hingang wenden,
das bald in schwarze Nacht entweicht der Sicht,
in totengleiches finsteres Verenden.

Du siehst in mir, wie letzte Glut noch glimmt,
auf ihrer Jugend Asche hingebreitet,
die ihr bereits zur letzten Ruh bestimmt,
wo einst'ge Nahrung ihr den Tod bereitet.

Und siehst du's, wirst du größre Liebe fassen
zu dem, der allzu bald dich muß verlassen.


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