William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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CXXXI

Du bist so stolz wie alle stolzen Schönen:
sie wecken Glut und strafen sie mit Pein;
denn ach, du weißt gesichert all mein Sehnen
dir als dem strahlend schönsten Edelstein.

Doch mancher merkt im Anschaun deiner Züge
von solchem Liebeszauber keine Spur;
ich wollte nicht behaupten, daß er lüge,
doch daß es falsch sei, oft mein Herz mir schwur.

Und tausend Seufzer rufe ich zu Zeugen,
daß wahr dagegen, was ich so bekannt;
sie sahen deines Bildes Macht mich beugen,
sie wissen, wie dein Schwarz mich hat gebannt.

Doch dunkel ist dein Tun nur, nicht dein Schein,
und jenes trägt dir alles Lästern ein.


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