William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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LXXXV

Es schweigt die Muse mir, bewahrt die Haltung,
sie scheut der goldnen Federn Lobgedränge,
die allen Schmuck zu deines Ruhms Entfaltung
geborgt gleich von der ganzen Musenmenge.

Nicht schlechter denk ich, als ein andrer dichtet,
und wie der Küster will ich Amen sagen
zu jedem Preislied, das, an dich gerichtet,
zu deinem Ruhme kunstvoll beigetragen.

Dein Lob erfüllt gefällig ganz mein Ohr,
noch größres Lob oft hätt' ich unterschrieben –
doch nur im Geist, der liebend kommt zuvor
dem Wort von mir, das weit zurückgeblieben.

Gib Lob dem Wort der andern, mir zu zeigen
die wahre Gunst für mein beredtes Schweigen.


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