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Der Dampfer hat losgelassen. Ganze Felder von Segeln rollen von den Rahen herab, schlagen vorwärts, rückwärts, knallend aneinander. Eine Unzahl von Tauen, Seilen, Ketten, Strickleitern, Stangen! Wie hier Ordnung erstehen soll, geht über euern Horizont! Das Chaos ist betäubend! Zwanzig – hundert – zweihundert Stimmen, die einander überschreien – heulen, darein das Schmettern von Trompeten, Waldhörnern, die kreischenden Stimmen von Weibern, Kindern! Eine babylonische Verwirrung! Vom Hause herab die schrille Stimme des Piloten, die donnernde des Leutnants, die den Jargon des Franzosen in regelrechtem Englisch wiedergibt, und jedes dritte Wort mit einem Damn auffrischt, die brüllenden Antworten von einem Dutzend Matrosen, die fünfzig, siebzig, hundert Fuss über den Häuptern auf Tauen hängen, gerade als wenn sie jeden Augenblick in die Ewigkeit hinüber geschnellt werden sollten; das wild gellende Heave ho yeo eines andern Dutzend, die die Segel aufziehen. Hunderte von Menschenkindern, jedes Alters, Geschlechtes, jeder Farbe, Grösse, in Gestalten, Trachten, die es euch schwer machen, den Mann vom Weibe, das Mädchen vom Burschen zu unterscheiden; in der Mitte ein Paar Gendarmen mit, einen halben Fuss breiten gelben Schärpen, und kolossalen Sturmhüten. Eine pausbackig dralle, lustig liederlich zuschauende Dirne wird aus der Luke herauf gehisst, und von den beiden Gendarmen ergriffen. – Nicht doch – ergriffen, sie ist nicht eine, die sich greifen lässt, sie schlägt links und rechts um sich, wird so wild, wie sich die Hände der beiden klapperdürren klafterlangen Gendarmen ihrem keuschen Leibe nähern; ganz toll wird sie! – Die Locken, die Haare hängen ihr im Gesicht und Nacken herum, das zerrissene Kattun-Jäckchen bedeckt just zum dritten Teil den jeder sonstigen Hülle ermangelnden derben Busen – sie schaut wild um sich. – Sie ward eben von den Schiffsagenten in einer der Verdeck-Schlafstellen entdeckt, in die sie sich hineingeschmuggelt, um leichten Kaufes ins Land Bruder Jonathans hinüber zu gelangen. Erst allmählich kommt sie zur Besinnung, zur Sprache, aber was für einer Sprache! Es ist ein Strom, der von ihren Lippen bricht. »Was sie wollen?« schreit sie – mit einem Kernfluche, den sie durch eine Gestikulation bekräftigt, die die beiden Gendarmen unwillkürlich links und rechts ausparieren lässt. »Eine Schande! eine immerwährende Schande! eine Mamsell so zuzurichten! Schämen sollten Sie sich!« schreit sie, auf ihre Brüstung deutend, die sie mit bemerkenswerter Geschicklichkeit zu verhüllen bemüht. Sie braucht keine Gendarmen, sie hat nichts mit Gendarmen zu schaffen, sie will nach Nouvelle York, sie will nicht mehr in la France bleiben, sie habe la France satt, und sie will denjenigen sehen, der sie abhalte. Sie wolle bloss den Kapitän sprechen, der, sie weiss es, sie gewiss mitnehmen wird, wenn sie hundert Mal kein Geld zur Bezahlung der Überfahrt hätte. »Kapitän!« rufen die Gendarmen und Agenten; – »Kapitän!« schreien ihnen dreissig Franzosen nach, doch der Kapitän hört nicht, und die Dirne wird mutiger. – Sie hat offenbar Eindruck gemacht! – Zwanzig Stimmen erheben sich, nehmen ihre Partei: Sie solle mit, und sie soll nicht zurück, sie wollen zusammenlegen, für sie bezahlen, die hundert Franken. Sie wollen den sehen, der Hand an sie zu legen wagt. Die dreitausenddreihundert Meilen herüber leuchtende Freiheit beginnt bereits zu wirken, den halb überseeschwebenden Schustern, Gerbern, Färbern, Schneidern die Köpfe zu verdrehen. Doch in demselben Augenblicke wird eine zweite Frauensperson heraufgehisst, die wieder in einem Fasse ihre holden Reize geborgen hatte. Sie ist aber eine Deutsche, und wieder um vieles demütiger, aber im gleichen Negligé, und noch mehr lockend, sie ist jünger, frischer. Sie bittet wieder die gnädigen Herren Gendarmen um Gotteswillen, um der heiligen Ursula und ihrer elftausend Jungfrauen willen, sie möchten sie doch nicht nach Le Havre zurücksenden. Geld habe sie zwar keines, aber sie wolle sich ja gerne zu allem verstehen, kochen, waschen, scheuern, alles, alles sich gefallen lassen, wenn sie nur mit dürfe. Sie sei aus Bergel- oder Hergelheim bei Germersheim zu Hause, und ihr Vater – Und jetzt wird der revolutionäre Geist auch unter den Deutschen, die bisher eine stumme Rolle gespielt, rege; sie werden nun ihrerseits von einer generösen Regung übermannt, sie wollen hinter den Franzosen nicht zurückbleiben. – Zusammenlegen, das lasse sich zwar nicht tun, aber es ist doch hart, sehr hart, ja grausam, dass sie wieder nach Le Havre mit den Herren Gendarmen zurück solle. Ihr Mut ist durch das Vorspiel der Franzosen erwacht. – Bald geht er in Heroismus über. Sie schreien nicht mehr, sie brüllen: sie solle mit, und mit soll sie, und mit muss sie, mit, und wenn der Donner und Hagel drein schlage, Kreuzschwerenot! Und ihren Heroismus auf das Höchste zu steigern, blasen und schmettern wieder ein halbes Dutzend Trompeten, Waldhörner und Klarinetten, ihre Akkorde darein, und fünfzig Kehlen brüllen: Ein freies Leben führen wir, ein Leben voller Wonne usw. Es sind sechs Musikanten, Zöglinge der Musen aus jedem Walde Deutschlands – dem Schwarzwalde und dem Odenwalde, dem Böhmerwalde und Harzwalde, dem Fichtelwalde und Greifswalde, die Bruder Jonathan eine Idee von der deutschen Harmonie der Töne geben. – Die Gendarmen sind absolut in Verzweiflung.
»Kapitän!« rufen sie, in ihrer Angst schreien sie sogar, er solle das Schiff nach Le Havre zurückbringen.
Der Kapitän aber, im faschionablen Fracke, Schuhen und seidenen Strümpfen, ergeht sich dem Gangway entlang, wirft zeitweilig einen Blick auf Segel und Kompass, wieder auf das Rad, er würdigt die Revoltierenden auch nicht eines Blickes; gerade als ob ihn das Ganze gar nichts anginge. –
»Kapitän!« ruft es abermals in Verzweiflung vom Hauptmaste her.
Die Matrosen gellen ihr heave ho yeo. – Die Verwirrung steigt aufs Höchste, in dem Augenblicke aber sind die vier Segel am Mittelmaste gesetzt, sie füllen sich.
Die Nerven, Sehnen, Glieder des gewaltigen Bauwerkes erzittern, krachen, der schwimmende Leviathan hebt sich, scheint sich einen Augenblick zu besinnen, bäumt sich noch einmal. – Der Wettlauf ist begonnen, prachtvoller und grandioser wird er mit jeder Sekunde. –
Einen Blick wirft der Kapitän auf den gewaltigen Renner, die Masten, die Segel, die Taue, einen zweiten auf den Kompass, und dann erhebt er die Donnerstimme:
»Ruhe!«
Und wie ein sieggewohnter Herrscher schreitet er vor. Er sieht und hört einen Augenblick, und im nächsten gleiten vom Mainyard ein halbes Dutzend Matrosen zwischen die französischen und deutschen Hellenen hinein, hissen sie empor, der Schiffswand zu, in den nächsten zehn Sekunden gleiten sie sanft, wie zwei Bündel Heu, in das Boot hinab, das zur Seite des Schiffes hertanzt, um die überzähligen Reisenden sowohl, wie Gendarmen und Schiffsagenten wieder nach der Hafenstadt zurückzubringen. Die revolutionäre Flamme ist samt und sonders in dem Rauche erstickt. Die Deutschen und Franzosen stehen mit aufgerissenen Augen und Mäulern, der Freiheitsgesang ist ihnen in der Kehle stecken geblieben. Es ist der Mühe wert, die Gesichter zu schauen. Sie stehen betäubt, wie verloren, verständnislose Blicke auf die meilenweit im Rücken liegende Hafenstadt und wieder auf die weite See hinauswerfend. –
Der erste Aufzug ist vorüber, er könnte wohl zu weiteren Betrachtungen Veranlassung geben, aber es ist keine Zeit zu Betrachtungen. Alles hat die Hände vollauf zu tun; die Gendarmen, die Pässe, Laufzettel zu prüfen, zurückzustellen; die Schiffsagenten, alle Winkel, Kisten, Fässer nach überzähligen Verdeckspassagieren durchzustöbern, denn selten geht ein Schiff mit einer grösseren Ladung dieser lebendigen Ware ab, ohne dass sich der eine oder andere glücklich durchschmuggelte. – Noch werden ein Paar arme Teufel entdeckt und vorgezogen, es sind Dienstpflicht-Unlustige, die die Hacken und Spaten an unseren Kanälen und Eisenbahnen, der Gloire de belle France vorziehen. – Aber die Zeit der liberalen Sympathien ist vorüber, ohne Widerrede werden sie in das Boot hinabgestossen. –
Schallendes Gelächter, wie die langen scheerenartigen Gebeine der Gendarmen jetzt an der Schiffswand hinab kollern, und im Boote zusammenschlagen; Schiffsagenten und Gendarmen, Dirnen und Burschen, rollen wie Kartoffeln und Rüben im schwankenden Boote – unter – auf – und durcheinander, finden sich endlich wieder heraus, die Ruder schlagen ein, einige Farewells, mehrere Flüche begleiten sie auf die Heimkehr. – Der Abschied hat auch nicht eine Träne gekostet.
Einen flüchtigen Blick wirft der Kapitän dem Boote nach, schaut dann auf Segel, Rad und Kompass, und seine Miene nimmt während dieser Blicke einen ganz eigenen Ausdruck an. Es ist der Moment wo er die unbeschränkte Herrschaft über sein schwimmendes Reich antritt; seine Haltung, sein ganzes Wesen ist in diesem Moment verwandelt. Und wie auf das Kommando-Wort eines Feldherrn, tritt auch eine plötzliche Stille ein; bloss die Stimmen der Piloten, der Schiffsleutnants und der Matrosen sind zu hören, und das Rauschen der brausenden Wogen und der in den Rahen pfeifenden Winde. Zugleich werden von beiden Seiten der hintern Verdecksluke Seile gezogen – es sind die Demarkationslinien, die die Verdecks-Passagiere nicht überschreiten dürfen. Die Saumseligen werden mit einem Taue aufgerüttelt, die Schreier mit ein Paar Eimern kühlen Seewassers, abgekühlt. Jetzt hört ihr das Rasseln, Klappern von Kochkesseln und Bratpfannen, statt der liederlich wüsten Zoten, flehentlich dringende Bitten um ein Plätzchen am Feuerherde, um den sich nun die hundertfünfzig Männer, Weiber und Mädchen drängen und treiben.
Es ist eine Welt im Kleinen. – Um den Mittelmast herum Schmutz und Lumpen, und schwäbisches, bayrisches, hessisches Elend in Röcken, Hauben und Lederhosen, die die Zeiten des siebenjährigen Krieges gesehen; – vor und in dem Hause, Herrchen und Dämchen, im zierlichsten Pariser Kostüme; am Vorderdecke arme Teufel, die kaum die hundert Franken zur Überfahrt aufzubringen vermochten; – am Hinterdecke behagliche Männchen und Weibchen, denen ein Gabelfrühstück höher zu stehen kommt; Amerikaner, die fashionabel den Monarchismus zur Schau tragen, und Franzosen und Briten, die albern, Republikaner spielen. Elegants und Proletarier, Dichter und Hausierer, Abenteurer und Millionäre, zierliche Hausfrauen und überzierliche Modedamen, stossen dünn und dick aneinander.
Ei, ein lieblicher Anblick! – bei dem euch jedoch nicht ganz wohl ums Herz herum wird – aber die elegante Welt der beiden Kajüten hat ihre Toiletten geordnet, sich in ihren Staatszimmerchen, in den beiden Salons orientiert, sie windet und tanzt und tänzelt die Wendeltreppe hinauf – so vergnügt, so fröhlich! Aber es ist auch zum Fröhlichsein – die Lüfte wehen so rein! Das Blut rinnt nicht mehr, es hüpft durch die Adern, das sanft geschaukelte Schiff tanzt so wiegend über die Wellen hin, so rasch! Die Gesichter werden immer fröhlicher, glänzender vor Freude – über den herrlichen Anfang und die glänzenden Toiletten. Diese sind aber wirklich glänzend! Es ist eine Art Levee, das der gute Ton sich zu geben für gut befindet; und wie bei einem Levee trefft ihr hier all die Eleganz und Ultra-Eleganz, die Prätension und die Repräsentation, die sich um keinen Preis etwas vergeben möchten. – Jeder hat wenigstens etwas an sich, das er einen eurer Erdengrossen abgelauert, und wie einen Schatz mit sich führt, um Bruder Jonathan starren zu machen und bessere Sitten zu lehren.
Soeben taucht aus der Tiefe der Wendeltreppe eine auffällige Gestalt auf. Er trägt einen kurzen schwarzen Frack, Schuhe mit seidenen Strümpfen, in der rechten Hand ein niedliches Stöckchen mit goldenem Knöpfchen, das im Munde zwischen zwei glänzenden Reihen von Perlenzähnen ruht. Armer Savoyarde, der du deine Zähne hergeben musstest, um diesem Munde Sprache und Gebiss aufzufrischen! Das Pariser Öl scheint jedoch seine Schuldigkeit nicht getan zu haben; denn die fünf Barte des Mannes schillern stark ins Graue, zwei Backenbärte nämlich, und ein Lippenbart, ein Kinnbart und Halsbart. Das prätentiöse Bäuchlein auf den dünnen Beinen, die goldenen Lorgnons und Uhrketten, mit dem waghalsig gesetzten Hütchen, würden einem Börsenmanne allerliebst stehen; aber er ist ein Sohn der alten Dominion, Snorton mit Namen, und Oberst der Armee. An seinem Arme hängt eine schmachtende Schöne, die trotz der zehn Winter, die sie in Washington mit Attachés und Diplomaten kokettiert, noch immer schwebend, und in den Hüften sich wiegend, einher tanzt.
Das Paar wird Eclat in Newyork und Washington Aufsehen machen. –
Mynherr van Kraacht mit seiner jungen Frow oder Tochter, folgen zunächst. – Er, ein dürrer prosaischer Holländer, sie, eine runde schwellende Holländerin, mit einem Paar schwimmenden schlummernden Hafiz-Augen. Doch wen haben wir hier?
Es sind ihrer drei auf einmal.
Voran die big Lady, aber in einer neuen Ausgabe. Sie ist in weissen Tüll gehüllt, mit blauem Turban, auf dem eine blutrote Rose als Kokarde glänzt, auch der Gürtel ist hochrot. Die grosse Nation muss sich geschmeichelt fühlen! Wenn das Julifest noch Mode wäre, könnte sie dabei als Siegesgöttin fungieren. In ihrem Gefolge sind drei Elegants, seltsame Figuren! Bei Jove! es ist der Westmahn! Er trägt ihren Shawl, – hinter ihm drein Sir Edward. Der Friede ist also zwischen den beiden Krieg führenden Mächten hergestellt – oder vielmehr, sie scheint als hohe Vermittlerin eingetreten zu sein. ~
»Oberst Snorton!« ruft der Westmann.
»Oberst Warhorse!« entgegnet der Oberst Snorton, indem er befremdet vornehm das Lorgnon hebt, und die drei mustert.
»Oberst Snorton!« nimmt wieder der Westmann das Wort. »Erlauben Sie, dass ich mir die Ehre gebe, Sie mit Miss Atholinde und Sir Edward Trombone bekannt zu machen. Miss Atholinde Trombone, Sir Edward! Oberst Snorton, Miss Clarinde Snorton!«
»Miss Atholinde Trombone, Sir Edward!« entgegnete der Virginier – »Sir Edward, Miss Trombone!« entgegnete wieder das Virginierpaar. »Ich rechne es mir zur besonderen Ehre – zum besonderen Vergnügen.« –
»Oberst Snorton!« ruft die Miss Atholinde Trombone mit Emphase. »Oberst Snorton!« wiederholt sie sinnend, und im Tone freudiger Überraschung, zwischen die beiden nackten Vorgebirge der guten Hoffnung langend, und ein goldgesticktes Schreibtäfelchen hervornehmend, in dem sie, das Lorgnon hebend, einen Augenblick blättert, und dann mit Pathos ausruft:
»Oberst Snorton! Derselbe, der sich in der Halle des Hauses der Repräsentanten jenes unvergängliche Denkmal gesetzt, das die Jungfrauen aller zivilisierten Staaten mit Immortellen bekränzt, zunächst ihrem Busen tragen sollten?«
»Ehem Maam!« versetzt der Oberst, in einem Tone, der die Berührung einer misstönigen Saite verrät.
»Seien Sie mir willkommen, Oberst!« ruft jedoch die Britin mit Trompeterstimme, und stärkerem Pathos. – »Willkommen meinem Herzen, das sich schon lange gesehnt, den Mann von Angesicht zu Angesicht zu schauen, der es zuerst gewagt, das Joch der Vorurteile hinwegzuräumen, das Joch, das durch viertausend Jahre hindurch die schwächere Hälfte des menschlichen Geschlechtes gedrückt, ja erdrückt; dessen kräftig starker Geist die Bahn gebrochen, die gekränkten Rechte unseres Geschlechtes zu Ehren erhoben, jene Fesseln gebrochen hat, die unser Geschlecht seit Jahrtausenden gehemmt und gelähmt haben, und uns Jungfrauen, unsere unveräusserlichen Rechte zurückgegeben hat.«
»Ehem Maam!« zuckt wieder der Oberst. –
»Oberst Timoleon Conon Themisto Warhorse!« ruft die Dame im höchsten Pathos. – »Oberst Themisto Warhorse! Nehmen Sie sich ein Beispiel, wie die Bahn betreten werden muss, die glänzende, die zur Unsterblichkeit führt, die Bahn, die auch Ihrer harrt in den Versammlungen der Auserkorenen des souveränen Volkes.
Nehmen Sie sich ein Beispiel an Oberst Snorton, dem grössern Schüler eines grossen Meisters, der den Schlusstein gesetzt zu dem Gebäude, von dem der Meister bloss den Riss gefertigt. Ja, grosser Mann! Sie haben mehr getan, als selbst der grosse Jefferson! Mehr! Mehr! denn jener hat bloss die Demokratie zur Hälfte auf den Thron gesetzt – bloss die eine Hälfte des Menschengeschlechtes emanzipiert; – Sie haben die zweite, die schwächere emporgehoben. Nehmen Sie aus meinem Munde die Huldigung, die Anerkennung! –«
Und Amerikaner und Deutsche und Franzosen und alle starren, schauen die neue Corinna verwundert an, die Notabilitäten lächeln, und beissen sich die Lippen – wenden sich weg, die Damen rümpfen die Nase, sind ein wenig shockiert.
Die Szene ist nicht übel! wenigstens dürfte es schwer fallen, eine ähnliche auf dem festen Lande zu schauen. Es ist ein eigener Ausdruck auf den Gesichtern, ein poetischer Schwung scheint in die Züge gefahren zu sein. Es sind nicht mehr die Gesichter, die ihr vor zwei oder drei Stunden auf dem Lande geschaut, sie sind verwandelt, der Seegeist scheint sie mit seinem Odem bereits angehaucht zu haben.