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Der Stein in Ketten.

Unweit der Burgruine Thierstein im Kanton Solothurn.

1838

In die nackten Jurarippen,
Zwischen Felsgeklüft und Klippen,
Hängt ein Steinblock eingekeilt,
Unter dem mit Lustentsetzen
Und mit schaurigem Ergetzen
Auch der schnellste Wandrer weilt.

O wie wirst du erst erstaunen,
Lassest du ins Ohr dir raunen,
Was dem Hirten wird vertraut,
Der mit aufgeschloßnem Blicke
Die Dämonen der Geschicke
In Gebirg und Thälern schaut.

Frage nach dem Block nur diesen,
Sieh, da zeigt er dir den Riesen,
Der das Thal querüber liegt,
Und an schweren Eisenketten –
Einst damit das Land zu retten –
Jenen Stein in Lüften wiegt.

Wenn es je dem Feind gefiele
Über diese Schweizerdiele
Einzuschreiten in das Land,
Wird auf ihn in diesem Thale,
Hundertfachem Donnerstrahle
Gleich, der Felsenblock gesandt.

Siehst du nicht durchs Buchendunkel
Blauer Augen Glutgefunkel
Und das wolkenweiße Haar?
Hörst du, wie der Wald erschauert,
Wenn er – sonst nur hingekauert –
Plötzlich auflauscht nach Gefahr?

Geh' zur Heimat und erzähle
Deinem Volk bis in die Seele,
Was dein Auge hier gewahrt:
Wie der Geist der Freiheit droben
Seine Schleuder hält gehoben,
Für den rechten Wurf sie spart.


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