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An Ihn.

Ich athme Deinen Namen nicht!
Kein Hauch verräth mein zitternd Herz,
In seinen Adern wühlt der Schmerz,
Geheimer Qualen glühend Erz,
In tiefstem Schacht – doch fern dem Licht!

Ich klag' um meine Liebe nicht!
Sie brach in's Leben ungesucht:
Der Lava Strom trägt reiche Frucht,
Doch der Verheerung wehrt nicht Flucht:
Gewaltsam seine Bahn er bricht!

Ich frage nach dem Ende nicht!
Dein Glück und Elend sei mein Loos;
Aus der Zerstörung dunklem Schooß
Ringt sich der Keim der Blüthe los,
Ich frage nach dem Ende nicht –
Was hilfts, daß man vom Tode spricht!


An Ihn

Handschriftliches Tagebuch 1840, Seite 9 f. – Sibyllens Signatur: 15.

Eine Begegnung in Karlsbad im Herbst 1840 ließ dieses Gedicht entstehen. Am 8. Oktober in Jena trägt Adele es in ihr Tagebuch ein und schickt ihm folgende Erklärung vorauf: »Ich aber gieng nach Karlsbad und fand dort – nein ich vermags nicht den Namen zu schreiben, zwölf Tage lang habe ich geliebt, war ich geliebt, wahr, leidenschaftlich Herz um Herz, Seele um Seele!« Ähnliche Andeutungen finden sich auf den folgenden Blättern, doch bleibt es bei dieser geheimnisvollen Umschleierung. Auch das nächste Gedicht dürfte demselben Erlebnis seine Entstehung verdanken.


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