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An C.

Als mir unter Scherzen Thränen in die Augen traten.

Heitres Lächeln auf den Lippen
Und im Herzen leiser Schmerz,
Frage nicht, warum so trüb'
Dennoch dieses Auge blieb;
An des Lebens rauhen Klippen
Bricht ja leicht der leichte Scherz.

Frage nicht! ich will nicht wissen,
Was mich freut in deiner Näh',
Was ich nie erreichen kann,
Künd' es nicht dem Herzen an,
Daß ichs ewig werde missen;
Fühl' ja doch das alte Weh.

Laß michs nicht in Worten sagen,
Daß mir Jugendzauber fehlt,
Und der Jugend lieblich Glück,
Schied es einst, nie kehrt zurück!
Laß des Lebens Ernst mich tragen,
Der mich allzu früh gestählt.

Täusche mich mit holden Bildern
Deiner hellern Phantasie,
Faß mit mir den Augenblick:
Er allein blieb mir zurück. –
Such' die Trauer nicht zu mildern,
Ach! dem Leben eint' ich sie.

Spiele fort der Jugend Spiele,
Tändle mit des Lebens Sinn,
Deute aller Sterne Reih'n
Immer Dir zum Glück allein.
Trübe schimmern mir zu viele:
Forsche nicht, wie ernst ich bin.

Den 5. April 1817.


An C. Als mir unter Scherzen Thränen in die Augen traten

H 1, Seite 75 f. – Signatur Sibyllens: 54.

C. ist von Könneritz, vgl. die vorige Anmerkung. – Ähnlichen Stimmungen, wie der Titel des Gedichtes sie andeutet, unterlag Adele oft. So heißt es in einem Brief an Ottilie vom 19. Oktober 1816 (Nachlaß I 287): »Das ist nun einmahl mein Schicksal, mitten im Frohsinn ernst zu werden«, und am 8. April 1819 in ihrem Tagebuch: »Wie seltsam die schwarzen Fäden so den Grund bilden im bunten Gewebe dieser Tage; denn ich bin heiter, wenn ich das helle Frühlingswetter und alle Verheißungen einer freundlichen Zeit betrachte, sie blühen um mich her! Dann wende ich mich zu mir selbst und bin plötzlich unendlich traurig.«


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